Christen kommen in die Hölle?


07.06.2024, 02:48

15 Antworten

In einer seriösen Sendung zum Thema (in dieser Antwort verlinkt) gibt es die Aussage ein Drittel der berichteten Nahtoderfahrungen seien negativ, häufig nach einem Suizidversuch - aber halt nicht nur nach Suizidversuchen.

Ich enthalte mich einer Bewertung davon - aber eines steht fest: Für ein Drittel sind diese Erfahrungen ein Horrortrip und eben nicht schön, was natürlich viel lieber und öfter berichtet wird.

Wenn man da von Himmel und Hölle sprechen möchte muss man konstatieren, dass die weichgespülte Aussage jeder käme in den Himmel einfach nicht stimmt.

https://youtu.be/_ZSXd0KN-0E?si=dQ19N9ucJrm2Tbgt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum

Klar, Christen kommen in die Hölle, wenn sie nicht gemäß dem Willen Gottes, das heißt, gemäß seinen Geboten leben wollen, sondern stattdessen nach dem Willen seines Widersachers. Da nützt auch der Glaube nichts. Alles für die Katz.

Hallo venice796,

niemand kommt in die Hölle, da es diese gem. der Bibel gar nicht gibt! Warum kann man da ganz sicher sein?

Es stimmt zwar, dass in vielen Bibelübersetzungen das Wort "Hölle" erscheint, doch werden mit diesem Begriff die entsprechenden Wörter aus den Ursprachen nicht richtig übersetzt! Das hat viel zur Verwirrung beigetragen und lässt noch immer viele Menschen an die Hölle glauben. Doch die wirkliche Aussage der Bibel ist eine andere!

Dazu muss man folgendes wissen: In den hebräischen Ursprungstexten des AT findet man z. B. das Wort "Scheol" und in den griechischen Schriften des NT das Wort adäquate Wort „Hades“. Diese Wörter werden zwar oft mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, doch vermitteln diese nicht die wirkliche Bedeutung der beiden Begriffe aus den biblischen Ursprachen! In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt über das hebräische Ursprungswort:

„Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“

Somit ist der Scheol nichts anderes als das Grab der Menschen. Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments. Ein Beispiel dazu ist das, was in Prediger 9:5,10 zu lesen ist, wo es heißt:

„Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst."

Dazu folgende Überlegung: Wenn die Toten "nichts mehr wissen", können sie auch keine Qualen empfinden, nicht wahr? Somit ist der Tod eindeutig ein Zustand der Nichtexistenz!

Die Lehre von einem Ort feuriger Qualen stammt also nicht aus Bibel sondern hat in babylonischen und assyrischen Überlieferungen ihren Ursprung, wonach das Totenreich einen Ort darstellt, der von mächtigen Göttern und Dämonen bewohnt wird.

Manche kirchliche Lehrer und auch Bibelübersetzer wurden durch die griechische Mythologie des "Hades" - die griechische Entsprechung des Wortes "Scheol" - beeinflusst, der angeblich ein Ort sei, an dem die Toten weiterleben würden und der von dem gleichnamigen Gott beherrscht werde. Hier liegen die eigentlichen Ursprünge der Höllenlehre.

Die Gesamtaussage der Bibel über den Tod ist immer die gleiche: Der Tod ist ein Zustand ohne jegliches Bewusstsein und damit die Nichtexistenz. In diesem Zustand werden die Toten jedoch nicht für immer verbleiben, da Gott in der Lage ist, sich an das Lebensmuster jedes Einzelnen zu erinnern und ihn eines Tages (in der Bibel Auferstehung genannt) zum Leben zurückbringt, indem er ihn neu erschaffen wird.

Durch die Lehre von einer Feuerhölle, in der der Teufel Menschen für immer quält, hat man sich von der klaren Lehre der Bibel leider weit entfernt. Jahrhunderte lang und bis auf den heutigen Tag hat man mit dieser Lehre unter den Gläubigen Angst und Schrecken verbreitet.

Kirchliche Lehrer haben sich auch keine Gedanken darüber gemacht, welches Bild von Gott sie damit ihren Anhängern vermitteln. Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)?

Und außerdem: In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte.

Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet! Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6).

Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Denkst Du nicht auch, dass es viel leichter ist, an einen solchen Gott zu glauben und ihn zu lieben?

LG Philipp


venice796 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 08:53

Offenbarung 20,13-14: „Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee."

das bedeutet, dass alle im Totenreich/Scheol darauf warten, dass Gott beziehungsweise Jesus Christus, die Welt richtet, jeden nach seinen Werken.

Leider gibt es eine Hölle und der Feuersee ist ein Teil in der Hölle, der noch nicht existiert. Die Hölle aber, existiert bereits. Das bedeutet

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venice796 
Beitragsersteller
 09.06.2024, 08:57
@venice796

Dass alle im Totenreich darauf warten, dass Jesus Christus sie ins Königreich der Himmeln eingehen lässt oder dass sie mit Satan und den Dämonen in die Hölle in den Feuersee geworfen werden.

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Philipp59  10.06.2024, 10:38
@venice796
das bedeutet, dass alle im Totenreich/Scheol darauf warten, dass Gott beziehungsweise Jesus Christus, die Welt richtet, jeden nach seinen Werken.

Das könnte man so in etwa sagen. Allerdings: Das "Warten" ist ein Warten ohne Bewusstsein. Das endet nämlich mit dem Tod!

Leider gibt es eine Hölle und der Feuersee ist ein Teil in der Hölle, der noch nicht existiert. Die Hölle aber, existiert bereits.

Das ist zwar eine weitverbreitete Vorstellung, doch entspricht sie nicht dem, was die Bibel sagt. Es stimmt, in vielen Bibelübersetzungen ist das Wort Hölle zu finden, was jedoch nicht die Bedeutung der zugrunde liegenden Wörter aus den Ursprachen der Bibel zum Ausdruck bringt. Hauptsächlich geht es um die folgenden drei Wörter: Scheol, Hades und Gehenna.

Keines dieser Wörter beschreibt einen Ort, an dem Menschen für immer gequält werden! Die Wörter Scheol (hebräisch) und Hades (griechisch) bedeuten das Gleiche: das allgemeine Grab der Menschheit. Das Wort Gehenna gebraucht Jesus mehrmals in Verbindung mit einem buchstäblichen Ort, der allen Juden bekannt war.

Dabei handelte es sich um einen großen Müllabladeplatz vor den Toren Jerusalems. Beachtenswert hierbei ist, dass auf diesem Müllplatz mittels Schwefel zwar ständig ein Feuer unterhalten wurde, doch wurde niemand lebendig in die Gehenna geworfen. Dort landete zum einen Hausmüll und zum anderen die Kadaver von verstorbenen Tieren und gewöhnlich auch die Leichen von Schwerverbrechern, die man nicht als würdig ansah, normal begraben zu werden.

Diesen schrecklichen Ort namens Gehenna nahm Jesus als ein passendes Symbol für die ewige Vernichtung einer Person, bei der aus der Sicht Gottes feststeht, dass sie für das ewige Leben nicht infrage kommt. Was heißt das? Nun, normalerweise haben Menschen nach dem Tod die Aussicht, durch die Auferstehung wieder zum Leben zu kommen. Diejenigen aber, die in die sinnbildliche Gehenna geworfen werden, bleiben für immer im Tod.

Diese Hintergründe werden von denjenigen, die an die Höllenlehre glauben, schlichtweg außer acht gelassen. Sie beharren darauf, dass Jesus in Verbindung mit der Gehenna, also dem Müllabladeplatz, von einem tatsächlichen Höllenfeuer gesprochen habe. Aber weder lässt sich eine Hölle mit Gottes Liebe vereinbaren, noch ergibt es irgendeinen Sinn, jemanden für ein relativ kurzes sündiges Leben für immer mit Feuer zu quälen!

LG Philipp

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venice796 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 13:24
@Philipp59

Es gibt zwei Tode - den Hades und den Feuersee. Der Scheol besteht aus dem Hades und dem Paradies (dritter Himmel). Viele Menschen, die Nahtoderfahrungen gemacht haben, reden von der Hölle, als wäre es ein Ort voller Leid und Gestank. Ich finde deine Argumentation nicht überzeugend.
https://www.instagram.com/reel/C7xzW3TJRPi/?igsh=OGRwZ2F6anJxbjMz

https://youtu.be/96ruXROoGsQ?si=m5jhw4dYFlc_oucA

https://youtu.be/f1u4dniKn2g?si=GTwxLzVKiLoLn1qH

https://youtu.be/gAJShDqxM1E?si=TwuKusj4X90feMhz

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es gibt Christen, die kurzzeitig, da sie klinisch tod waren, in der Hölle gelandet sind.

HAHAHHAHAHA die Ironie!!!


venice796 
Beitragsersteller
 07.06.2024, 03:14

Ja, weil sie keine wahren Christen waren wie Jesus es verlangt. Also werden leider lauwarme Christen und Atheisten an dem selben Ort landen. Nur wenige schaffen es. 1 Minute lang Jesus zu fragen, dass er dich rettet, ist keine Lösung für dich ? Noch kannst du es machen.

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Humbleness4  07.06.2024, 03:34
@venice796

Lass mich in Ruhe du Schwurbler. Ich glaube an Gott so wie ich es für richtig halte und nicht wie du es mir vorschreibst.

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Bei solchen angeblichen Nahtoderfahrungen sollte man vorsichtig sein. Das Unterbewusstsein kann alle möglichen Dinge produzieren, wie man in Träumen sieht. Auch andere Möglichkeiten könnten sein, die zu diesen Vorstellungen geführt haben.

Ich verlasse mich lieber auf die Aussagen der Bibel, wie man in den Himmel kommt!

Die Aussage aus Matthäus 7, 21-23 sollte man sich genauer anschauen: dort geht es um Menschen, die ganz bestimmte Dinge getan haben. Sie haben im Namen Jesu prophetisch geredet, Dämonen ausgetrieben und Wunder getan. Doch trotzdem waren sie keine gläubigen Christen, da Jesus sagt, dass Er sie gar nicht kennt.

Hat der Mann diese Dinge getan? Normalerweise tun Christen so etwas nicht (Ausnahme Gründungszeit der Gemeinde mit den Aposteln)...