Darf man als Christ an Sternzeichen / Horoskope glauben?

16 Antworten

Das Lustige daran ist nur, wer sind eigentlich die Christen?

Und dann sollte man aber schon auch fragen dürfen, weshalb ein Christ, wenn er denn einer ist, warum sich der nicht selbst entscheiden könne, wie am Beispiel sich für oder gegen die Astrologie zu entscheiden. Komisch, ich kenne Leute die in die katholische Kirche gehen und die glauben sie wären die Christen und die anderen wären entweder keine Christen oder sie wären falsche Christen. Und ich kenne Leute die in die evangelische Kirche gehen und die glauben sie wären die Christen und die anderen wären entweder keine Christen oder sie wären falsche Christen. Und was dann erst mit denen, die weder in die katholische Kirche gehen, noch in die evangelische Kirche oder eine andere Kirche gehen und die dennoch glauben, nur sie wären die richtigen Christen und die anderen wären entweder keine Christen oder sie wären falsche Christen.

Schauen wir uns doch zum Beispiel einmal an, wie die Astrologie vom alten Ägypten nach Europa und Asien gelangen konnte. Das alte Babylonien gilt als eine der Geburtsstätten für abendländische Astrologie. Offenbar erkannten die Menschen bei der Himmelsbeobachtung schon bald, dass es gewisse Zyklen gibt, die mit einiger Erfahrung vorausberechenbar sind. Aus dem Jahr 1 970 vor Christus stammt die älteste erhaltene Ephemeride. Mit bestimmten Phasen der Zyklen konnten bald positive oder negative Erwartungen verknüpft werden. Das war der Beginn der Prognose. Darüber hinaus achteten die Beobachter des Sternenhimmels auf besondere Erscheinungen wie Finsternisse, aber auch auf weniger auffällige Phänomene, etwa ob der Mond einen Hof hatte oder welche Färbung die Planeten aufwiesen. Aus diesen Beobachtungen wurden Prognosen über das Schicksal des Staates erstellt.

Eine abendländische Astrologie, mit Horoskopzeichnungen nach heutiger Definition, dürfte sich zwischen dem siebten und vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entwickelt haben. Die Erkenntnisse der Himmelsbeobachtung in Mesopotamien sowie das mathematische Verständnis der aufkommenden griechischen Kultur führten zu dieser Synthese.

Allerdings die Astrologie heute, gilt vielen Menschen als eine längst schon aus der Zeit gefallene Wissenschaft, oftmals aber ohne genau zu wissen warum. Das führt dann leider auch zu den vielen dämlichen und überflüssigen Kommentaren und Beleidigungen, meist aus Unwissenheit. Und genau diese Unwissenheit ist ein ganz wesentlicher Grund, warum die Astrologie dennoch immer wieder gerne für großes Erstaunen und Aufsehen sorgt. Nur mit den heutigen Horoskopien diverser Zeitschriften, hat die Geschichte wenig am Hut, sondern das sind nur die Spitzen der Verunglimpfungen. Kein Astrologe würde behaupten, dass Sternzeichen echte Horoskope sind. Darum sagt das auch leider sehr viel über die Gesellschaft an sich aus, wenn immer nur auf Verunglimpfungen, viele weitere Beschimpfungen und Beleidigungen folgen.

Jeder Mensch der eigenständig denken kann, sollte auch selbst über sein Leben entscheiden dürfen, ganz gleich ob dieser religiös ist oder nicht.


speedwag0n  06.08.2022, 00:21

Alles übernatürliche etc. was nicht von Gott selber kommt, kommt von unbekannten und bösen Mächten. Deshalb sollte man nicht an sowas glauben.

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berndsporrer  06.08.2022, 11:42
@speedwag0n
was nicht von Gott selber kommt,

Die Religion ist aber immer was Menschengemachtes. Auch die Bibel ist eine Zusammenstellung unterschiedlichster Schriften, unterschiedlichster Herkunft. Und vieles von dem was in der Bibel geschrieben steht, ist sogar sehr gefährlich, unter anderem wird sogar zum Völkermord aufgerufen. Die Zusammenstellung der Bibel geschah im Auftrag damaliger Hohepriester, allerdings war der Auftrag viel zu groß, man hat sich zu viel zugemutet, darum ist die Bibel auch alles andere, aber sie ist nicht perfekt und sogar voller Fehler.

Würdest Du das etwa auch von Gott sagen, dass er voller Fehler sei? Oder dass dieser Gott grausam ist und voller Widersprüche?

Dahinter stand seit jeher nur der Versuch, Gott zu vermenschlichen. Die Bibel wurde daher aus der Perspektive von Menschen geschrieben und zusammengestellt, aber nicht aus der Perspektive von Gott.

Die Religionsanhänger haben ohne Frage das Recht zu ihrem Glauben, auch wenn sie ihr Glaube nicht beschützen kann, vor dem was andere das Schicksal nennen, weder vor Tod, noch vor Krankheit und auch nicht vor Einsamkeit. Das wissenschaftliche Horoskop aber, geht ja in den Menschen rein und versucht ihn nicht etwa von der Sünde frei zu sprechen. Nein, beim Horoskop geht es um das bessere Verständnis des Individuums, das was ihn von den anderen Menschen unterscheidet.

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speedwag0n  06.08.2022, 20:36
@berndsporrer

Stop the cap🧢. Wenn du nicht an die Bibel glaubst, dann ist diese Diskussion sinnlos, weil du es nicht verstehst. Aber egal. Glaub ruhig an irgendwelche Sternchen, die deine Zukunt vorhersagen.

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berndsporrer  06.08.2022, 21:16
@speedwag0n
Wenn du nicht an die Bibel glaubst, dann ist diese Diskussion sinnlos, weil du es nicht verstehst.

Es gibt dazu eine Wissenschaft, diese Wissenschaft zur Entstehung der Bibel und zur Entstehung der Weltreligionen, macht es überflüssig an etwas zu glauben, was man heute schon längst weiß. Und ich finde es im Übrigen auch eine Zumutung, dass wir hier keine Aufklärung haben, die diese Aufgabe eigentlich schon längst übernehmen müsste und dass die Menschen heute immer noch gezwungen werden, glauben zu müssen wie in der Steinzeit. So eine Art von Religionsfanatismus ist menschenverachtend.

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die sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten!

Matthäus 2:2 SCH2000

Was die Identität der Weisen aus dem Morgenland angeht, so ist das griechische Wort, das „die Weisen“ aus Matthäus 2:1 übersetzt, das Wort „magos“. Im Hinblick auf die Bedeutung dieses Wortes wird es benutzt, um eine Kaste von Priestern und weisen Männer unter den Medern, Perser und Babylonier zu charakterisieren, deren Lehre vorwiegend der Astronomie, Astrologie und Zauberei galt.

Also ich meine, dass es diese Dinge gibt und nicht bloser Quatsch sind. Natürlich kann man nur über die beschränktheit der Medien-Astrologie lachen.

Aber nur weil es möglich oder real ist bedeutet es noch lange nicht, dass wir als Christen diese Mittel konsultieren sollten. Schließlich wollen wir uns dem HERRN allein anvertrauen auf die Führung seines heiligen Geistes in uns hoffen und unsere Zukunft und Sein von Ihm bestimmt wissen. Das schließt aber nicht aus, dass Gott wollte dass du zu einer bestimmten Sternkonstelation geboren wurdest.

Mfg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2015 in Jesus den Christus und die Bibel verliebt.

berndsporrer  26.06.2022, 14:48

Jeder Mensch der eigenständig denken kann, sollte auch selbst über sein Leben entscheiden dürfen, ganz gleich ob dieser religiös ist oder nicht.

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MarkusEngl  26.06.2022, 15:33
@berndsporrer

Das nennt man den freien Willen des Menschen. Die Bibel hat da nichts dagegen.

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berndsporrer  26.06.2022, 15:45
@MarkusEngl
Natürlich kann man nur über die beschränktheit der Medien-Astrologie lachen.

Du solltest auch nicht alles für bare Münze nehmen, was beispielsweise im Fernsehen gezeigt wird oder die Sternzeichensprüche diverser Zeitschriften. Das alles ist nur die Spitze von Verunglimpfungen.

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Nein, weil das in den Bereich Esoterik/Okkultes gehört.

"...Das Wörterbuch definiert das Okkulte als versteckt, geheim und mysteriös, insbesondere in Bezug auf Übernatürliches. Beispiele von okkulten Praktiken finden wir in Astrologie, Hexerei (Wicca), der schwarzen Kunst, Wahrsagerei, schwarzer und weißer Magie, Hexen- oder Ouijabrett, Tarot-Karten, Spiritismus, Parapsychologie und Satanismus. Die Menschheit war von frühester Zeit bis heute immer am Okkulten interessiert. Okkulte Praktiken und psychische Phänomene haben Millionen von Menschen fasziniert, und dies beschränkt sich nicht nur auf unwissende oder ungebildete Personen. Es gibt verschiedene Faktoren, die das Okkulte so fesselnd für jedermann machen, sogar in unserem Zeitalter der technischen und wissenschaftlichen Fortschritte.
Auf jeden Fall reizen okkulte Praktiken unsere natürliche Neugier. Viele Menschen, die sich mit dem Okkulten befassen, fangen mit „harmlosen“ Praktiken an, wie das Spielen auf einem Hexenbrett, nur aus Neugier. Viele, die so anfingen, kamen tiefer und tiefer in das Okkulte hinein. Leider ist diese Art von Beteiligung wie Treibsand – man gerät leicht hinein und kommt schwer wieder heraus. Eine weitere Faszination des Okkulten ist, dass es so scheint, als könne man schnelle und einfache Antworten auf Fragen des Lebens erhalten....
Es gibt keinen Zweifel, dass das Okkulte in jeglicher Form vermieden werden sollte. „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ (1. Petrus 5,8). Ein Teil davon, nüchtern und wachsam zu sein, ist Klugheit gegenüber den Täuschungen des Teufels und nicht in okkulten Praktiken und Phänomenen herumzustöbern.
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Okkulte.html

Ich kenne das Gebiet mit der Astrologie gut. Einige Jahre habe ich mich auch damit befasst. Das Ende kam unter anderem mit einem Text in den Medien. Darin legten Astronomen dar, dass Astrologen mit völlig veralteten Sternkarten gearbeitet haben. Die Voraussagen konnten so gar nicht zutreffen.


berndsporrer  26.06.2022, 14:46

Jeder Mensch der eigenständig denken kann, sollte auch selbst über sein Leben entscheiden dürfen, ganz gleich ob dieser religiös ist oder nicht.

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https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/19957/dissertation_klingner_annett.pdf

Auszug aus dem oben stehenden PDF mit dem Thema „Planetenkinder“ und dem Abschnitt:

1.2 AstrologieundChristentum

Astrologische Motive, und damit auch Darstellungen der Planeten und ihrer Kinder, finden sich seit dem Mittelalter sowohl ikonografisch als auch räumlich häufig in unmittelbarer Nähe zu christ- lichen Motiven, z.B. an Kathedralen (wie Tierkreiszeichen und Monatsbilder in den Archivolten des linken Westportals der Kathedrale von Chartres (Mitte des 12. Jahrhunderts) bzw. der Fens- terrose der Abteikirche von St. Denis (Abb. 1.1)26 oder sogar in einer päpstlichen Residenz im Vatikanischen Palast (siehe Kap. 9). Dieses Phänomen öffnet die Frage nach der Vereinbarkeit von Astrologie und Theologie.

Historisch gesehen hatte die Astrologie drei verschiedene Funktionen: Ursprünglich wurde der Sternenhimmel aus rein praktischer Sicht systematisch beobachtet, zum Beispiel, um Aussagen zum Kalender, der Landwirtschaft, der Zeitmessung oder auch der Wettervorhersage zu machen. Später kam das Interesse hinzu, die Bewegungen der Planeten aus erkenntnistheoretischem Inte- resse zu untersuchen. Vergleichsweise jung sind dagegen Versuche, derartige Beobachtungen kon- kret für das ganz persönliche menschliche Leben unternehmen und dabei systematische Zusam- menhänge zwischen der supralunaren Sphäre, dem Makrokosmos, und der sublunaren Sphäre, dem Mikrokosmos, zu ermitteln.

Im antiken Griechenland und Rom hatte die Astrologie die Würde eines Glaubens und war als wissenschaftlich angesehen. Nach der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion wurde sie zunächst unterbunden und schließlich verboten – wenngleich man astrologische Elemente adaptierte: die vier Jahreszeiten wurden z.B. zu vier Evangelisten, die zwölf Tierkreiszeichen zu 12 Aposteln, der Geburtstag Christi entspricht der Wintersonnenwende.28

Viele astrologische Aufzeichnungen gingen verloren oder kamen über Gelehrte, die in den arabischen Raum weiterzogen, dorthin (siehe Kap.2.5; 2.6). Bereits früh gab es jedoch Versuche, bei

26 Die große Fensterrose in der Abteikirche St. Denis, Paris, zeigt eine Verbindung aus kosmologischem Schema und Christentum: 24 Monatsbilder (äußerer Ring), zwölf Tierkreiszeichen (mittlerer Ring), 12 Engel (innerer Ring), Gottvater (Zentrum). 

Grundlagen, Geschichte, Ikonographie

christologischen Aussagen auf die antike Sonnenmetaphorik zu rekurrieren. Das Gebiet, auf dem sich eine grundlegende theologische Stellungnahme am unmittelbarsten anbot, war der Grundsatz der Schöpfungsgeschichte nach Genesis 1. Bischof Theophil von Antiochien (um 183) kom- mentierte diesen entsprechend:

„Am vierten Tag wurden die Lichter erschaffen. Gott kannte in seinem Vorherwissen die Faseleien törichter Philosophen, dass sie nämlich behaupten würden, die Erzeugnisse der Erde verdankten den kosmischen Elementen ihren Ursprung, damit sie keinen Gott brauchten. Deshalb wurden, damit die Wahrheit klar hingestellt werden würde, die Pflanzen und Samen vor den Elementen erschaffen. Es kann ja nun das später Gewordene nicht das früher Gewordene hervorbringen“.29

Aus christlicher Sicht gab es keinen Zweifel daran, dass Wert und Würde der Sonne aus ihrem Status als Geschöpf resultieren – und auch darin begrenzt sind. Auf dieses kritische Moment konnte man sich jederzeit zur Abgrenzung gegenüber der paganen Sonnenverehrung berufen. Erste Assoziationen im Bereich der Gotteslehre wurden schon bald durch feste Traditionen sola- rer Metaphorik im Bereich der Christologie abgelöst.30 Ab dem vierten Jahrhundert ist ein Bezug der Sonnenmetaphorik auf Christus nachweisbar.31 Martin Wallraff stellt in seiner Studie zur Ver- bindung von Sonnenkult und Christentum fest, dass ersterer von letzterem überboten wird.32 Dies ermöglichte, solare Attribute für Christus problemlos zu adaptieren.

Obwohl Sternglaube und die Sterndeutung an einigen Stellen des Neuen Testamentes explizit abgelehnt werden stellen verschiedene andere zentrale Passagen der Heiligen Schrift einen Zusammenhang zwischen astronomischen und göttlichen Ereignissen her. Beispiele hierfür sind der Stern von Bethlehem und seine astrologische Deutung durch die drei Magier aus dem Morgen- land34, die Verdunklung des Himmels im Moment des Todes Christi am Kreuz35 oder die umfäng- liche Symbolik der Himmelskörper in der Offenbarung des Johannes. Dies bot den Kirchenvätern die Möglichkeit, heidnische Prophezeiungen als Voraussagungen auf Jesus Christus zu Die Sonnenstrahl-Christologie, bei der Gottvater und Christus mit der Sonne und deren Strahl verglichen werden ist bereits für Mitte des zweiten Jahrhunderts bezeugt und war bis zum Beginn des vierten Jahrhunderts weit ver- breitet. Die zweite Form, bei der die Sonne als unmittelbar christologischer Titel fungiert, weist in ihrem Ursprung nach Alexandrien und ist in missionarisch-apologetischem Kontext zuerst bei Klemens um die Wende zum dritten Jahrhundert bezeugt. Durch Origines wurde die Sol-Christologie geprägt und ihr eine bleibende Stellung ver- schafft, über sein Schrifttum ist sie fest in der Bibel-Exegese verankert. „Gott ist Licht“ (1 Joh 1,5) heißt es dort und „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1,4.9). Jesus sagt von sich: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12 sowie 12,46). Vgl. Wallraff 2001, 42-48; zu den philosophischen Vorgaben vgl. Beierwaltes. Als biblischer Haftpunkt fungiert dabei die messianische Weissagung des alttestamentlichen Propheten Sacharja: „Siehe ein Mann, Aufgang ist sein Name“ (Sach 6,12). Der Titel „Sonne der Gerechtigkeit“ ist aus Maleachi (Mal 3,20) übernommen. Er entwickelte sich in der Folge zum festen Topos in der christlichen Literatur. Ebenso setzte sich durch, in bestimmten Fällen mit einem doppelten Sonnenbegriff zu operieren. Dabei trat zur christologisch ver- standenen Sonne der Gerechtigkeit eine weitere, die Gott „aufgehen lässt über Bösen und Guten“ (Mt 5,45). Zu einer grundsätzlichen Vertiefung der christologischen Sonnenmetaphorik kam es im Folgenden nicht, wohl aber ent- stand im Zuge der Auseinandersetzung mit paganen Formen der Sonnenverehrung ein breites Spektrum unter- schiedlichster Applikationen. Vgl. Wallraff 2001, S. 158−162; Knipp 1998, S. 42f. Darstellungen des personifizier- ten Sonnengottes kamen gelegentlich sogar in der künstlerischen Ausstattung christlicher Gräber vor. Ob Christus dabei nicht nur in einem metaphorischen Sinn, sondern auch ontologisch mit Sol identifiziert wurde, ist unklar. Ein Gewölbemosaik des 3. Jahrhunderts im Mausoleum der Julier in der Vatikanischen Nekropole zeigt z.B. einen als Christus zu deutenden Sol mit Nimbus und Strahlenkranz im Sonnenwagen; in der linken Hand hält er die Weltkugel (Abb. 1.2). Diese Darstellung entspricht der traditionellen Sol-Ikonographie interpretieren und die Sterndeutung als Lesen und Erkennen des göttlichen Willens mit der christlichen Lehre verbinden zu können.

Der antike Kirchenlehrer Augustinus (354-430) war nach eigenem Zeugnis in seiner Jugend ein großer Anhänger der Astrologie und hatte offen die planetarii, quos mathematicos vocant konsultiert36, Horoskope gestellt und mit Astrologen über verschiedene Probleme diskutiert.37 Später änderte er seine Meinung, äußerte sich in seinen bedeutendsten Schriften mehrfach gegen die Astrologie und stellte die Allmacht Gottes heraus. Danach gäbe es nichts ohne Gott und was mit ihm sei, bestünde unerschütterlich. Der Himmel besäße etwas Unbewegliches, „das unter allen Umständen entweder Gott selbst ist oder zumindest mit Gott zusammenhängt, wenn ich auch keineswegs an der Drehung und Bewegung des Himmels zweifle.“38 Diese Nachahmung sei notwendig, weil auch die sichtbare Bewe- gung der Sphäre ein Abbild der idealen unsichtbaren und unveränderlichen Bewegung sei. Eine besonders große Ähnlichkeit zeige sich aber in den Bewegungen der Zeit als zahlenmäßig fort- schreitendes Bild der Ewigkeit, dessen Teile das Jahr, den Monat und den Tag bilden. Das Verän- derliche nähere sich hier durch die periodische Bewegung dem Unveränderlichen. Was sich in diesem Kreislauf ewig wiederholt, sei zwar veränderlich, es bleibe aber in der Wiederholung immer dasselbe.39

„[...] im unwandelbaren Wechsel der Zeiten sah sie [die Vernunft] nur immer wieder Zahl und Maß als beherrschende Kräfte. Die Erscheinung selber fasste sie durch die Abgrenzung und Unterscheidung in einer gemeinsamen Ordnung zusammen und schuf die Astronomie, das große Beweismittel der Gottesfürchtigen.“40

Damit vollziehe die Astrologie den Schritt zu einem Denken der reinen Vernunft, „das über das „sinnliche Erkennen hinaus im reinen Denken das Intelligible erfasst.“41 Nach Augustinus herrscht in den Bewegungen der Gestirne eine vollendete Ordnung, „so dass, wer an ihre Quelle zu kommen, wer in ihr Innerstes zu sehen wünscht, in ihnen sie findet oder durch sie irrtumslos geleitet wird“.42 Diese sichtbare Ord- nung des Himmels sei ein Abbild der göttlichen Harmonie, die der Schöpfer dem gesamten Kos- mos gegeben habe. Die Gestirne würden zudem das Irdische beeinflussen und so eine Verbindung und einen Kräfteaustausch zwischen himmlischer und irdischer Welt herstellen.43 Der Himmel als Sitz des Göttlichen werde damit zum Symbol der dem Menschlichen überlegenen Transzendenz, in dem sich die vollkommene Ordnung des Universums unter anderem im regelmäßigen Lauf der Gestirne ablesen lasse. Der Kirchenlehrer Albertus Magnus (um 1200-1280) bezeichnete die Sterne als

„Werkzeug des ersten Bewegers, die als Glieder eines Ganzen tätig sind. Da die vier Elemente durch die Bewegung der Himmelskörper entstehen, so ist es klar, dass alle Veränderungen der irdischen Welt durch die Bewegung der superioren Himmelskörper verursacht werden. So führt die edle Kunst der Astrologie die Gedanken der Menschen zu Gott, da sie alle irdischen Dinge auf den Urquell zurückführt.“44t

Die katholische Kirche forcierte also die Wahrnehmung der Planetengötter als offiziell von Gott installierte Instanzen, die seine Anweisungen ausführten. Sofern Sterndeutung zum Zweck des Lesens und Erkennens des göttlichen Willens erfolgte, stand sie somit nicht im Gegensatz zur christlichen Lehre. In diesem Rahmen ließ die Kirche die Astrologen samt ihren heidnischen Planetengöttern und Horoskop-Deutungen folgenlos gewähren. Selbst Päpste konsultierten Astrologen bzw. waren sogar selbst welche und bestellten Horoskope.50

1988, S. 204. Papst Sixtus IV. (1471-1484) beschäftigte mehrere verbeamtete Astrologen, die ihm günstige Termine für Empfänge und Staatsgeschäfte errechneten. Vgl. Maroldi, 1475; Cortesi 1483, unpaginiert. Leo X. (1513- 1521) schätzte die Arbeiten des neapolitanischen Astrologen Augustinus Niphus so hoch ein, dass er ihm gestat- tete, das Hauswappen der Medici zu führen. An der päpstlichen Universität, der Sapientia, richtete der gleiche Pontifex im Jahr 1520 einen Lehrstuhl für Astrologie ein. Auch an den Universitäten von Bologna, Padua, Ferrara, Hilfreich für die Kirche erwies sich auch, dass die Menschen die Planetengötter als viel näher und deshalb greifbarer empfanden als den christlichen Gott oder Jesus Christus. Sie erfüllten ihre Funktion als Vermittlungsinstanzen und boten die Möglichkeit, den entfernten Gott zu kontak- tieren, ihm näher zu kommen oder auch mit bestimmten irdischen Dingen zu hadern – z.B., wenn man mit dem eigenen Leben oder gesellschaftlichen Stand unzufrieden war. Allerdings blieb die Sternkunde an Herrscherhöfe gebunden. Diese definierten klar, unter welchen Voraussetzungen sie betrieben werden durfte. So schrieb der kastilische König Alfons X. (1221-1284), genannt „der Weise“ Was Wahrsagung bedeutet und wie viele Arten es davon gibt:

“Wahrsagung heißt, die Macht Gottes zu nehmen, um zukünftige Sachen zu kennen. Und es gibt zwei Arten von Wahrsagung: Die erste ist diejenige, die man durch die Astronomie ausübt, die eine der sieben Freien Künste ist. Nach dem Gesetz ist sie nicht denjenigen verboten zu nutzen, die Meister sind und sie wirklich verstehen. Denn die Gutachten und die Schätzungen, die sie durch jene Kunst machen, werden aus dem natürlichen Umlauf der Planeten und anderer Sterne abgelesen. Sie werden aus den Büchern Ptolemäus’ und anderer Gelehrter entnommen, die sich mit dieser Wissenschaft beschäftigten. Aber die anderen, die sie [die Astronomie] nicht verstehen, dürfen mit ihr nicht arbeiten. Sie dürfen sich aber darum bemühen, sie durch die Bücher der Weisen zu erlernen. Die zweite Art der Wahrsagung ist jene der Zeichendeuter [sorteiros] und der Hexen, die Vordeutungen aus Geflügel, dem Niesen, den Sprichworten [proverbio], entnehmen. Oder sie sehen die Vordeutungen im Wasser oder in Kristallen oder im Spiegel oder auf dem Schwert oder auf anderen leuchtenden Dingen oder deuten die Zukunft aus dem Kopf eines toten Mannes oder eines Tieres oder der Hand eines Kindes oder einer Jungfrau. Wir verbieten, dass solche Gauner oder ähnliche in unserem Königreich leben oder dass sie jene Bräuche hier ausüben. Denn sie sind schädliche Menschen und Betrüger und bringen mit ihren Taten großen Schaden und großes Übel über das Land. Und niemand darf es wagen, sie in seinem Haus aufzunehmen”.

“Astrologie bedeutet Wissen, das man durch Suchen und Sehen erreicht, sie ist die fünfte Kunst dieser sieben und spricht von den Himmeln, da sie auf Latein Astra heißt. Und diese (Astrologie) besteht aus sieben Teilen: aus Sehen, aus Verstand, aus Taten, aus Veränderung, aus Berechnungen, aus Messungen und aus Konkordanz”.52

Im Prolog des Libro de las Cruzes äußert er, dass sich die Wahrsagung aus Gestirnen auf Wissen- schaft gründet. Die sei ihrerseits eine Gabe Gottes und dürfe mit dessen Erlaubnis und Willen angewendet werden. Giovanni Michele Savonarola (1385-1468), Arzt und Humanist aus Padua, schrieb noch Mitte des 15. Jahrhunderts und völlig im Einklang mit der christlichen Religion, dass „alles hier unten vom Einfluss und der Herrschaft der Sterne, und vor allem der Planeten, welche die nobelsten der himmlischen Körper“ seien, abhänge Rom, Neapel, Paris und Krakau wurde Sternkunde gelehrt. Eine begriffliche Trennung zwischen Astrologie und Astronomie existierte bis zum 16. Jahrhundert noch nicht.

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Woher ich das weiß:Recherche

Was Horoskope, Sternzeichen, usw. angeht, so empfehle ich dir dich am besten davon zu distanzieren. (weil es nicht von Gott ist).

Du bist müde geworden von der Menge deiner Beratungen. So lass sie doch herzutreten und dich retten, die den Himmel einteilen, die Sternseher, die jeden Neumond ankündigen, was über dich kommen soll! Siehe, sie sind geworden wie Stoppeln, die das Feuer verbrannt hat; sie werden ihre Seele nicht vor der Gewalt der Flammen erretten; denn es wird keine Kohlenglut sein, an der man sich wärmen und kein Ofen, an dem man sitzen könnte. Jesaja 47:13‭-‬14

Denn die Teraphim haben leere Versprechungen gemacht, und die Wahrsager haben Lügen geschaut, und sie erzählen erlogene Träume und spenden leeren Trost. Darum sind sie fortgelaufen wie Schafe; sie sind im Elend, weil kein Hirte da ist. Sacharja 10:2

Wenn du gerne wissen möchtest, was Gott über dich denkt und was er vielleicht auch für dich in der Zukunft vorsieht, dann empfehle ich dir einen Gottesdienst in einer freikirchlich-evangelischen Gemeinde zu besuchen, die an Weissagung und Prophetie glaubt (wie es die Bibel auch lehrt). Wenn in dieser Gemeinde dann viele liebe Menschen sind, die Jesus Christus und die Bibel an erster Stelle stellen und du den Eindruck hast, dass dir Gott dort begegnet und du dort ermutigt wirst,

dann ist das aus meiner Sicht ein großes Geschenk Gottes an dich. Gott will dich beschenken!

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Antwort weiterhelfen konnte. Sie ist vielleicht nicht das, was du hören möchtest (bzw. das musst du selbst entscheiden), aber sie ist ehrlich und biblisch.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

berndsporrer  26.06.2022, 14:46

Jeder Mensch der eigenständig denken kann, sollte auch selbst über sein Leben entscheiden dürfen, ganz gleich ob dieser religiös ist oder nicht.

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xxScarface1990  26.06.2022, 15:34
@berndsporrer

Das darf auch jeder Mensch. Es geht hier (bei dieser Frage) aber um den christlichen Glauben und was dort für richtig oder falsch befunden wird. Das Vertrauen auf Horoskope und Sternendeuterei zu setzen und nicht auf Gott, ist aus Sicht des christlichen Glaubens nicht richtig bzw. eine Sünde (was so viel wie "Zielverfehlung" bedeutet).

Ich wollte mit meiner Antwort lediglich einem gläubigen Menschen helfen. Der Gott des christlichen Glaubens (Vater, Sohn und Heiliger Geist) ist gütig, barmherzig, gnädig und geduldig. Aber er heißt trotzdem nicht alles gut.

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berndsporrer  26.06.2022, 15:38
@xxScarface1990
alle guten Eigenschaften in sich, die es so gibt

Du meinst wohl, die es so nicht gibt.

Wieso eigentlich? Weil es der völlig falsche Ansatz ist! Schon klar, in der Religion wurde seit jeher, eine höhere Macht gelehrt, also der Gott der die Entscheidungen treffen muss und Gott weiß alles, sieht alles .....

Und Gott hat auch alles aufgeschrieben, daher ist es Gottes Wort .....

Das sind aber alles nur die Erfindungen von Religionsführern, wie sie abermillionen Menschen welteit in die Irre führen, damit man sie leichter unterdrücken kann. Du weißt wohin die Macht der Kirchen geführt hat? Glaubst Du etwa, dass beispielsweise Wasser Entscheidungen trifft? Nein, das Wasser trifft zwar keine Entscheidungen, aber trotzdem ist Wasser ein ganz wesentlicher Trägerstoff für Informationen. Und diese Liste könnte ich jetzt endlos weiterführen, wenn ich wollte.

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