Bist du Autor/in?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann dir nur raten, dich mit anderen Schreibern regelmäßig auszutauschen. Zum einen macht es Spaß, zum anderen verbessert man sich mit der Unterstützung von anderen und ist damit viel zufriedener mit seinem Werk. Viele schreiben Bücher, viele veröffentlichen auch im Selfpublishing und werden dann in der Regel kaum bis überhaupt nicht gelesen. Das liegt leider oft an der Qualität des Werkes, das man mit etwas Arbeit an sich selbst und dem Manuskript aber so verbessern kann, dass man eine Leserschaft aufbauen kann und monatlich Bücher und Hörbücher gut verkaufen kann. Das ist aber Arbeit (sofern man einen Anspruch an sich selbst hat).

Ich kann dir dieses Forum empfehlen, da sich die Leute dort gegenseitig unterstützen, an ihrem Handwerk arbeiten und sich gemeinsam weiterentwickeln. https://www.fantasy-schreibforum.com/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

BlueJones77 
Beitragsersteller
 04.11.2024, 14:49

Vielen dank

Männlich, 36 Jahre alt (Tendenz steigend). Ich habe 3 Fantasyromane und ein Horror-Bilderbuch verfasst und veröffentlicht.

Mein erstes Buch war abgeschlossen als ich etwa 19 Jahre alt gewesen bin.

Was Tipps anbelangt, ist der wichtigste Rat den ich dir geben kann, etwa 80% deiner ganzen Schaffenskraft in die Ausarbeitung des Konflikts der Geschichte zu investieren. Der Konflikt ist das Wichtigste an jeder Geschichte und mit seiner Ausarbeitung steht und fällt das ganze Buch.

Der Konflikt setzt sich zusammen aus den Zielen, Wünschen und Träumen der Hauptfigur/en und mindestens einer Figur, einem Umstand oder einer Kraft, der/die dem Erreichen dieser Ziele, Wünsche und Träume direkt entgegen wirkt.

Einfaches Beispiel: Wenn die Figur in Ruhe entspannen möchte, muss die gesamte Welt auf einmal etwas dagegen haben und die Figur mit Lärm und anderen Störungen belästigen.

Dieses Beispiel kommt regelmäßig in Cartoons und Komödien zur Anwendung.

Ein andere wichtiger Tipp ist an deinen Schilderungen zu arbeiten. Wann immer es möglich ist, solltest du auf alle Sinne der Hauptfigur eingehen. Auf alle Eindrücke die sie erlebt und wie sie emotional und psychisch darauf reagiert.

Und als letzten Tipp für's Erste, ein Tipp der aus der Filmbranche kommt, aber in Büchern genau so wichtig ist: Show, don't tell. Also: Zeige, erzähle nicht.

In Büchern macht man das indem man Situationen schildert und dann die Reaktionen und Emotionen der Figur darauf beschreibt.

Viele Jungautoren machen den Fehler die Figur vor einen Spiegel zu setzen und dann einen Steckbrief zu verfassen, an den sich nach 2 Absätzen schon niemand mehr erinnert.

Anstatt zum Beispiel zu schreiben: "Sie war ein sehr ordentliches und reinliches Mädchen....", kannst du schreiben: "Sie legte ihren Kamm an seinen Platz, legte die Haare die sie aus seinen Zähnen gefischt hatte auf ein Taschentuch, faltete dieses vier mal und ließ es fast andächtig in den Mülleimer fallen.
Dann rückte sie ihr Schmuckkästchen so zurecht, dass es parallel zur Tischkante lag und erhob sich...."

Ich muss nicht fragen bei welchem der beiden Beispiele du ein erinnerungswürdiges Bild im Kopf hattest und bei welchem keines.

Wenn du noch Fragen hast, frag ruhig.


HarmonyZ  03.11.2024, 21:15

Gibt es Tipps, wie man einen guten Konflikt/Plot erschaffen kann?

Andrastor  03.11.2024, 21:25
@HarmonyZ

Ja, arbeite ihn gut aus.

Das klingt jetzt vielleicht banal, aber tatsächlich ist die Ausarbeitung alles worauf es ankommt. Du kannst eine unglaublich spannende Geschichte über das oben genannte Beispielthema "Figur will Ruhe" schreiben, oder über einfache Themen wie "Katze will den Fisch der auf dem hohen Tisch liegt, wo sie nicht ran kommt.".

Aber du kannst auch schrecklich langweilige Geschichten schreiben mit Konflikten wie "Auserwählter muss den Untergang des Universums verhindern."

Das ist eine Sache die viele Autoren immer wieder mal vergessen.

Um den Konflikt "gut" zu machen, brauchst du ein Verlangen der Hauptfigur/en. Sie muss/müssen etwas wollen. Und du brauchst jemanden oder etwas der/das will, dass sie das nicht erreichen. Niemals!

Und dann musst du diese beiden Parteien immer wieder aneinander geraten lassen. Anfangs noch eher klein und harmlos, aber diese Reibereien müssen immer größer werden, bis sie sich im Höhepunkt entladen.

Das alleine macht schon einen guten Konflikt aus.

Um den Konflikt noch mehr Würze zu verleihen, baue die Motivationen und Risiken aus. Also beantworte die Fragen: Warum wollen die Figuren was sie wollen? Was steht für sie auf dem Spiel, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen können?

Aber das sind nur Nebensächlichkeiten im Vergleich zur eigentlichen Ausarbeitung des Konflikts.

BlueJones77 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 21:11

Wow ich danke dir vielmals für deinen Kommentar

ich bin zwar keine Autorin, bin jetzt mal trotzdem so frech dir zu antworten, da ich zwei Bücher geschrieben habe (nicht veröffentlicht)

Das Problem mit den vielen Ideen habe ich auch. Mir hilft es alle Ideen die ich habe zu sammeln und z.B. in einem Notizbuch aufzuschreiben. Wenn ich Ideen für mehrere Geschichten habe überlege ich mir, ob ich diese Ideen zusammenfügen kann um daraus eine Geschichte zu machen. Das geht aber nicht immer, da dafür das Genre zusammenpassen muss.

Mir hilft es außerdem, wenn ich mir eine Deadline gebe. Z.B. hab ich mein erstes Buch für eine Freundin geschrieben und das musste dann bis zu ihrem Geburtstag fertig werden. Durch, dass ich auch einen Grund hatte, dieses Buch zu beenden, hab ich es auch geschafft (davor hatte ich nie eine Motivation etwas zu beenden)

Ich lege auch manchmal längere Schreibpausen ein. Deswegen erstelle ich mir immer Playlists mit Liedern, die ich während dem Schreiben höre bzw. die mich an die Geschichte erinnern und zu jedem Charakter aus der Geschichte eine eigene Pinterest Pinnwand. Außerdem mache ich mir immer Notizen, um nichts zu vergessen. Wenn ich diese Playlist höre, die Bilder anschaue und die Notizen noch mal lese, komme ich wieder rein in die Geschichte und es fällt mir einfacher, weiterzuschreiben.

Ich hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen weiterhelfen und ich wünsche dir noch viel Glück beim Schreiben, ich bin sicher du schaffst es :)

Woher ich das weiß:Hobby

Mit 27 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Ich habe es (nur) zur Hälfte selbst geschrieben. Fünf Jahre später folgte mein erstes "ganz eigenes" Buch, den denen bislang drei erschienen sind.

Meine Tipps an Dich:

  1. Schreib. Und schreib mit größtmöglicher Begeisterung.
  2. Sammle -auch zwischendurch- Deine Gedanken und schreib sie alle so präzise und zugleich so gedrängt und so einfach wie möglich auf. Notiere Dir auch wichtige fremde Gedanken, die Dich inspirieren.
  3. Was mir manchmal auch sehr hilft: Fürs Schreiben einen eigenen Platz etablieren: Schreib nicht dort, wo Du Deine Hausaufgaben machst, Filme schaust oder Spiele spielst.
  4. Fang bescheiden an: Denke nicht daran, einen Roman von 600 Seiten zu schreiben. Beginne mit einem zusammenhängenden Text von 15 Seiten. Steigere Dich dann auf 30, 45, 60 und 120 Seiten.
  5. Lese Deine eigenen Texte kritisch, verbessere sie. Ich lese und überarbeite am Folgetag immer kritisch, was ich am Tag zuvor geschrieben habe.
  6. Rechne nicht damit, dass Du mit 19 ein großes Werk publizieren wirst. Schreibe trotzdem immer weiter. Wenn Du mit 24 oder 26 irgend etwas Brauchbares produzierst, bist Du sehr gut dabei. Ganz egal, ob es ein Roman, ein Gedichtband oder ein Fachbuch ist.

BlueJones77 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 21:12

Vielen Dank das hilf mir sehr weiter

Ich (19) habe bisher nur auf Wattpad Bücher veröffentlicht. Angefangen habe ich damit, als ich 16 war. Irgendwann möchte ich. Hier ist ein Buch von mir, falls es dich interessiert:

https://www.wattpad.com/story/273299158?utm_source=android&utm_medium=link&utm_content=story_info&wp_page=story_details_button&wp_uname=Nerdkidfreak007