Das erste mal die Pille genommen und nach 1 Woche Pickel ohne Ende, ist das normal?

1 Antwort

Die Pille ist fast schon ein "Beauty-Produkt", das die Lösung von Hautproblemen, glänzende Haare und einen größeren Busen verspricht.

Allerdings bergen die neuen Präparate ein bis zu dreimal so hohes Thromboserisiko wie die altbewährten Pillen. In Deutschland ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente verboten, deshalb stehen die Hersteller in Verdacht, über Internetportale, auf Beautyblogs und YouTube-Kanälen die vermeintlich positiven Nebenwirkungen der neuartigen Präparate für Haut und Haare anzupreisen.

Die Aristelle® ist eine Mikropille der 4. Generation ("moderne" Antibabypille, die einen therapeutischen Fortschritt verspricht), deren Risiko für lebensbedrohliche Thrombosen im Gegensatz zu Pillen der 1. und 2. Generation mit Levonorgestrel erhöht ist.

Bei Einnahme von Kombipillen mit dem Gestagen Dieno­gest wie Aristelle® müssen pro Jahr etwa 8 bis 11 von 10 000 Frauen mit einer venösen Thromboembolie rechnen. Bei Pillen mit anderen Gestagenen, etwa dem bewährten Levon­orgestrel, sind es nur 5 bis 7 von 10 000 Anwende­rinnen. Zum Vergleich: Bei Frauen, die nicht hormonell verhüten, bekommen lediglich 2 von 10 000 Frauen Blut­gerinnsel in den Beinvenen und Lungen­embolien.

https://www.test.de/Valette-Maxim-und-Co-Erhoehtes-Thrombose-Risiko-bei-Pillen-mit-Dienogest-5416267-0/

Antibabypillen mit Dienogest können bei mittelschwerer Akne eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kam der Arzneimittelausschuss der EMA (CHMP) nach Bewertung der vorhandenen Daten. Diese Einschätzung gilt allerdings nur, wenn die üblichen Behandlungen wie orale Antibiotika oder lokale Therapien nicht wirken.

Die Pille ist kein Lifestyle-Produkt, sondern ein ernstzunehmendes Medikament und in erster Linie zur Schwangerschaftsvermeidung gedacht.

Wie alle Arzneimittel kann deine Pille neben der erwünschten Wirkung auch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, wozu es kommen kann - aber nicht muss.

Meist bessern sich mögliche Beschwerden nach einer Anpassungsphase. Sind sie zu belastend oder tritt auch nach drei Monaten keine Besserung ein, solltest du mit deinem Frauenarzt besprechen, ob eine andere Pille oder gar ein nicht hormonelles Verhütungsmittel besser für dich geeignet ist.

Welche Effekte sich bei dir zeigen, wirst du dann sehen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Lissaaay 
Beitragsersteller
 12.09.2019, 22:51

Dankeschön!!!

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