Braucht der Mensch einen Feind?
In einer Zeit wo soziale Medien groß geschrieben werden, fällt einem doch schon auf, dass es auch sehr viel Hass gibt. Vielleicht könnte mir jemand psychologisch erklären warum das so ist.
Natürlich sind damit nicht nur soziale Medien gemeint.
Was ist eure eigene Meinung dazu und wie alt seid ihr gerade? Würde mich einfach interessieren was verschiedene Generationen darüber denken.
Vielen danke für eure Antworten.
Ich bin gespannt.
11 Stimmen
7 Antworten
Unter der Annahme, dass Du Dich nur auf Menschen als Feindbild beziehst.
Der Mensch hat genug Feinde, angefangen von einem Universum, dass im großen Ganzen und nur als Randerscheinung zulässt, über eine Evolutionsbiologie, die uns nur gerade gut genug zum Überleben macht bis hin zu einer Natur, die kaum beherrschbar ist.
Insofern wäre mein Feindbild unter Menschen, eben die Sorte, die aktiv (ob durch Bosheit oder Blödheit) verhindert, dass wir mit unseren "natürlichen" Feinden fertig werden bzw. Strategien entwickeln, die uns als Art weiterbringen....
Aber ihm hängt noch das Ego, der Urinstinkt an (den wir loswerden sollen). Deshalb der Mensch alles unter seiner Kontrolle haben muss. Das fängt schon beim Kennenlernen an, dass er neue in Sec.schnelle in sein Schubladensystem einsortiert. _ Kaum jemand hat den Geist so offen, dass er welche aus ner Schublade raus nimmt und umsortiert.
Die ersten, höchstens, 20 Sec., sind die wichtigsten.
Liste der Ursachen
- Menschen fühlen sich schnell von abweichenden Sichten und anderen Wertvorstellungen bedroht. Zum einen stellt es einen Konfliktpunkt dar, und viele sind eben auch Konfliktunfähig, zum anderen stellt eine fremde Position mitunter das eigene Selbstverständnis (und die Selbstverständlichkeit!) in Frage- was Destabilisieren kann. Folge: reflexartige Abwertung und Aggression.
- Menschen definieren sich gerne durch Abgrenzung zu anderen. Man sollte seine Feinde also tatsächlich ein bisschen schätzen- denn sie erlauben uns besser zu sehen wer oder was wir sind, und was nicht. Dafür kann man ihnen dankbar sein, auch wenn man sie hasst. 😂
- Konditionierung, Gruppenzwang, versuch sich zu profilieren und mehr Aufmerksamkeit aus dem Umfeld zu extrahieren. Ergo, Eigennutz. Wer Dinge tut die unser eigenes (teils durchtriebenes) Streben untergraben ist uns ein Dorn im Fleisch.
Aber Politiker um machen zu können was sie wollen.
Divide et impera (lateinisch für teile und herrsche) ist eine Redewendung. Sie empfiehlt, eine zu besiegende oder zu beherrschende Gruppe in Untergruppen mit einander widerstrebenden Interessen aufzuspalten. Dadurch soll erreicht werden, dass die Teilgruppen sich gegeneinander wenden, statt sich als Gruppe vereint gegen den gemeinsamen Feind zu stellen.
Das kommt ganz auf den Menschen an. Es gibt Menschen, die brauchen einen Feind, einen Gegner, um sich mit dem messen zu können. Konkurrenz schadet nie und ist auch ein großer Ansporn.