Darf ich noch als Gast auf eine Beerdigung wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin?
Hallo zusammen,
ich spiele im Moment mit dem Gedanken aus der katholischen Kirche auszutreten. Die ganzen Missbrauchsfälle und Geld Verschwendungen möchte ich nicht mehr unterstützen, außerdem bin ich sowieso nicht wirklich gläubig und spare mir so ca. 400€ im Jahr.
Jetzt ist die Frage: darf ich dann überhaupt nicht mehr in die Kirche? Wie sieht es mit Beerdigungen aus, da gibt es ja vorher auch einen Gottesdienst, darf ich da dabei sein auch wenn ich kein Kirchenmitglied mehr bin oder nicht?
Und wenn ich schon dabei bin: Darf ich als Gast bei einer Hochzeit dabei sein wenn die Trauung in einer Kirche ist?
11 Antworten
darf ich dann überhaupt nicht mehr in die Kirche?
Doch, darfst Du. Das Christentum öffnet sich - im Vergleich zu anderen - allen Menschen.
Wie sieht es mit Beerdigungen aus, da gibt es ja vorher auch einen Gottesdienst, darf ich da dabei sein auch wenn ich kein Kirchenmitglied mehr bin oder nicht?
Und natürlich auch da. Es gibt keine Einlasskontrollen.
Darf ich als Gast bei einer Hochzeit dabei sein wenn die Trauung in einer Kirche ist?
Selbe Antwort: JA
Die Teilnahme an Gottesdiensten, auch bei Sakramentenspendungen wie Taufe, Firmung, Hochzeit etc. sind Dir nach wie vor möglich. Ehrlicherweise solltest Du aber auf den Empfang der Sakramente verzichten, wenn Du mit dem katholischen Glauben nichts am Hut hast und dies mit einem Austritt bekundest - sprich keine Kommunion oder Beichte empfangen. Desweiteren kannst Du keine Ämter der Kirche mehr innehaben: Sprich Tauf- und Firmpatenamt, PGrat, sämtliche liturgischen Dienste, sowie eine kirchliche Hochzeit (Ausnahme der Partner ist katholisch) und Beerdigung (Ausnahme: Der Wunsch wird vor dem Tod deutlich bekundet) sind nicht möglich.
Die Glaubenskongregation kritisiert btw das deutsche System und stellt klar, dass ein Kirchenaustritt vor dem Staat oftmals verschiedene Gründe haben kann, wie Protest, Armut etc. und daher nicht zwangsläufig als Glaubensabfall zu werten wäre. Daher sollten solche Personen eigens über ihre Intentionen befragt werden, denn es gibt genügend Fälle, dass sich Betreffende nach wie vor als katholisch betrachten nur eben aus diesem Kirchensteuersystem austreten wollten. Dass die deutschen Bischöfe sich Zeit lassen diesen römische Kritik umzusetzen ist klar, da viele Menschen in der Kirche arbeiten und von der Kirchensteuer bezahlt werden.
Die immer wieder angeprangerte Verschwendung ist in ihrer Höhe minimalst angesichts der fixen Ausgaben und meiner Meinung nach nur ein billiger Vorwand - würden die Leute die selbe Konsequenz in allen Lebensbereichen aufweisen, dann müssten sie oft schon aus ihrem Betrieb, aus Deutschland und aus der Menschheit selbst "austreten". Ehrlich wäre zu sagen: ich habe keinen Bock auf eine passive Mitgliedschaft in einem Verein und Christ bin ich nur auf dem Papier.
Wenn dir der Gottesdienst was bringt - bitte! Ich bin jedesmal erstaunt, wie wenig, wenn überhaupt, aus der Bibel zitiert wird. Immerhin hat die Bibel eine handfeste Botschaft für uns Menschen. Aber lies mal Nachfolgendes:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht teilhaben wollt mit ihr an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich angehäuft selbst bis zum Himmel, und Gott hat ihrer ungerechten Taten gedacht.“ — Off. 18:5
Natürlich darfst du überall teilnehmen.
Die anderen, die nicht ausgetreten sind, sorgen ja weiterhin dafür, dass die Kirchen geschmückt, geputzt und auch baulich in Ordnung ist, dass Strom und Heizung da sind, dass der Pfarrer bezahlt wird usw.
Und der Staat, also auch die Ausgetretenen oder die erst gar nicht Eingetretenen zahlen auch mit!
Ein zB Atheist darf den Gottesdienst besuchen, aber nicht an Brot und Wein naschen (Kommunion).
Er darf auch sonst bei jeder gesellschaftlichen Aktion als Gast dabei sein: Hochzeit, Beerdigung oder Taufe. Er darf aber zB nicht Taufpate sein.
Keiner wird dich aufhalten.
Vermutlich nicht.
zB Katholische Kirche:
Wer austritt, darf weder beichten noch die Kommunion empfangen, die Firmung oder die Krankensalbung ("außer in Todesgefahr"), darf keine kirchlichen Ämter und Funktionen übernehmen, nicht Tauf- und Firmpate sein.
Ein Atheist darf (für gewöhnlich) ganz offiziell bei einem Gottesdienst dabei sein.
Kommunion wäre inoffiziell. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Als Antwort würde ich das aber so nicht formulieren.
Keiner wird dich aufhalten. Niemand wird erkennen ob du Christ bist oder nicht und das ist auch relativ egal, Jesus hat damals ja die Leute mit denen er gegessen hat und die seine jünger waren auch nicht gefragt bist du Jude? Kenne ich dich? Jesus hat niemanden ausgeschlossen. Wir hatten mal ein, ich sag mal nahöstlich aussehende Frau in der Kirche die hat das Brot auch bekommen und wusste dann nicht was sie machen soll, dann hat der Messner es ihr gesagt. Also solange du es dann auch isst und nicht damit wegläufst und dann was auch immer damit machst ist es ok. Die Erstkommunion ist ja auch ohne das ganze gefeierte drum rum im Kern nur das erste mal Heiliges Brot essen mit der Kirchengemeinschaft.