Brennweite-Äquivalent bei Crop-Sensoren (z.B. APS-C)?

3 Antworten

Es ist vielleicht leichter zu verstehen, wenn man über den Crop-Faktor genauer nachdenkt.

Die Brennweite eines Objektives ist absolut fest (bei Zoom-Objektiven meine ich den Brennweitenbereich).

Demzufolge wir ein Objekt in einem bestimmten Abstand durch das Objektiv (mit Brennweite F) immer in der gleichen Größe auf dem Bildsensor abgebildet. Das ist völlig unabhängig von der Sensorgröße und dem "Crop-Faktor". Die Brennweite eines Objektives kann durch einen Crop-Faktor nicht beeinflusst werden.

Der Crop-Faktor kommt erst dann ins Spiel, wenn man das Bild vom Sensor formatfüllend auf einem Bildschirm abgebildet wird. Da man dann natürlich auch bei einem kleinen Sensor keinen breiten schwarzen Rand haben will, wird das Bild entsprechend stärker digital vergrößert. Dieser digital Vergrößerungsfaktor ist der "Crop-Faktor".

Und da das Bild bei einem Crop-Faktor von 1,5 dabei 1,5-mal stärker vergrößert wird, wirkt es so, als wäre es mit einem Objektiv mit der 1,5-fachen Brennweite auf einem 1,5-fach größeren (linear) Sensor aufgenommen.

Du kannst den gleichen Effekt erreichen, wenn du das Bild mit einem Vollformatsensor (ohne Crop-Faktor) aufnimmst und dann halt einfach im Rechner stärker vergrößerst --- oder einen Teil des Bildes vor dem Autozoom auf die Monitorgröße abschneidest.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Laut den Google Ergebnissen reicht es aus, die entsprechende Brennweite mit dem Crop-Faktor zu multiplizieren.

Korrekt.

Das würde ja bedeuten, dass ein Objektiv mit doppelter Brennweite ein Bild mit der exakt doppelten Größe auf den Sensor projiziert.

Stimmt ebenfalls, deswegen wird ein 24-48mm Objektiv auch als ein 2x Zoom bezeichnet.

Ist die Vorgehensweise also Unsinn, oder liegt mein Fehler darin, von einer einzelnen Linse auszugehen?

Ich nehme mal an, das irgendwo ein Fehler bei dir vorliegt. Aber ich kenne mich mit Linsenberechnungen nicht aus.


BurkeUndCo  25.06.2024, 19:47

Der "Fehler" liegt in der falschen Denkweise.

Die Brennweite des Objektivs wird durch den Crop-Faktor der Kamera nicht beeinflusst. Der optische Strahlengang bleibt völlig unverändert.

Was sich ändert ist die später Vergrößerung des Bildes bei der Abbildung auf dem Monitor. Dabei muss das Bild eines kleineren Sensors stärker vergrößert werden. ==> Crop-Faktor.

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Ich bin das ganze mit einer einfachen, convexen Linse mit dem Lichtstrahlen-Diagramm auf Papier durchgegangen und mein Ergebniss war, dass Brennweite und Projektionsgröße nicht (nichtmal näherungsweise) linear zusammenhängen.
Ist die Vorgehensweise also Unsinn, oder liegt mein Fehler darin, von einer einzelnen Linse auszugehen?

So wie ich deine Vorgehensweise verstehe ist das Unsinn..

Denn der Crop-Faktor ist ja nur daruaf begründet, dass du einen kleineren Sensor hast. Ein Crop Faktor ist ja immer ein Vergleich und zwar in der Regel gegenüber dem Kleinbild Format. Hast du nur eine einzige Kamera macht es absolut gar keinen SInn da irgend was rum zu rechnen, denn was soll das bringen?
Den Crop Faktor brauchst du ja nur im Vergleich mit einer anderen Kamera. Also wenn du z.B. eine VOllformat Kamera und eine APS-C Kamera hast dann musst du mit dem Crop faktor umrechnen um zu wissen, welche Brennweite du brauchst um bei beiden Kameras den selben Bildausschnitt zu bekommen.
Wenn du aber nur eine Kamera hast, dann ist für dich ja die Brennweite immer gleich da musst du nichts umrechnen!

Und das kannst du deshalb so einfach und linear umrechnen, weil der kleinere Sensor immer im selben Verhältnis kleiner ist als der Vergleichs Sensor. Der Faktor bleibt deshalb eben immer der Selbe, egal bei welcher Brennweite