Bundesjugendspiele - großer Spaß, oder großer Horror?

6 Antworten

Hallo :)

Ich (Mittlere Reife 2007) fand die Bundesjugendspiele immer cool.. war zwar nie so die ultimative Sportskanone aber ich hielt die Bundesjugendspiele stets für eine mit Freuden erwartete Abwechslung vom Schulalltag :)

Ich war auch nie ein Top-Sportler & erreichte nie Spitzenwerte.. aber das war mir total klar, dafür lagen meine Stärken in anderen Fächern & das wusste ich genauso! Mir war meine Note da absolut egal, mir ging's nur um den Fun-Faktor & angestrengt habe ich mich nicht wirklich... aber ich mochte es.

Mir kam es übrigens NIE so vor, als hätte man mit dem Finger auf mich oder andere weniger sportliche Schüler gezeigt.. das kann man sich oft auch einbilden! Ist immer 'ne Frage der Optik & hier solltest du einfach drüberstehen bzw. dir nix in der Hinsicht denken :)

Ich halte die Bundesjugendspiele auch noch immer für zeitgemäß & sie sollten auch verpflichtend sein ----------> allerdings mMn erst ab der 5. Klasse (weiterführende Schule).. in Grundschulen sind sie zwischenzeitlich oft auch schon durch Sportfeste oder Sporttage/Bewegungstage ersetzt worden, was ich begrüße. 

Aber warum sollen die Bundesjugendspiele weiterhin Pflicht sein? Ich finde einfach, dass man sich nicht alles rauspicken dürfen soll/kann und die Schule auch einen Beitrag dazu leistet den Kindern/Jugendlichen zu zeigen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist & man sich auch manches mal aus den Rippen schwitzen muss.. es gibt nicht nur angenehme Dinge & auch die schlechten Tänze müssen getanzt werden.


Deamonia 
Beitragsersteller
 06.07.2017, 15:47

Danke für deine Meinung.

Aber warum gerade in der Grundschule abschaffen? Ich würde es wenn dann doch eher andersrum machen, weil in der Grundschule die Kinder noch nicht ganz so grausam sind.

Klar muss man lernen, das das Leben kein Wunschkonzert ist, aber muss das zwingend mit öffentlicher Demütigung einher gehen?

Ich meine in Mathe, Deutsch und allen anderen Fächern werden auch nicht die schlechtesten vor der gesamten Schule genannt, so das alle sie auslachen können.

Eingebildet habe ich mir das definitiv nicht, da ich die letzte war die ins Ziel kam, also keiner mehr HINTER mir war, den die in meine Richtung zeigende, und sich vor lachen biegende Menge hätte meinen können. Ein Vater wollte sogar ein Foto von mir als Negativbeispiel an den Kühlschrank hängen!

Wenn mich als Kind ein oder zwei Leute fertig gemacht haben, hatte ich damit kein Problem, aber wenn du von einer echten Menschenmasse ausgebuht und beschimpft wirst, ist das nicht mehr so leicht "wegzustecken"

Mit "Eine Frage der Optik" hast du recht, alle Schüler mit körperlichen Defiziten wurden an diesem Tag fertig gemacht, und nicht jedem fällt es leicht da drüber zu stehen.

Vielleicht waren bei euch einfach die Lehrer besser, und haben so was verhindert, bei uns haben sie eher mitgemacht, und die Aufmerksamkeit auf die schlechtesten gelenkt, damit alle was zu lachen hatten...

Werfen: Lehrer sagt zu denen die Messen: "Könnt ruhig da stehen bleiben, weiter als Armlänge schafft die da eh nicht"

Beim Hochspringen: "Sollen wir die Stange gleich weglassen?"

Beim Laufen: "Also ein BISSCHEN Mühe könntest du dir schon geben (Während ich schwitzend und keuchend im Ziel stand, und kaum noch Luft bekam)

Klar ist das Leben kein Wunschkonzert, aber ich begreife einfach nicht, wie einen öffentliche Demütigung irgendwie weiterbringen soll. Bei mir war es auch so, das ich die Wochen nach den Spielen im Unterricht immer sehr still war, einfach weil ich jede Aufmerksamkeit mir gegenüber vermeiden wollte.

Wenn Öffentliche Demütigung förderlich sein soll, dann müssten auch die schlimmsten Bilder aus Kunst, die lächerlichsten Formulierungen in Deutsch, die Peinlichsten Antworten in Geschichte usw. ÖFFENTLICH vor allen Schülern vorgelesen und bewertet werden, Zudem sollten alle, auch die, die am schlechtesten singen können, zu einem öffentlichen Gesangswettbewerb gezwungen werden, auch alle die die eine Lese und Rechtschreibschwäche haben zu einem öffentlichen Lese und Buchstabierwettbewerb usw..

Das ist doch krank.

Mir haben diese Spiele nichts beigebracht, außer das ich (so empfand ich es damals) unsportlich und damit offenbar minderwertig war, weil nur Sport zählte, und alle anderen Leistungen unwichtig waren.  

Es war völlig egal, ob man ansonsten gute Noten hatte, Sport ging den meisten über alles. Selbst wenn man sonst nur Einser hat. Ist man in Sport eine Niete, galt man generell als Niete...

Zudem kann man sich in der Schule doch eh schon recht wenig "rauspicken" außer vielleicht ob Religion oder Ethikunterricht, und ob Spanisch oder Französisch, aber das wars dann mit "Rauspicken".

Soll jetzt übrigens nicht heißen, das ich deine Ansicht nicht akzeptiere, oder respektiere, ich verstehe sie nur nicht.

Ich verstehe auch nicht, was an den BJS spaß machen soll. Ich hätte lieber den ganzen Tag irgendwelche Gedichte abgeschrieben, Mathe gemacht, oder meinetwegen den Schulhof gereinigt, ALLES wäre besser gewesen als dieser Demütigungstag. Ich bin danach auch immer schnellst möglich nach Hause, damit ich mich endlich, allein in meinem Zimmer, wo es keiner sieht, ausheulen konnte.

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Lapras  26.09.2017, 19:36
@Deamonia

naja ich hab das Ziel schneller als Usain Bolt zu werden

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ich vermisse es weil ich Usain Bolt's 9,58 schlagen will


Deamonia 
Beitragsersteller
 24.09.2017, 18:46

Auch wenn es wohleine scherzantwort sein soll: Für deine persönliche Befriedigung braucht es keine bjs, und die öffentliche demütigung tausender Kinder und Jugendlichen...

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Lapras  26.09.2017, 19:35
@Deamonia

naja das wäre Motivation in meiner derzeitigen "Sprint Situation"

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Mich haben die Bundesjugendspiele und Schulsport immer genervt.

Es hatte bei mir nichts mit Demütigung zu tun, ich hatte einfach keine Lust. Die Schule hats irgendwie verbockt, uns Spaß an der Bewegung zu vermitteln. 

Ich habe erst lange nach meiner Schulzeit wieder angefangen Sport zu treiben und Spaß dabei zu haben. 

Was du beschreibst ist übel, ist mir aus meiner Schulzeit nicht unbekannt. Da kam es immer wieder vor, dass andere, oder auch man selber von den Mitschülern und oft auch von den Lehrern vor der ganzen Klasse bloßgestellt wurden. Nicht nur im Schulsport. Denen war irgendwie nicht ganz klar, was das anrichten kann.

Mir fällt grade wieder auf, wie froh ich bin nicht mehr in die Schule zu müssen. :D


Deamonia 
Beitragsersteller
 06.07.2017, 10:59

Ich werde auch nie verstehen, wie gerade Lehrer so sein können. Sie müssten eigentlich genau das Gegenteil davon machen...

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Da sagst Du was....ich fand diese Spiele auch schrecklich!

Eigentlich war ich ganz gut in Sport, aber nie nie nie habe ich es auch nur einmal geschafft,  einmal wenigstens so eine dämliche Siegerurkunde zu bekommen, während sehr viele in meiner Klasse mit ihren Ehrenurkunden angeben konnten; ich versteh das bis heute nicht.

Jedenfalls war mir diese Pflichtveranstaltung auch eher zum Abgewöhnen!


Ich habe die Bundesjugendspiele auch nie gemocht. Für diejenigen, die sehr sportlich waren, war es immer ein großer Spaß.

Ich persönlich mochte einfach nie Leichtathletik und bin aufgrund des Sportunterrichtes und eben der Bundesjugendspiele lange davon ausgegangen, ich sei einfach unsportlich, weil ich keinen Spaß daran hatte und auch nicht besonders gut war. Werfen hab ich absolut gehasst und war schrecklich darin und die anderen Disziplinen waren nicht viel besser.

Irgendwann hab ich dann angefangen, Sportarten für mich zu entdecken, die mir auch Spaß machen.

Aber ich verstehe bis heute auch nicht, wieso die Bundesjugendspiele durchgeführt werden und besonders dass Kinder dazu gezwungen werden. Ich kann nachvollziehen, dass Sport und Bewegung gut sind, aber doch nicht unter Zwang und schon gar nicht mit diesem Konkurrenzdenken, das ist einfach der falsche Ansatz. 

Kinder sollten dazu animiert werden, sich sportlich zu betätigen, aber das muss nicht unbedingt Leichtathletik sein. Eher sollten sie ohne Druck lernen, dass Sport durchaus Spaß machen kann und es irgendwo eine Sportart gibt, die ihnen mit Sicherheit auch Freude bereitet. 

Negative Gefühle gegenüber den Bundesjugendspielen kann ich jedenfalls absolut nachvollziehen.