David Hume Gottesbeweis?
Kann mir jemand diesen Text erklären? Was hält David Hume von der Existenz Gottes?
Die Zweckmäßigkeit in der Natur als Beweis für Gott?
Blick dich um in der Welt; betrachte sie insgesamt und jeden ihrer Teile. Du
wirst finden, dass sie nichts anderes als eine einzige große Maschine ist, unter-
teilt in eine unendliche Zahl kleinerer Maschinen, die wiederum Unterteilun-
gen enthalten - bis zu einem Punkt, an dem menschliche Sinne und Fähigkei-
ten nichts mehr entdecken oder erklären können. Alle diese verschiedenen
Maschinen und selbst ihre kleinsten Teile sind einander mit einer Genauigkeit
angepasst, die jeden, der sie betrachtet, in höchste Bewunderung versetzt. Die
erstaunliche Art und Weise, wie Mittel und Zwecke in der ganzen Natur einan-
der angepasst sind, findet sich genauso
- wenngleich nicht in einer derartig
10 starken Ausprägung
- bei den Produkten menschlicher Tätigkeit: menschli-
cher Planung, Erfindung, Klugheit und Intelligenz. Da also die Wirkungen ein-
ander gleichen, gelangen wir nach allen Regeln der Analogie zu dem Schluss
dass auch die Ursachen einander gleichen und dass der Urheber der Natur dem
Geist des Menschen einigermaßen ähnlich ist - wenngleich er, der Erhabenheit
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seines Werkes entsprechend, im Besitz viel größerer Fähigkeiten sein muss.
Durch dieses Argument [...] beweisen wir zugleich die Existenz einer Gottheit
und ihre Ähnlichkeit mit menschlichem Geist und Verstand.
4 Antworten
Hume findet, die Welt sehe aus wie eine Maschine. Maschinen sind von Menschen gemacht. Also müsse die Welt wohl von einem Wesen gemacht sein, das dem Menschen gleicht.
Mich überzeugt das Argument nicht. Ich hatte nie Mühe, die Natur von einer Maschine zu unterscheiden. Ich finde, natürliche Dinge sind von grundsätzlich anderer Art als die Dinge, die Menschen herstellen. Ausser wenn Menschen gezielt versuchen, die Natur zu imitieren und z. B. künstliche Felsen oder Stoffblumen herstellen.
Autos sind nicht einfach ungeschickt hergestellte Pferde. Sie sind etwas vollkommen anderes. Ich würde daher gerade umgekehrt argumentieren: Die Natur muss auf vollkommen andere Weise entstanden sein, als die Dinge, die von Menschen gemacht werden. Aber wenn jemand ein Orgelspiel nicht von einer Kuh unterscheiden kann, sieht er das wohl anders...
Menschen versuchen ständig das was in der Natur bereits vorhanden ist nach ihren Bedürfnissen zu verbessern und zu verändern und so "erfinden" sie Dinge. Diese Dinge sind dann zwar besser wie das bereits vorhandene haben aber auch Nachteile die dann wieder korrigiert werden müssen. Auf jede neue Erfindung folgen die Nachteile und die Korrektur der Nachteile. Und allem voraus muss das Bedürfnis erschaffen werden. Neue Erfindungen schaffen neue Bedürfnisse. Es scheint jedoch Grenzen menschlicher Schöpfungskraft zu geben z.b. Unsterblichkeit, Leidfreiheit, Erschaffung von Leben, usw. jenseits dieser Grenzen ist Gottes Schöpfungskraft. Laut Bibel hat Gott uns Menschen ihm ähnlich gemacht also bezüglich Schöpfungskraft und vom Wesen her. Der Gott der Bibel liebt, vertraut und hofft wie wir Menschen auch, darin sind wir ähnlich. Der Auftrag Gottes an uns Menschen ist seine Schöpfung zu hegen und zu pflegen und einander zu lieben. Tun wir dies nicht helfen uns alle Erfindungen nicht weiter sondern sie zerstören und töten nur.
Hume sieht die Erschaffung der Maschinen durch Menschen bzw. durch den Geist der Menschen als Grundlage dafür, dass die Natur, welche wie eine Maschine zu funktionieren scheint, in der wiederum zig verschiedene Arten von Maschinen miteinander korrelieren und somit nicht von allein entstanden sein können, weswegen sie wohl ebenso von einem - allerdings höheren - Geist erschaffen sein musste; diesen Zusammenhang betrachtete er als Beweis für eine Gottesexistenz...
Gruß Fantho
als Beweis für Gott?
Die Natur soll von einem intelligenten Schöpfer erschaffen worden sein. So perfekt und genau:
einander mit einer Genauigkeit angepasst,
Und weil das so prima passt, sind 99.9% aller Tier- und Pflanzenarten ausgestorben.
Das sieht nur deshalb perfekt aus, weil die Fehlschläge ausgeblendet werden.
Klugheit und Intelligenz.
wo war die beim rückläufigen Kehlkopfnerv? Dieser macht bei der Giraffe einen Umweg von 5m:
Der extrem lange Umweg, den der Nerv durch den Körper macht (bei der Giraffe beträgt die Länge fast 5 Meter)[2] wird von Evolutionsbiologen als Beweis für die Evolution aufgeführt. Bei einem „konstruierten Lebewesen“ wäre es unsinnig gewesen, einen solch langen Verlauf zu wählen. Der Nerv hat diese Länge dadurch erreicht, dass im Laufe der Evolution der Hals länger wurde und das Herz tiefer in den Körper gewandert ist
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nervus_laryngeus_recurrens#Beweis_f%C3%BCr_die_Evolution
Klingt vernünftig aber ein Beweis ist es nicht, eher ein Hinweis.
Wenn ich Gott richtig verstehe will er bis anhin nicht bewiesen werden, er will dass man an ihn glaubt und ihm vertraut. Der Weg zu Gott und mit Gott ist ein Weg des Vertrauens und der Liebe und nicht des Wissens. Dazu braucht es die Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und dass es ohne Vergebung nicht geht. Wäre Gott beweisbar bräuchte es dies nicht und es bedürfte nur des Wissens um diesen Beweis. Doch Gott will nicht mit Wissen erkannt werden sondern mit wahrer Erkenntnis über das eigene menschliche Wesen und mit Vertrauen und Liebe. Wäre er mit Wissen erfassbar so wäre es eine Frage der Intelligenz, nicht eine Frage der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und des Vertrauens in ihn und der Liebe. Gott jedoch stellt Selbsterkenntnis, Vertrauen, Liebe, Glauben und Hoffnung über das menschliche Wissen.