Das Ziel des christlichen Glaubens?
Meiner Meinung nach sollte der christliche Glaube ursprünglich dazu dienen, dass es die Menschen lernen miteinander zu leben ("Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst") und mit der Natur schonend umzugehen ("Liebe Gott den Herrn, der alles gemacht hat"). Habe ich Recht?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
17 Antworten
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Hallo Monach2021,
Jesu Message verstehe ich in Richtung Liebe. Von Jesu ist überliefert, dass er das proklamiert und vorgelebt hat. Nicht überliefert ist, was hinter der Liebe stecken könnte - nur von Jesus, dass Gott Liebe sei.
Es bleibt auch offen, wie Liebe sich allgemein ausdrückt - außer, dass sie ein Gesetz erfüllt.
Aus heutiger Sicht können wir Liebe glaubensfrei modellieren. Es ergibt sich in weiten Teilen das, was von Jesu überliefert ist.
Es ergibt sich ein absolutes Maß: gleichermaßen für alle Einheit sowie Fülle und größtmögliche Freiheitsgrade (z.B. Möglichkeiten der Entfaltung).Das vereinbart sich mit dem Erfüllen eines Regelwerks.
Es ergibt sich auch die Freiheit, sich für oder gegen Liebe zu entscheiden.
Messen wir eine Gesellschaft an Liebe, so mag Liebe der Gesellschaft viel mehr noch eröffnen, als sie schon erreicht haben mag.
Glaube mag sich selbst erhalten - oder auf die Message, damit die Liebe und deren Möglichkeiten hindeuten.
Darum mein Kreuz dem Ja.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
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Ansonsten stimme ich mit Dir überein. Ja, wie weit eine liebevolle Gesellschaft entsteht, liegt tatsächlich an uns.
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Wir beobachten, dass Hierarchien flacher werden, beobachten auch Moralismen, die aus dem Fokus treten. Da entsteht schon Freiraum.
Wir beobachten auch das Verschwinden der klassischen Geschlechter und von zugewiesenen Rollen.
Immer noch präsent erscheint mir unsere Archaik zum Folgen eigener Bedürfnisse.
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Hallo Monach2021,
hab vielen herzlichen Dank such für diesen Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir nochmals habe helfen können.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
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Was heisst ursprünglich? Das wichtigste Gebot von Jesus und vom Alten Testament ist aktueller denn je.
Gerade Covid-19 zeigt wie stark man auf den Nächsten angewiesen ist. Es zeigt auch, wie viele das dann auch tatsächlich gelebt haben oder eben auch nicht.
In "meiner" Kirchgemeinde gab es einen
- Lebensmittelservice
- Medikamentenservice
- ein Nottelefon
- ein Bücherservice
- einen wöchentlichen Brief mit Rätseln, Kurzgeschichten, Wettbewerben
Christliche Hilfsorganisationen berichteten, wie sie besonders gefordert waren und dem auch nachkamen. Auch dort wo der Staat völlig versagte.
Vor kurzem gab es auf GF eine Anklagefrage. Im Sinne von die Kirchen machen im Umweltschutz zu viel. Doch Du hast recht, auch die Erhaltung der Schöpfung sollte uns wichtig sein. Dies auch deshalb, weil der Klimawandel nicht nur die Natur schädigt, sondern eben auch viele Mitmenschen davon betroffen sind.
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Das Christentum ist keine Morallehre, auch wenn ethische Grundsätze zum christlichen Leben unbedingt dazu gehören.
Ziel des Christentums ist die Erlösung, also die Frage, wie der Mensch aus einem Leben in einer verworrenen, von Sünde und Leid gezeichneten Welt in die durch nichts getrübte Gegenwart Gottes gelangen kann. Eben auch dann, wenn er an den von dir genannten ethischen Idealen scheitert.
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Also: Wenn ich das so richtig sehe, würde ich das anders betrachten:
Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Jak 2,8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach der Schrift (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«, so tut ihr recht;
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Da geht es um das "Gesetz", aber nicht um den Wesenskern des christlichen Galubens.
Solche ethischen Grundsätze gibt es in vielen Religionen und auch in der Philosophie. Dafür braucht man das Christentum nicht.
Im Christentum geht es um die unmittelbare Beziehung zu Gott.
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Also: Das Wesen liegt glaube ich in folgendem Vers:
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Und dieses Reich sollte genau ein Gesetz haben:
Gal 5,14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt (3. Mose 19,18): »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!«
Hieraus aus dem Verständnis sollten Werke erfolgen:
Jak 2,20 Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Ohne welche Dein Glaube vollkommen wertlos wäre-
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Um auf den ersten von dir zitierten Bibelvers einzugehen:
Da steht etwas vom "Reich Gottes" drin. Spannende Frage, was damit wohl gemeint sein könnte. ;-)
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Das allerwichtigste im christlichen Glauben ist es, Gott kennen zu lernen und ihn zu lieben. Der Aspekt mit der Nächstenliebe ist aber direkt mit ihm verbunden.
Und wer Gott liebt und auch seinen Nächsten, geht auch schonend mit der Natur um.
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Das widerspricht allerdings der Aussage Jesu:
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Nein. Das ist auf gar keinen Fall ein Widerspruch. Eher eine Ergänzung.
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Gebe ich Dir Recht. Es wäre einer Ergänzung.
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Braucht es wirklich eine Religion, um solche Allgemeinplätze als Ziele zu deklarieren?
Vor Erfindung des Christentums wussten die Menschen auch schon, dass es viel effektiver und friedlicher zugeht, wenn man kooperiert anstatt sich den Schädel einzuschlagen.
Das die Menschen es dennoch tun, hat viel mit Religionen zu tun. Waren es in der Vergangenheit die Christen, die ihren Glauben gewaltsam verbreiten wollten, sind es heute Islamisten, die "Ungläubige" als minderwertig diskreditieren.
(Mal abgesehen davon, dass es auch heute noch christliche Strömungen gibt, deren Mitglieder meinen, sie hätten die Wahrheit gepachtet. Zeugen Jehovas, Kreationisten, 12 Stämme und wie sie alle heißen.)
Vielleicht ist es die Idealvorstellung jeder Religion, Frieden und Glück zu verbreiten. Erreicht haben sie meist das Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, dass es der Menschheit besser ohne Religionen ginge.
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Ja. Weil die Menschen ihre Grundwerte irgendwoher beziehen wollen.
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Das geht aber auch ohne Religion. Ich behaupte, dass jeder Mensch mit dem Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit und friedlicher Koexistenz auf die Welt kommt. Eine Religion könnte dies höchstens bestärken, aber leider werden die Gläubigen oft missbraucht.
Und gerade weil die Vertreter einer Religion häufig die Intellektuellen einer Gesellschaft sind, nutzen sie diese Position häufig für den Machterhalt oder sogar für monetäre Zwecke aus.
Da kannst du jetzt hundertmal sagen, dass war und ist nicht im Sinne eines Jesus Christus, trotzdem wurde und wird es so gemacht.
Du dort steht Monach. Nicht Monarch. Das ist das bulgarische Wort für "Mönch".