Blasphemie Christentum?

11 Antworten

Er ist nun mal nicht richtig, dein Satz zum Gedicht.

Gott - sofern es ihn gibt - braucht weder Geld, noch legt er Wert darauf.

Dass Gott mager an Glauben wird, impliziert ja, dass Gott wiederum auf den Glauben angewiesen ist.

Und dass er dick an Scheinen wird, wiederum sagt ja aus, dass er bestechlich ist.

Beides macht nur Sinn, wenn Gott so ist, wie man glaubt.

Wenn du allerdings den Gottesglauben anstatt Gott verwendest, wird es sinnig.

Dann lautet der Vers: Der Gottesglauben wird magerer (weniger), aber er bekommt viel Geld. Und das ist tatsächlich so!

Warum argumentiere ich so?

Gott - sofern es ihn unabhängig vom Glauben an ihn gibt (bitte nachdenken, was gemeint ist) wird weder mehr noch weniger, wenn man an ihn glaubt oder nicht.

Die Kirchen sammeln Geld, nicht Gott oder Jesus. Beide können damit nichts anfangen.

Eine Kirche, die von sich behauptet, sie vertrete Gott, kann nur insofern für Geld argumentieren, als dass sie nun mal eine irdische Institution ist.

Eine wichtige Ergänzung.: Gott wird nur dann mager (Metapher, OK), wenn er vom Glauben zehrt, bzw. er auf Glauben angewiesen ist, damit er existiert. Aber auch dann ist nur klar, dass er "im Konstrukt des menschlichen Glaubens" existiert. So wie jede Vorstellung eben. ;-)


Rudolf67  13.08.2024, 17:00

Super formuliert 👌

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Die Analyse ist völlig richtig:

  • Kirche und Glaube sollte man voneinander trennen.
  • Geld spielte in der Kirche eine viel zu große Rolle (siehe Ablasshandel usw.).

Aber die Schlussfolgerung ist falsch, denn nicht Gott wird dick an Scheinen, sondern die Kirche. Gott gehört sowieso schon alles, von daher können wir Ihm nichts geben...

Der Satz sollte vielleicht besser lauten:

  • "Die Kirche wird mager an Glauben, doch dick an Scheinen."

Das würde passen, denn die evangelische Kirche hat durch die Bibelkritik (= historisch-kritische Bibelexegese) viel von der Bibel weggenommen und die katholische und orthodoxen Kirchen haben viele außerbiblische Traditionen, Rituale und Lehren hinzugefügt. Beides ist nicht gut und die Bibel warnt davor (Offenbarung 22,18-19).

Ich finde es gut, dass du dieses Gedicht geschrieben hast, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Nur das Wort "Gott" würde ich gegen "Kirche" ersetzen...

Das gehört für mich noch in den Bereich Ironie. Und das steht dir frei.

Inhaltlich halte ich deine Kritik aber für falsch. Viele Bistümer schrammen heutzutage schon hart über die Insolvenz.

Leuten, die den Reichtum der Kirchen kritisieren, schlage ich immer gern vor, dem Bistum, in dem ich lebe, das Geld zu geben, dass sie gerade in der Tasche haben und dafür das zu nehmen, was in der G+V am Jahresende unter dem Strich steht. Sie würden noch zu Lebzeiten heilig gesprochen werden!


Rudolf67  13.08.2024, 17:02

Bin ich froh das Bistümer an Insolvenz leiden👌

Vielleicht stirbt Gott wenn keiner mehr an ihn glaubt 😉👍

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Blasphemie Christentum?
Hallo, ich melde mich zu euch mit einem sehr heiklen Thema, bei dem ich euren Rat brauche.
Ich schreibe in letzter Zeit sehr gerne gesellschaftskritische Gedichte, in denen ich auch bedauere, wie unangemessen Gott in der heutigen Zeit behandelt wird, obwohl er uns in seiner Gnade liebt.
Daher habe ich in einem Gedicht aber das Problem der Geldgier von Kirchen aufgezeigt (Ich trenne die Kirche vom Glauben) und habe dort geschrieben:
„Gott wird mager an Glauben, doch dick an Scheinen“
In diesem Vers mache ich darauf aufmerksam, dass immer weniger Leute an Gott glauben und Geld eine immer größere Rolle spielt.
Meine Frage ist nun, ob ein Vers wie dieser Blasphemie oder so ist? Ich möchte nur klarstellen, dass es mir absolut fern liegt, Gott zu verunglimpfen oder des Ähnlichen. Ich möchte nur auf Missstände aufmerksam machen, in der Hoffnung, dass man so sein Bild von Gott reflektiert und doch zu ihm findet.

Wenn dein Gedicht von Herzen kommt und die Liebeschwingung mit dabei ist, so wird das schon in Ordnung sein; denn schau, überall wo die Liebe wirkt, ist auch Gott. In diesem Sinne und in aller Liebe. Amen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durch die umgesetzte Liebearbeit durch das Gottes Wort.

Hallo Oscar,

wenn Du auf Missstände innerhalb der Kirchen aufmerksam machst, hat das nichts mit Blasphemie zu tun! Im Gegenteil, es ist völlig richtig, die Dinge beim Namen zu nennen und nicht ein Mäntelchen darum zu machen.

Leider haben die Kirchen in ihrer Gesamtheit in der Weltgeschichte einen denkbar schlechten Eindruck hinterlassen, was dazu geführt hat, dass sich viele Menschen von dem Glauben an einen persönlichen Gott abgewendet haben.

In der Zeitung Chicago Tribune war zu lesen: „Jede größere Glaubensgemeinschaft predigt Frieden, Brüderlichkeit und Barmherzigkeit, dennoch erfolgten in der Geschichte die grausamsten und unbarmherzigsten Unterdrückungen im Namen Gottes ". Wie sollte man auch Religionen folgen können, bei denen zwischen Reden und Handeln eine solche Lücke klafft?

Auch haben bestimmte religiöse Lehren mit dazu beigetragen, dass man sich von Gott weggewendet hat. Denke nur einmal an die Höllenlehre, die Gott zu einem grausamen, unversöhnlichen Despoten macht. Ähnlich ist es mit der jeder Logik widerstreitenden mystischen Lehre von der Dreieinigkeit.

Darüber hinaus sind die Religionen den Menschen die Antworten auf viele Fragen des Lebens schuldig geblieben, wie zum Beispiel: "Was ist der Sinn des Lebens?", "Warum lässt Gott das Böse zu?" oder "Was geschieht beim Tod?". Hinzu kommen noch all die abenteuerlichen Behauptungen, die in direktem Widerspruch zu wissenschaftlichen Tatsachen stehen!

Die gerade beschriebenen Faktoren sind nur beispielhaft. Sie allein haben jedoch in vielen eine Antipathie gegen den Glauben schlechthin erweckt. Wie gesagt, diese Dinge beim Namen zu nennen ist nicht nur richtig, sondern absolut notwendig!

LG Philipp