Darf ich folgendes in der Lohnabrechnung schwärzen?
Mein neuer Vermieter will meine Lohnabrechnungen. Darf ich alles soweit schwärzen? Also auch Stundenlohn? Ich habe nur meinen Nettobetrag offen gelassen. Er meinte, man muss sehen, welche Einkünfte ich habe. Den Rest geht ihm doch ein scheiß an?
3 Antworten
Mein neuer Vermieter will meine Lohnabrechnungen. Darf ich alles soweit schwärzen? Also auch Stundenlohn?
Darfst du. Der VM dich damit aber auch aus dem Kreis der Bewerber ausschliessen. Wer seinem künftigen Vermieter gegenüber respektlos die Tarnkappe aufsetzt, Beschäftigungsdauer, Freibetrag Kinder, Steuerklasse usw. verschweigt, dem muss er auch keine Mieträume anvertrauen, oder?
Wenn Du das machst, erzeugt das doch nur Misstrauen. Also wenn es darum geht, einen Vermieter zu überzeugen, sollte man nicht so kommen. Ich als Vermieter würde ganz schlicht denken: Der hat was zu verbergern. Wer ist der nächste Interessent?
Ich schreibe Dir mal, was ich noch alles aus einer Lohnabrechnung erkennen kann:
Datum / Zeitraum: aktuell oder nicht?
Arbeitgeber: Kenne ich die Firma, wo sitzt die Firma, wie weit hat der Interessent zur Arbeit? Stimmt das mit der Selbstauskunft überein?
Name, Adresse, Geburtsdatum: stimmen die Daten ansonsten mit der Bewerbung überein?
Steuerklasse: Kinder? (obwohl vielleicht angegeben, dass keine Kinder...)
Eintritt: Wie lange schon bei der Firma? Schon lange oder erst in der Probezeit?
Netto-Gehalt: Stimmt das mit den Angaben des Mieters in der Selbstauskunft überein? Ist das Nettogehalt jeden Monat gleich oder gibt es Schwankungen und wenn ja, wie groß sind diese?
Überstunden: Fleißiger Mensch oder eher nicht (sagt nicht unbedingt was aus)
Auszahlungsbetrag: Stimmt dieser mit dem Nettoverdienst überein? Wenn nicht, also wenn deutlich weniger ausgezahlt wird, wieso?
Steht was bei Pfändung oder Darlehen?
Wie Du siehst, kann man den Netto-Betrag offen lassen und alles andere schwärzen, was bedeutet, dass doch wohl einiges mit Absicht verschwiegen wird. Insbesondere, wenn es um Pfändung geht.
Bei uns ist schon mal ein Interessent aufgeflogen, der angeblich "noch" keine Schufa beibringen konnte. Da stand was bei Pfändung und zwar so aufschlussreich, dass es uns keine Mühe gekostet hat, heraus zu finden, dass der Interessent in Privatinsolvenz ist, jede Menge Schulden hat und diesen Umstand verschweigen wollte.
Und wenn Du der Meinung bist, das der Rest dem Vermieter "einen scheiß angeht", dann geht es Dich genausoviel an, wer an Deiner Stelle die Wohnung bekommt.
Nein, so unwichtig sind sie nicht. Einerseits können viele Überstunden auch ein relativ höheres Nettogehalt erzeugen und fallen diese Überstunden weg, könnte es deutlich schlechter aussehen. Das ist dann von Bedeutung, wenn das Einkommen gerade so reicht und ohne Überstunden plötzlich zu Schwierigkeiten führt.
Wie hat es jemand zur Firma? Angenommen in der Endauswahl sind zwei ansonsten gleich gute Kandidaten. Einer hat von der Wohnung aus einen kurzen Arbeitsweg. Die Wohnung liegt zum Arbeitsplatz also sehr günstig und der andere hat 80 Kilometer Autofahrt über staugefährdete Strecken. Welcher der Kandidaten würde wohl länger in der Wohnung wohnen bleiben?
Ja die Punkte kann ich nachvollziehen. Aber ich finde das geht schon recht ins persönliche Leben der Mieter rein. Da sollte ein Vermieter nicht beurteilen können/dürfen.
Die finanzielle Lage eines Mieters ist seine Sache. Wenn ich zur Miete wohne sollte die Miete mit das wichtigste was ich zahlen muss, egal wie. Wenn da fehlende Überstunden Probleme ist das ganz allein des Mieters Problem.
Und wenn ein Mieter nach kurzer Zeit wieder ausziehen möchte, dann ist das auch seine Sache. Das gehört zu den Unwägbarkeiten eines Vermieters einfach dazu, denke ich.
Ich finde da werden einfach zu viele Infos verlangt, die eher wenig Aussagen, nur weil man es kann.
Das Problem ist normalerweise, dass man nur eine Wohnung zu vermieten hat, auf die sich viele bewerben. Je nach Wohnung, Lage etc. kann es nun sein, dass am Ende sowieso nur ein Interessent/Familie/Partei übrig bleibt, die in Frage kommt. Dann spielen solche Dinge kaum eine Rolle, wenn sonst alles passt und man die Wohnung dann nicht lieber leer stehen lässt.
Sobald aber am Ende 2 oder 3 Kandidaten übrig bleiben, die heiß an der Wohnung interessiert sind, müssen Kriterien gefunden werden, nach denen man noch unterscheiden kann, sofern man die künftigen Mieter nicht auslosen will.
Da überlegt man sich als Vermieter dann schon, wer von den Kandidaten wohl am ehesten die Chance hat, die Wohnung oder das Haus langfristig zu halten und wer wohl am ehesten geneigt ist, längere Zeit da zu wohnen.
Die Entscheidung ist oft sehr schwierig und so Kleinigkeiten helfen dann. Immer schade für die, die am Ende das Nachsehen haben, aber es kann eben nur eine/r berücksichtigt werden.
Ja bin auch der Meinung das so eine Entscheidung schwierig ist. Dann will man nicht nur für sich sondern auch für alle Beteiligten die beste Entscheidung treffen, eine die man auch rechtfertigen kann.
Nach wie vor finde ich solche Sachen immer noch zu persönlich um sie teilen zu müssen. Und Leuten zu unterstellen das sie etwas zu verbergen haben wenn sie das nicht tun ist absurd.
Ich für meinen würde da andere Methoden bevorzugen. Ob der erste und passende interessant das Glück, oder auch nach Sympathie entschieden oder vielleicht echt ausgelost wird oder vielleicht ganz was anderes. Ist mir persönlich alles lieber als so ein "Seelen-striptease".
Wenn man sich bei allen Mietern auf Anstand und Integrität verlassen könnte, wäre eine Verlosung auch zu überlegen. Ist leider nicht so.
Ja stimmt schon. Respekt gegenüber anderen Menschen und deren Eigentum, was man dann anmietet wird immer weniger.
Gleich vorweg: ich hab vollstes Verständnis wenn sich Vermieter möglichst gut absichern wollen. Sollen sie auch.
Aber so Sachen wie wieviel Überstunden macht der Mieter oder wie weit hat er es zu seiner Firma und wie heisst die sind doch echt unwichtig, oder nicht?