Darf man mit DSLR in die Sonne fotografieren?

4 Antworten

Es kommt immer drauf an, mit welcher Brennweite Du in die Sonne fotografierst. Bei einem Weitwinkelobjektiv kommt die Sonne schon mal ins Bild und richtet meiner Erfahrung nach keine größeren Schäden an. Interessant wird es bei Teleobjektiven. Hier ist dein Equipment und Augenlicht in Gefahr. Je größer die Brennweite desto mehr Hitze und gefährliche Sonnenstrahlen kommen durch das Objektiv. Bei direkter Sonneneinstrahlung sollte man immer einen Sonnenfilter benutzen. Z.B. Sonnenfinsternis, erst zum Zeitpunkt des Diamantringeffekts kann man den Sonnenfilter abnehmen. Bei einem Sonnenuntergang ist die Strahlung nicht mehr so hoch. Aber Vorsicht, entscheidend hierbei ist die Zeit, wie lange ins direkte Sonnenlicht gehalten wird. 

Nein, denn der Sensor liegt im Brennpunkt der Optik. Dort sammeln sich also die Lichtstrahlen wie bei einer Sammellinse auch. Und die Photonen können Elektronen aus den Leiterbahnen schlagen.

Es könnte also a) zumindest die Farben verblassen oder der Sensor Schaden nehmen und b) Dein Auge, wenn Du durch den Sucher direkt in die Sonne blickst.

Zwar werden die Lichtstrahlen im Sucher etwas "aufgeweitet", also gestreut, aber das Objektiv lässt trotz Vergütung noch einen gehörigen Anteil an wirklich gefährlicher UV-Strahlung durch, vor allem, wenn Du einen "Flaschenscherben" für wenig Geld an der Kamera hast.

OK, genaugenommen gilt das für extremes Tageslicht; bei Sonnenauf- und untergang ist das noch kein Problem und auch die Blenenöffnung und die Belichtungszeit spielen eine Rolle. Kleinere Blendenöffnungen wie 8, 11, 16 usw. liefern schärfere Bilder.

Der Lichtstrahl ist also konzentrierter. Nicht umsonst kann man mit einem Objektiv und kleiner Blende auch Feuer machen. Probier es mal aus und halte Deine Hand in den Brennpunkt, dann weißt Du, was ich meine.

Eine pauschale Regel gibt es wohl nicht, außer, nicht durch den Sucher zu blicken. Dieses Risiko würde ich unter keinen Umständen eingehen.

Hier gibt es eine Info:

http://www.astrofotografie.org/sonne_foto.htm


F1Helmi  19.07.2017, 22:55

Der Brennpunkt liegt genau dort wo die Blendenlamellen liegen und dort bei zu viel Licht zumachen. Hier fängt das Problem an, weil an den Kanten der Blendenlamellen (egal ob Plastik oder Metall) Hitze entsteht und das Objektiv ruiniert. 

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Gummileder  19.07.2017, 18:24

Wenn auf dem Sensor der Brennpunkt der Optik wäre, dann wäre es nur ein Punkt. Die Abbildung des aufzunehmenden Objekt ist aber weit hinter dem Brennpunkt. Als die Optik fungiert nicht als Brennglas.

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ramay1418  20.07.2017, 15:14
@Gummileder

"... die Optik fungiert nicht als Brennglas." Es tat jedenfalls irgendwann mal weh, wenn man es ausprobiert hat.

Aber selbst wenn nicht: Ich würde aber trotzdem nicht durch die Optik in die Sonne schauen.

Zum Thema Brennpunkt: Natürlich kann man sich über die Feinheiten streiten, aber ist es nicht so, dass zumindest bei Einstellung auf „unendlich“ der Brennpunkt des Objektivs genau in der Sensorebene (Filmebene) liegt?

So zeigt es jedenfalls mein Kamerahandbuch an.

Vielleicht verwechsle ich das etwas oder hab ich's vergessen oder die Zeichnungen falsch gelesen? 

Aber ich hoffe, der Fragesteller weiß, was ich meine: Nicht reinschauen und sich über Astrofotografie informieren.

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Ja, man darf und kann mit einer DSLR in die Sonne fotografieren, es gibt ein paar Bedingungen.

1. Die Sonne sollte zur Morgen- oder Abenddämmerung fotografiert werden und nicht bei prallem Sonnenschein.

2. Immer, wenn der eigene, ungeschützte Blick in die Sonne als unangenehm empfunden wird und die Augen zugekniffen werden müssten, dann sollte keine ungefiltert Aufnahme der Sonne erstellt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Du solltest bei einer nicht spiegellosen Kamera darauf achten einen Filter auf dein Objektiv zu schrauben, da es sonst für deine Augen gefährlich werden könnte. 


lowrider0 
Beitragsersteller
 19.07.2017, 13:56

ok aber mit liveview nicht schädlich für den Sensor?

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