Das Christentum ist gar nicht auf Monogamie ausgerichtet?
Hab in Studien von Geschichte und den Religiösen Büchern entdeckt das nicht nur der Gott des Korans sondern auch der der Bibel und der Tora definitiv Männer mit mehreren Frauen erlaubt.
Die Enthaltung zur Ehe dagegen gilt hier für die Frau da sie „ihre Loyalität“ so ausdrückt. Anderes herum zeigt der Mann seine Loyalität durch Fürsorge und Sicherheit/Geborgenheit.
so geht die Argumentation weiter, das die Jungfräulichkeit der Frau bedeutet das sie stark ist da es für eine Frau einfach ist ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Auf der anderen Seite heißt es das schwer für den Mann ist sich um eine Frau zu sorgen (Nachwuchs etc) weshalb nur die höchsten Männer mehr als eine Frau nehmen können.
so hatte Abraham selbst 2 Frauen, König Salomon noch einige mehr.
Das Zöllibat gilt nur für Männer die ihre Seele Gott widmen nach Jesus.
deshalb frage ich mich wie es dazu kommt das Monogamie Gedanke so verbreitet ist im Christentum? Und wann hat sich diese entwickelt?
zur Zeit Jesu war das ja aufjedenfall nicht die Sicht der Menschen. Macht ja auch Sinn wenn man die damalige Zeit bedenkt, in der Single Frauen einfach versklavt wurden..
4 Antworten
Es gab zwar im Judentum polygame Ehen, allerdings schien dies sporadisch gewesen zu sein, nicht die Regel. Erst um 1000 n.Chr. wurde im Judentum die Mehrfachehe auf einer Synode untersagt. Sie schien bis dahin immer mal wieder vorgekommen zu sein.
Vermutlich waren diese Mehrfachehen eher bei reichen/hochgestellten Personen vorkommend, weniger bei den einfachen Bürgern (commoner).
https://en.wikipedia.org/wiki/Monogamy#Ancient_Israel
Die Römer praktizierten schon vor dem Christentum Monogamie, das hat das Ganze im Römischen Reich weiter verstärkt.
Manche Gruppen, die nicht römisch-katholisch beeinflusst waren oder sind, praktizierten noch recht lange die polygame Ehe, am bekanntesten sind die Mormonen.
"Eine der zentralen Lehrfragen, die die Unterschiede zwischen den mormonischen Glaubensgemeinschaften definierten, war die Praxis der Mehrehe, eine Form religiöser Polygamie. Zwischen 1852 und 1904 praktizierten Mormonen, die Brigham Young in das Utah-Territorium folgten, offen Polygamie."
https://de.wikipedia.org/wiki/Mormonen#Kultur_und_Praktiken
Im 20.Jahrhundert wurde die Polygamie aber auch bei dieser Minderheit abgeschafft, so weit ich weiß.
Weil Kultur immer einem Wandel unterliegt. Und ja, Religion ist Teil der Kultur.
Das dürfte gar nicht mal so lang her gewesen sein, dass sich das umgekehrt hat. Im Mittelalter war es auch zumindest für die Oberschicht nicht unüblich, mehrere Beziehungen zu führen. Das hat sich eigentlich erst nach der Industrialisierung und den ganzen Revolutionen gegen die Königshäuser gelegt. Queen Victoria ist hier zu nennen als praktisch die Begründerin des modernen Familienbildes: Vater, Mutter, Kind; Vater ist stark und arbeitet, Mutter macht den Haushalt, sonst schlafen die Eltern mit niemand. Davor hatten ab einem bestimmten Grad der Adeligkeit eigentlich alle Männer so ihre Mätressen.
Das ist jetzt geraten, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass der Sozialdarwinismus da auch seinen Teil geleistet hat. Wenn Leute der Meinung sind, das ihre Kinder rein sein sollen, und wenn sie das biologische Wissen erlangen, dass das Kind sowohl Gene von Vater als auch Mutter haben... Dann gehen sie weniger mit Leuten ins Bett, bei denen sie nicht auch sich um die Kinder kümmern.
Ja, ich habe jetzt beschrieben, wie das wohl in der westlichen Kultur dazu kam, und nicht im Christentum.
Aber der Punkt ist: Nicht das Christentum beeinflusst die westliche Kultur, sondern die westliche Kultur beeinflusst das Christentum.
Es gibt da noch viele andere Dinge, die beim antiken Christentum und noch älteren Judentum gegeben waren, die man heutzutage nicht mehr hat. ZB waren das ja eigentlich polytheistische Religionen, bzw Henotheistisch. Heißt, sie haben an mehrere Götter geglaubt, aber nur einen aktiv verehrt - nämlich den Schöpfer JHWH. Es werden andere Gottheiten immer noch erwähnt - insbesondere Baal. Erst noch positiv, denn zb David benennt einen seiner Söhne ihm zu Ehren. Später dann negativer, in der Story rund um König Ahab und seine Frau Isebel. Aber dabei wird nie gesagt vom Propheten Elija "Baal gibt es eigentlich gar nicht", sondern nur "Baal ist böse und deshalb sollt ihr ausschließlich JHWH verehren"
Das Christentum hat sich schon immer verändert und wird sich noch weiter verändern.