Dackel knurrt wenn Leute im Treppenhaus sind oder auf Arbeit wenn Leute das Büro betreten? Wenn sie im Büro sind bellt er auch?

5 Antworten

Vielleicht eine Sache vorweg: Es ist eher unrealistisch, dass ein Hund, der diese Neigung hat, gar nicht mehr auf diese Reize reagiert. Man kann es aber abschwächen und weniger stressig machen. Dackel neigen zum "laut sein", weil sie dazu gezüchtet wurden. Die haben früher während der Jagd gebellt, wenn sie sich in Gängen befunden haben, damit der Halter wusste, wo sie sich befinden.

Ich würde euch empfehlen, mit einer*m Hundetrainer*in zusammen zu arbeiten.

Grundsätzlich würde ich empfehlen, erstmal diese Reize, auf die er reagiert, so gut wie möglich abzudämpfen - falls das im Büro irgendwie möglich ist. Also zum Beispiel den Radio oder White Noise anmachen, damit die Geräusche nicht mehr so gut zu hören sind.

Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, daran zu arbeiten, dass euer Hund diese Menschen nicht mehr als Bedrohung wahrnimmt, weshalb der Gedanke von "die fremden Menschen werfen was tolles" gar nicht so verkehrt ist. Das Ding ist, dass das auch nach hinten los gehen kann, wenn der Hund in einen Konflikt kommt. Wenn er also diese fremde Menschen doof findet, diese ihm dann aber Futter schmeißen, kommt er in einen Konflikt. Er hat Angst, möchte aber essen. Dadurch kann es passieren, dass der Hund tatsächlich mehr Angst bekommt. Ja, das Futter findet er gut, aber diese Erfahrung, dass Menschen blöd sind, macht er dennoch immer wieder. Hinzu kommt, dass die Menschen im Kontrast zu dem tollen Futter nochmal blöder wirken können. Und dieser Motivationskonflikt fühlt sich auch nicht gut an, was ebenfalls verschlimmern kann. Der Hund lernt so praktisch nicht, dass Menschen toll sind (weil er findet sie ja nach wie vor gruselig), sondern dass er sich diesen gruseligen Menschen nähern muss, um was tolles zu bekommen. Nicht die Menschen sind für ihn toll, sondern was blödes, was er in Kauf nehmen muss, um Futter zu bekommen.

Es ist einfach wichtig, so kleinschrittig zu arbeiten, dass der Hund eben keine Angst hat und wirklich lernen kann, dass Menschen keine Gefahr sind. Oft ist es sinnvoller, wenn die Belohnung von euch kommt, sobald ein Mensch auftaucht, um eben diesen Konflikt zu verhindern und dem Hund mehr Distanz zum Auslöser zu ermöglichen. Aber auch da muss man sehr kleinschrittig dran gehen, und auf die Körpersprache achten. Deshalb: Trainer*in.

Hinzu kommt, dass dieses Verhalten immer wieder verstärkt wird. Der Hund bellt, weil er möchte, dass die Menschen weg gehen, und in der Regel machen sie das auch, weil Menschen nunmal so sind. Dass der Mensch auch weiter gegangen wäre, wenn er nicht gebellt und geknurrt hätte, weiß der Hund ja nicht.

Deswegen würde ich nicht nur daran arbeiten, dass er Menschen weniger blöd findet, sondern auch daran, dass er lernt, dass er mit einem anderen Verhalten Menschen dazu bringen kann, zu gehen. Nur einmal bellen, statt Knurren und vieles bellen zum Beispiel. Aber auch da muss man kleinschrittig arbeiten, um sicher zu stellen, dass der Hund das Alternativverhalten wirklich zeigen kann.

Deshalb: Hundetrainer*in.

Hier kann man Hundetrainer*innen finden:

https://ibh-hundeschulen.de/hundeschulen

https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Hundetrainerin und Verhaltensberaterin

Das ist eine Frage der Erziehung. Ob kastriert oder nicht hat damit nichts zu tun und auch die chemische Kastration via Chip wird nichts verändern. Könnt ihr euch also schenken.

Ab in die Hundeschule.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verkauf von Hundetransportsystemen

HarryXXX  24.06.2022, 12:18

Ohne Gegenmaßnahmen ist das typisches Rüdenverhalten. Meiner würde da rein spazieren und sich vermutlich denken: prima, schönes Büro. Ist jetzt alles meins. Allerdings würde er keine Personen ankläffen.

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JustASingle  24.06.2022, 12:22
@HarryXXX

Alles richtig, aber eine Kastration würde daran nichts ändern.

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Denke nicht, dass das eine Frage der Kastration ist und vermutlich wird auch der Typ eure Probleme nicht lösen. Der Hund ist jetzt im sogenannten Rüpelalter, in dem er jeden verfügbaren Platz einnimmt und für sich beansprucht. Ein zweiter würde in unmittelbarer Nähe ist da natürlich erst einmal kontraproduktiv. Von Leckerchen hinschmeißen durch fremde Leute halte ich überhaupt nichts. Das lässt sich nur durch konsequente Erziehung lösen. Dackel können da ziemlich stur sein. Ihr müsst ihm klar machen, dass dieses Büro eure Baustelle ist, in der er absolut überhaupt nichts zu melden hat.

Der Besuch einer guten Hundeschule kann da schon recht hilfreich sein. Ebenso auch gemeinsame Spaziergänge mit dem anderen Rüden auf neutralem Grund. Ist das Büro ein Teil eures Wohnhauses? Unbekannte Geräusche im Haus oder vor dem Haus melden meine Hunde auch sofort. Das ist aber auch in Ordnung. Sie müssen danach nur damit aufhören.

Die Hormone können nichts dafür wenn ihr euren Hund nicht erzogen habt.

Geht in eine Hundeschule. Man kann euch Erziehung nicht in 2 Minuten übers Internet beibringen.

Der Hund ist jetzt erwachsen. Und betrachtet sowohl die Wohnung als auch das Büro als sein Revier. Völlig normal soweit. Jetzt seid ihr gefragt. Ihr müsst dem Hund beibringen dass es nicht sein Job ist sich darum zu kümmern. Und da kommt es im wesentlichen auf euer Verhalten an. Das ist sicherlich ein Training dass über einige Wochen gehen wird. Am besten holt ihr euch einen guten Trainer ins Haus der euch zeigen wie das geht