Braucht man Freunde für ein erfülltes glückliches Leben?

21 Antworten

Jeder Mensch braucht einige Kontakte zu anderen Menschen. Die einen brauchen mehr, die anderen brauchen weniger. Die einen bevorzugen viele aber oberflächliche Kontakte, die anderen bevorzugen weniger, aber intensive Kontakte.

Du scheinst wenige intensive Beziehungen zu anderen Menschen zu bevorzugen. Deshalb beschäftigt dich auch die Frage nach einem "richtigen" Freund, mit dem du viele Meinungen, Ansichten und Interessen teilst.

So jemanden zu finden, ist nicht einfach, weil du ja über längere Zeit oft mit Menschen zusammen sein musst, um zu erkennen, ob da jemand passendes dabei ist.

Das ist ähnlich wie bei der Suche nach einer Freundin bzw. Lebenspartnerin.

Suche dir einen Verein, eine Interessengemeinschaft und gehe längere Zeit regelmäßig dort hin. Dann wirst du schon sehen, ob jemand passendes dabei ist.

Das ist schwer zu beantworten. In meiner Jugend und als junger Erwachsener hatte ich viele Freunde. Im Laufe der Zeit sind es immer weniger geworden, weil die Zeit einfach nicht reicht. Erst stressiges Studium mit Nebenjob, dann Beziehung und Vater geworden. Jetzt bin ich mit einer Frau zusammen, die selber zwei Kinder hat.

Mit drei Kindern, einer Frau und einer Arbeit ist die Zeit etwas knapp. Natürlich verbringe ich ab und zu Zeit mit Freunden, aber es ist nicht mehr so wie früher, dass man dauernd miteinander "abhängt". Da ist die Bindung nicht mehr so eng wie früher. Es fehlt auch die Spontanität, weil man ja immer alles vorher koordinieren muss. Die meisten meiner Freunde haben auch Kinder und Frau. Da muss man immer schauen, dass man Termine findet, wo man sich überhaupt treffen kann.

Wobei man sagen muss, dass meine Freundin gleichzeitig mein bester Freund ist.

Es gilt aber wohl immer, dass die Menschen unterschiedlich sind. Es gibt welche, die wollen möglichst wenig Kontakt zu anderen und andere wollen im Grunde dauernd von anderen umgeben sein.

Hallo Julian, 

mir erging es in der Schule so wie dir. Ich hatte zwar zwei vermeintlich gute Freundinnen, die mich dann aber schwer enttäuscht haben. 

Es ist auch eine Frage der Definition, was man unter Freunden versteht. Manche nennen schon flüchtig Bekannte Freunde. Andere legen da mehr Augenmerk drauf, wie gut sie sich kennen und was sie sich anvertrauen würden. 

Vor einem halben Jahr hätte ich noch gesagt, dass ich zwei sehr gute Freundinnen habe. Die eine hat sich leider zum Jahreswechsel von mir verabschiedet. Und wir haben seither keinen Kontakt mehr. Das hat mich zwar enttäuscht. Aber es ist nun mal so, wie es ist. Zu der anderen Freundin habe ich unregelmäßigen Kontakt. Aber dennoch ist sie mir wichtig. 

Ich kann also ganz gut ohne direkte und intensive Freunde leben. Und denke dennoch, dass ich ein erfülltes Leben habe. 

Ich habe Kollegen, mit denen ich mich sehr gut verstehe. Die ich aber dennoch nicht als Freunde bezeichnen würde. 

Und der Vorteil ist, dass man niemandem Rechenschaft pflichtig ist. Man kann sein Leben so gestalten, wie man es selbst für richtig hält. Ohne Erklärungen abgeben zu müssen. 

Alles Gute

Virginia

Hallo Julian. Ich habe keinen der Antworten unten gelesen um mein persönliches Statement abgeben zu können, ohne eine andere Meinung besser zu finden.

Ich habe in meinem Leben schon viele "beste" Freunde gehabt. "Wer euch als Freunde hat, braucht keine Feinde mehr." Nach diesem Motto denke ich heute über diese Menschen. Ich habe aufgehört auf andere Menschen zu bauen. Intoleranz, Verständnuslosigkeit, Desinteresse, Verachtung und weitere mir unsympathische Eigenschaften brachten diese Menschen hervor.

Des weiteren lebt man sich nach einer Zeit eh auseinander und wird für einander uninteressant. 

Ich beschäftige mich lieber mit meinem Partner oder meiner Familie. Diese Menschen sind die einzigen, auf die ich mich noch verlassen möchte. 

Nein, du brauchst nicht unbedingt Freunde um glücklich zu sein. Zumindest dann nicht, wenn du ein Einzelgänger bist und dich das Glück anderer nicht belastet oder deren Treiben schlichtweg nicht interessiert.

Ein Beispiel für einen solchen Menschen ist meine Schwester. Sie hat keine Freunde, hat ihren Job und das reicht dann auch wieder mit dem Menschenkontakt. Sie ist damit happy.

ABER: Du bist definitiv nicht so ein Mensch. Das lese ich aus deinem Text schon heraus. Du wirst traurig, wenn du andere glückliche Menschen siehst, vllt auch wenig neidisch, du warst bestrebt mit deinen Mitschülern Freundschaften aufzubauen, was leider nicht funktionierte...

Das zeigt mir eindeutig, dass du ein sehr soziales Wesen bist, dass genau die gleichen Probleme wie ich auch habe. Mittlerweile habe ich allerdings Freunde, nicht viele, aber es sind echte Freunde.

Das wirst du unter Garantie auch haben. Ein Tipp: Nimm die Schulzeit nicht als Maßstab. Das ist ein völlig anderes soziales Umfeld als es die Uni oder die Ausbildung sein wird.