"Buchen sollst du suchen" ist, wie ich weiß, falsch bei Gewitter. Aber wie ist dieser Spruch überhaupt entstanden?
Habt ihr vielleicht schon mal gehört "Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen" bezogen auf das Verhalten bei Gewittern. Natürlich soll man sich überhaupt nicht unter einen Baum stellen. Aber wie kamen die Leute, die den Spruch geprägt haben, überhaupt auf diese Idee?
4 Antworten
Eichen stehen meist alleine auf einer Freifläche, da diese Lichtholzarten sind und demnach in ihrer Jugend mehr Licht benötigen. Im Gegensatz dazu ist die Buche eine Schattenholzart und wächst eher in geschlossenen Beständen (also z.B. ein Wald) auf.
Auf Freiflächen bilden die Eichen dann die höchste Erhebung und werden wahrscheinlich eher vom Blitz getroffen. Währenddessen ein Wald eher keine Erhebungen aufweist und die Wahrscheinlichkeit geringer ist.
Nein. "Kein Baum" bedeutet, dass Du selbst der höchste Punkt bist. Ein Wald ist statistisch tatsächlich besser.
Ja, das hatte ich noch gar nicht bedacht! Ich kenne ja den Rat, sich flach auf die Erde legen bei Gewitter- was auch nicht wirklich angenehm klingt.
Ja, besser wäre, keinen Baum als Unterstand zu suchen. Besser wäre es bei einem Gewitter, gerade wenn man sich auf einer Freifläche (z.B. Feld) befindet, die Kauerstellung einzunehmen. Also mit geschlossenen Beinen in die eine tiefe Hocke und möglichst ohne den Oberkörper mit den Oberschenkeln zu berühren.
Aber natürlich wäre es besser, bei Gewittern gleich drinnen zu bleiben oder Schutz in Autos oder Gebäuden zu suchen.
Aber immer versuchen, nicht der höchste Punkt zu sein!
Wenn Du es ganz richtig machen willst, dann hockst Du Dich mit geschlossenen Füßen in eine Vertiefung. Sich flach hinzulegen kann nämlich zum Problem werden, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt. Dann greift der lange Körper möglicherweise eine hohe Spannung aus dem Potentialtrichter ab, den der Einschlag erzeugt.
Letztlich sind das alles nur Wahrscheinlichkeiten. Ich habe einen Blitz auch schon am tiefsten Punkt zwischen hohen Gebäuden einschlagen gesehen. Das passiert seltener, aber es passiert. Unterschiedliche Leitfähigkeit im Boden sowie die zufällige Ionenverteilung in der Luft sind die Ursache dafür, dass ein Einschlag nicht wirklich vorhersagbar ist.
Danke für die Hinweise! Ich hoffe nur, ich muss es nicht wirklich ausprobieren! Gestern hatte ich frei und bin wegen der Vorhersagen extra zu Hause geblieben.
Warum sollte der Oberkörper die Oberschenkel nicht berühren? Dafür fällt mir kein Grund ein. Habe ich auch noch nie gehört. Klein machen, und wenig Länge auf dem Boden abgreifen - das sind die Regeln.
"Also mit geschlossenen Beinen in die eine tiefe Hocke und möglichst ohne den Oberkörper mit den Oberschenkeln zu berühren."
Ich denke nicht, dass ich das hinbekomme: hoffentlich ist es ein kurzes Gewitter! Vielen Dank für die guten Antworten! Am besten, man ist bei Gewitter im Haus!
Diese Info mit dem Abstand zwischen dem Oberkörper und den Oberschenkeln habe ich schon mehrfach gelesen
Nach lesen weiterer Artikel und Erklärungen, die ungefähr so lauten (*die mir aber selber falsch vorkommen und auch sind ):Durch einen geringen Abstand zwischen dem Oberkörper und den Oberschenkeln der elektrische Strom eines Blitzschlags weniger wahrscheinlich durch den Körper geleitet, was die Verletzungsgefahr verringert
Danke für deinen Nachtrag
Wie du sagtest- klein machen, Beine schließen und mit so wenig Fläche wie möglich den Boden berühren.
Der Spruch ist richtig, wenn man den Zusammenhang kennt.
Eichen standen früher auf Feldern auf Hügeln als Mittags und Pausenbäume, weil sie eine breite Krone haben und waren somit der höchste Punkt auf einem freien Feld. Ergo für Blitze ein Anziehungspunkt.
Während man Buchen erst in der Neuzeit als freistehende Bäume nutzt, es eher Bäume für Wälder waren.
Das Sprichwort bedeutet also freistehende Bäume zu meiden.
Eichen sind sehr häufig einzeln stehende Bäume, Buchen findet man meist in einem Wald. Die Wahrscheinlichkeit das ein einzeln stehender Baum vom Blitz getroffen wird ist sehr viel höher als das ein bestimmter Baum in einem Wald getroffen wird. Wenn man eine Eiche und eine Buche mit Spuren eines Blitzeinschalgs findet so sehen diese bei der Eiche deutlich dramatischer aus als die Spuren an der Buche.
Vielen Dank für die Antwort!
(Du meinst aber vermutlich nicht "geringer", sondern "häufiger"?
Die Buche ist gewöhnlich das kleinere Übel, aber auch gefährlich.
Ja, das klingt logisch - kein Baum ist aber wohl doch besser?
danke für die Antwort!