Bundeswehr Chance durch Vergangenheit Versaut / Hausärztin vom Medikamentenkonsum erzählt + Substitution?

4 Antworten

Erstmal Glückwunsch zu deinen Erfolgen.

Ratschläge sind Schläge, aber ich will trotzdem was loswerden (immerhin hast du gefragt ): Wechsel deine Hausärztin und suche dir eine Selbsthilfegruppe zum Fachaustausch mit Gleichgesinnten. Lösche Deine digitale Vergangenheit. Und dann verwirkliche deine Ziele. Und überlege, was du unterschreibst.

Im Einzelnen:

  1. Wenn du dir eine neue Hausärztin oder ein neuen Hausarzt suchst, erzählst du ihm in der Anamnese etwas was dir gefällt. Natürlich musst du relativ ehrlich sein aber das mit der Sucht musst du nicht erzählen. Dann überleg dir genau, was du für Gutachten und Schreiben über dich weitergibst, natürlich wird heute alles elektronisch vorgehalten und ist fast immer aufgehoben (Krankenkassen führen Liste über deine Befinden).
  2. Wenn du Dinge gemacht hast, die nur bedingt gut sind (Leute überfallen), dann: mach die Sachen wieder gut (Wiedergutmachung, Entschuldigung) und lösche die Information dazu aus dem digitalen Gedächtnis unserer Gesellschaft (falls es in d. Polizei Akten ist : Stelle Antrag bei Polizei auf Daten Löschung) - Laut ErrichtungsAnordnung und Datenschutzrichtlinien müssen Einträge in polizeilichen Auskunftssystemen/ Papierakten/Kriminalakten) auf Antrag gelöscht werden (und die Personendaten anonymisiert werden nach statistischer Auswertung für PKS). Wenn es in den Gerichtsakten ist: Pech gehabt (die haben andere Speicherfristen und Vorschriften)

Auf jeden Fall sucht der öffentliche Dienst und der MAD bei Bewerbung sowohl zu Daten in den polizeilichen Auskunftssystemen Bund (Grundlage des polizeilichen Führungszeugnis) als auch in Ländersystemen - und eben diese müssen gelöscht werden). Ggfs. Rechtsanwalt einschalten. Datenschutz !

Wenn deine medizinische und polizeiliche Vergangenheit sauber ist: Sport frei.

Bei Befragungen darfst du natürlich nicht lügen - aber du darfst ungenau antworten.

Ich kenne einige Berufssoldaten, die clean und trocken sind und einen guten Job machen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe über 25 Jahre Erfahrung bei Betreuung und Hilfestellung

Dxmqe 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 07:18

das gibt mir wenigstens etwas Hoffnung und weiterhin Motivation, ich danke dir!
eine Sache wegen dem Polizeilichen:
Ich bin NICHT vorbestraft, allerdings habe ich mal eine Anzeige wegen AMG bekommen, da war ich unter 21J., die wurde eingestellt.
muss ich da etwas unternehmen?
ich wurde zu der Zeit mal ins Revier Gerufen, ich musste einmal aussagen wegen meinem besten freund, der verstorben ist. dort habe ich dann auf anfrage "ob ich süchtig sei/ Drogen nehme" geantwortet, "nein, ich konsumiere nicht, ich bin in einer Substitutionsklinik"
also, was schlechtes habe ich keinem getan, digital- nichts
kein instagram, kein snapchat, kein Facebook nix.
ich habe weder jemanden überfallen noch andere straftaten begangen, nur diese Sache die eingestellt wurde :)
zuletzt, was ist eine Anamnese? bzw. was meinst du mit "erzähl etwas was dir gefällt" ich werde denen erstmal nichts über meine Sucht erzählen, und mit gutachten und schreiben, die sachen die ich der Bundeswehr geben soll richtig?
Also ich hatte in meinem Leben nicht wirklich etwas außer diese Sache mit der Abhängigkeit und dem Aufenthalt in der Klinik, das würde ich eigentlich ja lieber nicht weitergeben... aber wenn die krankenkasse darüber auskunft hat, liegt das doch sowieso nicht in meiner Hand oder?
soweit ich weiß findet die BW doch aber nichts über die Krankenkasse raus oder?
Kann sein dass ich dich da etwas falsch verstehe^^

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cafibone  15.07.2024, 07:24
@Dxmqe

mach eine Selbstauskunft (kostenlos): schreibe deine zuständige Polizei an und bitte um Auskunft, welche Daten über dich gespeichert sind. Du wirst staunen ! Oder über Rechtsanwalt an Datenschutzbeauftragten des Landes.

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Dxmqe 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 07:26
@cafibone

und diese Daten, da kann ich einen Antrag stellen und sie löschen lassen?
Das habe ich noch nie gehört deswegen frage ich^^

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cafibone  15.07.2024, 07:36
@Dxmqe

Ja. Genau. Kostet ca. 280 EUR (Rechtsanwalt mit Tätigkeit Schwerpunkt Datenschutz): wenn der Rechtsanwalt den Datenschutzbeauftragten des jeweiligen Bundeslandes anschreibt und um DatenAuskunft und gegebenenfalls Löschung der personenbezogenen Daten in Auskunftsystemen bittet, bleibt den Behörden nichts übrig als die Löschung der Daten (außer es gibt Gründe der Speicherung z.B. Kriminalakten). du wirst staunen, was noch über dich gespeichert ist: Da steht zum Beispiel (in den Polizeilichen Büro- und Auskunftssystemen Land - nicht Bund) dass du vor 6 Jahren wegen Suff Deinen Führerschein abgeben musstest oder wegen Raserei einen Monat Fahrverbot hattest). Da die Lösch - Routinen der Datenbanken kränkeln musst du schon selber für eine saubere Akte sorgen. Oder: bei Owis müssen die Daten gelöscht werden. Wenn also die Sachbearbeiterin Führerscheinstelle dir sagt: sie sind vor zwei Jahren ja schon mal zu schnell gefahren, dann ist das ein strafbare Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.

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falls der sichere Umgang mit Waffen bei der Bewerbung irgendwie eine Rolle spielt,

Völlig uninteressant.

Die Notwendigkeit, einige Zeit in einer Suchtklinik gewesen zu sein, könnte zur Ablehnung führen. Diese Tragweite vermag ich nicht einzuschätzen. Du solltest allerdings einen Plan B haben.


Dxmqe 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 07:25

Das verstehe ich, und wegen der Substitutionsklinik damals- das einzige was mir sorgen macht ist halt, dass ich diese Sachen auf irgendeiner Art weitergeben muss, werden Speziell Befunde von der Hausärztin angefragt?
oder wie soll ich das verstehen?
ich habe von Leuten gehört die keine befunde abgeben mussten, aber dann gabs doch welche die was einreichen mussten. Ich weiß gar nicht ob diese Sache dort drinnen stehen würde, aber ich gehe davon aus- wird nach dem gespräch und der Einschätzung ein Befund erfragt, oder schon von Anfang an?
Ich danke dir, und mir ist klar, dass sobald die Suchtgeschichte bzw mein Konsum von den Medikamenten, wenn er rauskommt, auf jeden fall zu einer Ablehnung führen wird. Meine Frage ist nur wie würden die das rausfinden.

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wiki01  15.07.2024, 07:28
@Dxmqe
Meine Frage ist nur wie würden die das rausfinden.

Das weiß ich nicht. Verschweigst du aber dieses wichtige Detail, und kommt das später heraus, wirst du ganz sicher entlassen.

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Bitte schalte mal dein Hirn ein und überlege dir, was passieren könnte, wenn du dich durchmogelst:

Man gibt dir bei einer Verletzung ein ähnliches Präparat, und statt deinem Land weiter zu dienen, fällst du in alte Muster zurück, weil die "Suchtspirale" im Hirn wieder anspringt.

Nach einem verstauchten Knöchel in der Kaserne mag das nur lästig sein, im Kampfeinsatz kann es aber extreme Folgen haben.

Dass dir das nicht mal bewusst zu sein scheint, zeigt eigentlich deutlich deine Nichteignung für den Beruf.

Derartige Fragen lassen sich hier nicht hinlänglich beantworten, die Entscheidungen obliegen den Medizinern vor Ort. Wie "wiki01" bereits angedeutet hat, ist hier nichts auszuschließen.

Bewirb dich und schaue was dabei heraus kommt.

Die bislang andere Antwort solltest du übergehen, da wirres Zeug.