DE mögliche US Raketenstationierung?

4 Antworten

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich AKTIV in den 50er oder 60er Jahren gegen die Anschaffung eigener Atomwaffen entschlossen.

Das hat die US-Armee nicht gestört. Sie hatte dennoch lange Zeit Kurzstrecken-Raketen in der BRD (West) stationiert und lagert heute immer noch in der Eifel auf einem Bundeswehr-Fliegerhorst einsatzbereite Atombomben, welche im Kriegsfall mit bundesdeutschen Kampfbombern von Bundesdeutschen Piloten ins Ziel gebracht werden sollen (Stichwort: "Nukleare Teilhabe").

Tatsächlich hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass wir wieder in die Zeit der Pershing-Raketen abrutschen könnten - und dass wir überhaupt wieder "gegen den Russen" kämpfen könnten. Ich habe für mich die Zeit des sogenannten Kalten Krieges 1990 abgeschlossen.

Aber die US-Regierung sieht dies eben anders - und da die BRD-Regierung eben nicht so souverän ist, wie dies im 2+4-vertrag steht, sondern immer noch am Rockzipfel von Uncle Sam hängt, werden wir wohl damit rechnen müssen, dass die aktuell 30.000 Angehörigen der US-Army demnächst auch wieder startklare Atomraketen bewachen werden - wenn es denn bei den 30.000 Army-Angehörigen bleibt, was derzeit nicht der Fall zu sein scheint.

Und wieder einmal ist dies ein Beweis dafür, dass die BRD nach wie vor - entgegen allen Behauptungen - ein "besetztes Land" ist, in welchem die "Besatzer" machen können, was sie wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

acaron 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 03:44

Ich bin ja 80er Jahrgang und habe als Kind nicht soviel vom kalten Krieg und Kuba mitbekommen, habe aber natürlich ein paar Dokus darüber gesehn und alte Nachrichtenschnipsel. Ich muss sagen, ein bisschen fühlt es sich für mich schon so an. Also als ginge es doch wieder in die Richtung. Ich habe jetzt keine Angst vor einem Atomkrieg, ich glaube nicht das die so verrückt sind. Aber diese ganze Anspannung, das Wettrüsten und die konventionelle Kriegsführung die dann sicher stattfinden wird, das macht mir natürlich Sorgen. Ich weiß nicht genau was diese Leute damit bezwecken wollen, wo das hinführen soll und das beunruhigt mich :-/

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Traveller5712  14.07.2024, 14:49
@acaron

Ich verstehe Dich voll und ganz. Vielleicht magst Du dich mal mit drei Vorfällen beschäftigen:

  • Kuba-Krise
  • Oberst der Roten Armee Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow
  • NATO-Manöver Able Archer 83

Diese drei Ereignisse haben die Welt wesentlich näher an einen Atomkrieg gebracht, als jemals zuvor. Und nicht vergessen darf man, dass die "Beschützer der Demokratie" als erstes zwei Atombomben auf unschuldige Menschen in einem Krieg abgeworfen haben. welcher bereits gewonnen war.

Derzeit kehren wir tatsächlich in den Status des Kalten Krieges zurück - nur dass die "Mauer" diesmal zwischen Finnland/Estland/Lettland/Weissrussland/Ukraine und der Russischen Föderation steht. Und genau DAS hatte man im Rahmen der 2+4-Verhandlungen der damaligen UdSSR erklärt, werde niemals geschehen.

Nun ist es doch geschehen.- Die NATO hat ihr Einflussgebiet entgegen ihren Versprechungen massiv gen Osten verschoben. Sprich: Es war wieder die NATO, welche aggressiv und offensiv aufgetreten ist - und wieder hat die UdSSR/Russische Föderation zurückgesteckt.

Aber nur bis zu einem gewissen Punkt. genau wie die US-Regierung in den 50er Jahren mit allen Mitteln UdSSR-Atomraketen vor der eigenen Haustüre verhindert hat, genauso will nun die Russische Föderation Atomraketen vor ihrer eigenen Haustüre verhindern. Denn eines ist doch klar: Wo die NATO ist, sind Atomraketen - von Kurz- über Mittel- bis hin zu Langstreckenraketen (siehe BRD). Und je geringer der Abstand zwischen den Raketen und der Landesgrenze ist, desto kürzer ist die Vorwarn- und Reaktionszeit!

Man darf vollkommen zurecht beunruhigt sein, bei dem, was zur Zeit im Osten Europas und im Mittleren Osten abgeht. Denn schliesslich ist der Staat Israel auch im Besitz von Atomwaffen - der Grund, warum dieser Staat überhaupt noch existiert.

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wer hätte an einen Angriffskrieg im europäischen Umland, ausgehend von einem ehemaligen Blockstaat (Ostblock) gedacht? Man muss mit der Zeit und mit der Bedrohungslage gehen. Abschreckung hat sich seit jeher bewährt. Dass man aus dieser Denkweise lange nach dem kalten Krieg immer noch nicht herauskommt bzw. es wieder aufleben lassen muss, ist ein ungünstiger Verlauf der Geschichte. Vermutlich müssen erst verschiedene Leute unter der Erde liegen, bis Besserung in Sicht ist. Und damit meine ich nicht den Visionär Gorbi (Gorbatschow), der da schon ist und die Rolle rückwärts noch mit ansehen musste. Natürlich muss hier alles stationiert werden, alles und noch viel mehr.

Mal schauen. Daran wird sich zeigen ob Deutschland ein souveräner Staat ist oder der Staat, dem mach dem 2. WK keine Souveränität zugestanden wurde

Es hat sich seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine sehr viel verändert... leider nicht zum Guten...