Braucht eine Fußbodenheizung lange um warm zu werden?
Wir haben eine neue Wohnung mit Fußbodenheizung. Allerdings, wenn man sie einschaltet, passiert stundenlang nix.
Andrerseits ist sie dann auch mal warm, wenn sie eigentlich aus ist. Braucht sie so lange um aufzuheizen?
9 Antworten
Ja, Flächenheizungen haben eine recht lange Vorlaufzeit. Der ganze Boden wirkt ja als "Heizkörper" und soll die Wärme dann abstrahlen, das dauert eben. Umgekehrt braucht er auch Zeit um wieder abzukühlen auch wenn keine Wärme nachgeführt wird.
Ja, sie braucht deutlich länger als Heizkörper. Erst nach etwa zwei bis drei Stunden wird es wärmer. Wir lebten in einem großen Haus und hatten wasserführende Schläuche im Estrich liegen. Darüber war im Wohnbereich Parkett, in den Schlafzimmern Teppich und in den Bädern Fliesen gelegt.
Die Fliesen heizten sich am besten und am schnellsten auf. Da die Bäder eh nicht groß waren, hatten wir es beim Baden und Duschen schön warm. Das Eichenparkett hat sich langsamer aufgewärmt. Dafür fühlt sich warmes Holz super an. Es speichert Wärme sehr gut und gibt sie schön gleichmäßig ab, was ein Überhitzen des Raumes verhindern kann.
Am schlechtesten hat es mit dem Teppichboden in den Schlafzimmern geklappt. Teppich wird nicht wirklich warm. Bei Fußbodenheizung würde ich nach meinen Erfahrungen auf Teppich verzichten. Wir hatten es fast immer kalt in den Schlafzimmern. Hier hat der Teppich übrigens die gesamte Bodenfläche eingenommen. Ich denke, kleinere Teppiche auf Fliesen oder Parkett sind kein Problem.
Wir hatten eine Zeitschaltuhr an der Heizung. Spontan mal die Heizung anwerfen, weil es plötzlich kalt wird, funktioniert bei einer Fußbodenheizung nicht. Ein Satz den ich als Kind häufig zu hören bekam: Dir ist kalt? Zieh dich wärmer an!
Vermutlich meinst Du Warmwasserfußbodenheizungen, deren Wasserschläuche im Bodenestrich verlegt sind. Diese FBH ist "sehr träge"; sie braucht lange (ca. 3 - 5 Stunden) für die Aufheizung/Abkühlung.
Ein schnelles Aufheizen durch Manipulation des Vorlaufmischers ist unbedingt zu vermeiden, da sonst das zu heiße Heizwasser durch die Heizschlangen fließt und erhebliche Temperaturspannungen zum noch kalten Estrich und Fußbodenbelag entstehen. Diese Spannungen können zu Rissen führen und damit zur Zerstörung von Estrich und Fußboden!
Ich hatte auch mal eine Wohnung mit Fußbodenheizung. Der Wohnraum war gefliest und ziemlich groß (ca. 25 qm). Das hat auch ewig gedauert bis der Raum warm wurde (auch bis zu mehrere Stunden). Das Bad hingegen (ca. 6 qm) war superschnell warm.
Das Aufheizen dauert, je nach Bodenbeschaffenheit und Aussentemperatur, einige Stunden. Es darf ja die Erwärmung nicht jäh erfolgen, und auch die Vorlauftemperatur ist bei einer Fußbodenheizung niedrig (25 - 30°). Da dauert es schon, bis der Estrich, bzw. Bodenbelag (Fliesen? Parkett?) durchgewärmt ist.
Umgekehrt dauert auch das Absenken der Temperatur länger Zeit, da ja die Wärme gespeichert ist und nur langsam absinkt.
Bei meiner Heizung schalte ich um 5 h auf Tagschaltung, da ist bis 8 h wieder angenehm warm, ab 17 h auf Nachtschaltung ( - 4 °), da wird es erst ab 22 h merkbar kühler.