Biologie von Transgender Menschen?

5 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Transgeschlechtlichkeit entsteht dadurch, dass sich Gehirn und Körper im Mutterleib unterschiedlich voneinander entwickeln. Wie genau das zustande kommt, ist nicht genau erforscht. Erwiesenermaßen haben Männer und Frauen unterschiedliche Gehirne und das lässt sich tatsächlich auch manchmal visuell feststellen. So wurde beispielsweise erforscht, dass die Gehirne von Transfrauen eher den Gehirnen von biologischen Frauen ähneln, als den Gehirnen von Männern. Es befindet sich dann also tatsächlich mehr oder weniger ein weibliches Gehirn in einem männlichen Körper. Und dieses Gehirn merkt dann, während die Person aufwächst irgendwann, dass etwas nicht stimmt. Man schaut an sich herunter und das Gehirn sagt einem, am Körper müsse sich eine Vulva und (ab der Pubertät) Brüste befinden, doch dort hängt ein Penis und Hoden und die Brust ist flach. Das führt dann bei trans Menschen zur häufig starken und psychisch belastenden Geschlechtsdysphorie. Wenn du den Körper des anderen Geschlechts hättest, würdest du ja auch schnell merken, dass da etwas nicht stimmt und er einfach nicht zu dir passt. Du würdest dich unwohl fühlen. Und genau das ist bei Trans-Personen auch der Fall. Ihr Gehirn hat sich unabhängig vom restlichen Körper entwickelt. So wurde während der Schwangerschaft bei der Entwicklung des Kindes also wahrscheinlich irgendein Befehl ausgesendet (wie genau das alles passiert ist wie gesagt nicht klar), der die Entwicklung eines weiblichen Gehirns vorgibt, während ein anderer die Entwicklung männlicher Genitalien im "Bauplan" für den fertigen Menschen anzeigt. Am Ende hat man dann einen Körper und ein Gehirn, die nicht zusammenpassen.

Mein letzter Stand war, dass man sich da noch nicht ganz sicher ist, weil das ein sehr kompliziertes Thema ist und einfach noch nicht genug dazu geforscht wurde.

Es gab wohl Studien die gezeigt haben, dass Gehirne von transgender Personen teilweise anders aufgebaut sind - eben entsprechend dem Geschlecht, mit dem sie sich identifizieren - aber das ist noch nicht 100% bewiesen. Lange Zeit hat man das Thema ja einfach als psychische Krankheit gesehen und sich dann gar nicht um eine mögliche biologische Ursache gekümmert.

Bei mir und vielen anderen Transpersonen war es übrigens so, dass ich das erst als Jugendlicher herausgefunden habe. Klar gab es rückblickend in meiner Kindheit schon Anzeichen dafür, aber sicher wusste ich es später. Manche finden das auch erst als Erwachsene oder Senioren raus. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich, aber tatsächlich hat auch unser Umgang in der Gesellschaft etwas damit zu tun, ob jemand das überhaupt bei sich in Frage stellt oder entsprechende Gefühle unterdrückt.

Es gibt ein paar Anzeichen für Gehirnstrukturen, die bei Cisfrauen so und bei Cismännern so aussehen, und bei Transpersonen ihrem empfundenen Geschlecht entsprechen. Es gibt ein paar Theorien über mögliche epigenetische Ursachen, hauptsächlich über den Hormonspiegel der Mutter während der Schwangerschaft.

Aber, bisher gibt es keine Gehirnscans oder Hormontests, um zu bestimmen, ob eine Person trans ist oder nicht. Und ob das kommen wird, das bezweifle ich stark, insbesondere letzteres ist ja eigentlich eine Einbahnstraße zu Eugenik.

Ich bin in letzter Zeit auch etwas mehr in eine Meinung zu dem Thema eingetaucht, die im wesentlichen ist "Eine biologische Erklärung für Transsein zu finden spielt in dieselben patriarchalen Strukturen, denen wir auch Sexismus und Rassismus verdanken".
Der Hintergedanke dabei ist der, dass eine biologische Erklärung zu fordern, anstatt Menschen einfach zu glauben, in Ideen reinspielt wie 'Menschen die nicht weiß, männlich und stolz drauf sind lügen grundsätzlich immer'. Außerdem ist ja auch die Wissenschaft allgemein sehr fokussiert auf weiße Männer - die Existenz von POC oder FLINTA wird komplett unter den Tisch gekehrt in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung.
Ist ein schwieriges Thema.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Ärzte können das nicht feststellen, ob man im falschen Körper steckt das kann nur die Person selbst wissen, es ist eben ein Gefühl.


Senbu  08.10.2023, 23:35

Wie soll man im falschen Körper stecken?

Schubert610  09.10.2023, 11:50
@Senbu

kauf dir mal vernünftige Lektüre über das Thema, da wird es ausreichend erklärt, denn hier ist nicht genug Platz dafür.

Senbu  09.10.2023, 22:21
@Schubert610

Zu Biologie habe ich schon reichlich in der Universitätsbibliothek gelesen und entsprechend weiß ich auch warum Ohre Aussage keinen Sinn ergibt und unhaltbar ist. Der Mensch ist der Körper, ohne Körper kein Mensch, kein sein. Die Aussage impliziert man habe zwei Körper, einmal der, der man ist und einmal der falsche in den man hineingeboren wurde. Zudem muss man noch bedenken das der Körper, den Sie als falsch bezeichnen, sich so entwickelt wie er kaut Bauplan sein sollte, biologisch also so wie es sein sollte. Sie haben also lediglich eine billige Behauptung und versuchen der Biologie, einer Naturwissenschaft, zu widersprechen. Sie sollten also selbst erstmal den Tipp mit der Lektüre anschaffen bedenken.

Diese Behauptung im falschen Körper zu stecken ist nur ideologisch erklärbar und hat keine rational haltbare Grundlage. Aus diesem Grunf können Sie es auch nicht einmal halbwegs erklären weshalb Sie so ausweichen.

Hallo, ich frage mich was man eigentlich darüber weiß, warum es transgender Menschen gibt.

Psychische Fehlanpassung. Der Körper ist immer richtig, denn der Geist wächst aus dem Körper, und in den Körper hinein.

Schließlich wird man ja anders behandelt wenn man zb. als Mann wahrgenommen wird und es wird einem eine bestimmte gesellschaftliche Rolle "auferlegt".

Was andere dir auflegen kannst du auch abwerfen.