Bin ich mit meiner Denkweise falsch?
hi Leute :)
es gibt da etwas was mich seit Jahren belastet und da ich momentan niemandem habe um über dieses Thema zu sprechen wende ich mich an euch…
Meine Mutter und ich haben mit meinem Stiefvater zusammen gelebt seit ich 11 war. Dieser Mann ist der reine Narzisst der unser Leben zur Hölle gemacht hat, mich schon mit 11 als N*tte beleidigt hat, mich mit 15 rausgeschmissen hat und immer nach der Arbeit nach Hause kam und mich für alles beschuldigt hat. Meine Mutter war immer an meiner Seite und hat mich beschützt, ihn allerdings nie verlassen weil er Geld hat und ein eigenes Haus. Ein Auto hat er ihr auch geschenkt. Ich hatte das ganze satt und bin mit 16 ausgezogen weil sie mir immer gesagt hat sie trennt sich und wir ziehen alleine aber hat es NIE gemacht. Sie ist außerdem immer ins Ausland geflogen und hat dort bei unserer Familie Urlaub gemacht und einmal hat sie mich auch mit diesen Mann alleine zu Hause gelassen obwohl sie wusste wie er ist, er hat mich rausgeschmissen und sie meinte sie trennt sich von ihm nach dieser Aktion… was kam?
sie meinte irgendwann ich soll mir nichts denken denn sie wird Ende des Jahres nochmal zu der Familie fliegen, ich lebte Dauer frustriert und musste mir zu Hause immer schrei und Streit anhören.
Zudem hat sie einen Sohn mit ihm, mein kleiner Bruder der ist 10 Jahre alt. Mein Stiefvater ist genauso wie früher und streitet sich immer mit meiner Mutter zu Hause mein Bruder bekommt das alles mit und weint. Ich habe ihr tausend mal gesagt sie muss sich trennen aber sie will keine Unterstützung vom Staat da ein eigenes Haus besser ist, sie will keine Scheidung. Aber ruft mich all die Jahre an und meckert dass er unterträglixz ist und sie das nicht mehr aushält. Sie sagt sie hofft irgendwann einen Mann zu kennen der ihr hilft aus dieser Situation rauszukommen…. Sie sagt auch sie hätte das alles für mich ausgehalten aber hallo? Ich bin 24 mittlerweile schon längst ausgezogen, das ganze hat mich psychisch fertig gemacht und meinen kleinen Bruder jetzt auch noch, sogar das Jugendamt wurde eingeschaltet. Trennung kommt für sie trotzdem nicht in Frage weil das Leben ja so viel gemütlicher bei ihm ist im Haus und arbeiten muss sie nicht, sie hört sich lieber sein Gemecker an dass er alles für sie bezahlt.
ich kann sie einfach nicht verstehen. Was sagt ihr dazu? Bin ich zu unrecht enttäuscht von ihr?
ps: ich habe selber einen 1,5 Monat alten Sohn.
5 Antworten
Man muss das alles fein säuberlich voneinander trennen.
Deine Enttäuschung beruht darauf, dass du dich mit deinen Bedürfnissen nicht gesehen gefühlt hast und deine Mutter dich immer noch nicht sieht bzw. sehen kann, weil ihr ihre Schuldgefühle, die sie verdrängt, im Weg stehen.
Deine Mutter hat eine eigene Geschichte und sucht verzweifelt Sicherheit. Es ist ihr Deal, den sie mit diesem Mann ausgehandelt hat und der hat nichts mit dir und deinem Bruder zu tun. Auch hier fühlt sie sich falsch und verdrängt diese Gefühle mit der Begründung, das Beste für euch gewollt zu haben.
Lerne, dich emotional abzugrenzen. Lss dich nicht mehr in das Leid deiner Mutter reinziehen. Auch deinen Bruder kannst du nicht retten!
Wenn du merkst, dass dich das alles depressiv macht, such dir frühzeitig Hilfe!
Danke für deine Antwort! Damit hast du recht.
Allerdings ist mir klar dass keine Mama perfekt ist und das sehe ich gelassen… das einzige was ich möchte ist meinem Kind ein so friedliches zu Hause wie möglich bieten (auch wenn es heißt Alleinerziehend zu sein)
Das klingt nach einem guten Plan :)
Frieden im Außen beginnt mit dem Frieden in unserem Inneren. Die tief sitzende Verletzung durch dein (und auch mein) Elternhaus heilt leider nicht mal eben, weil der Kopf weiß, was da los war. Die Gefühle hinken hinterher.
Es gibt nicht gerade wenig Menschen da draußen, auch ziemlich viele Alte, die immer noch mit einem verletzten Ich rumlaufen. Verletzte Menschen verletzen andere - meistens unbewusst.
Ich schreibe das so hartnäckig, weil die Heilung unserer verletzten Gefühle so immens wichtig für die nächsten Generationen sind. Jeder einzelne muss sich dieser Verntwortung bewusst sein. Unser heutiges Handeln bestimmt die Gesellschaft von morgen!
Du hast wirklich einen sehr guten Grund für diese Arbeit an dir selbst und ich möchte dir dafür Mut machen <3
Es ist eine Co-Abhängigkeit. Narzissten verstehen es, Menschen an sich zu binden. Im Grunde bräuchte deine Mutter eine Therapie, um sich von ihm lösen zu können.
Immerhin ist das Jugendamt eingeschaltet. Vielleicht klärt es sich, wenn dein Bruder aus dem Haus genommen wird. (Kindeswohlgefährdung)
Dass du vom Verhalten deiner Mutter enttäuscht bist, kann ich verstehen, aber wahrscheinlich ist es ihre Abhängigkeit / Erkrankung. Vielleicht hilfst du ihr dann, wenn sie versucht, sich wirklich zu trennen
Deine Mutter hat dich leider nicht beschützt, sie hat dich allem ausgesetzt. Sie konnte nicht auf dich aufpassen, weil sie nicht mal selber auf sich aufpassen konnte.
Das ist eine wahnsinnig belastende Situation! Du möchtest aber trotzdem Kontakt zu deiner Mutter, wie ich verstanden habe.
So hart es klingt: mach ihr klar, dass du NICHTS von ihren Beziehungsproblemen hören willst und wenn sie wieder damit anfängt, stopp sie und verweis sie auf deine Grenzen! Redet über anderes, trefft euch wenn er nicht dabei ist. Lass dich nicht mehr da rein und mit runter ziehen! Du hast ein Recht auf ein eigenes Leben ohne ihren Ballast. Wie das schon jemand geschrieben hat, sie ist abhängig von dem Tyrann, das ist aber nicht dein Leben! Und jeder deiner Rettungsversuche hat nur dich tiefer in ihr toxisches Geflecht rein gezogen. Du kannst ihr leider nicht helfen. Lass los! Hab nur so viel Kontakt der dir gut tut und denk an deine Grenzen. Oder finde sie zuerst wenn dir das nicht beigebracht wurde. Das ist wichtig!
Du bist durchaus nicht zu Unrecht enttäuscht, aber du solltest dich nicht länger mit dem Thema beschäftigen, denn das ist inzwischen Schnee von Gestern. Fokussiere dich auf dein Leben, darauf dass es dir gut geht. Deine Mutter wirst du nicht retten, die ist völlig beratungsresistent, spar dir die Energie und werden du für dich mit deinem Leben glücklich. Brich den Kontakt eine Weile ab und bau dir dein Leben auf.
Ich würde ihr wohl sagen: "Hör auf zu klagen. Ich will das nicht mehr hören! Du kannst mit ihm zusammen bleiben, das ist deine Sache. Aber wenn du das tust, beklag dich nicht bei mir."
Wegen deinem Nachtrag: Es wäre sicher gut, wenn du prof. Hilfe für dich hättest. Unsere (früh)kindlichen Konditionierungen sind äußerst machtvoll und beeinflussen unser Denken und Handel in weiten Teilen unbewusst. Mit deiner Geschichte besteht die große Gefahr, dass du jetzt als Mutter alles richtig machen willst, was ein hoher Stressfaktor ist, denn kein Mensch, keine Mutter ist perfekt! Such dir jemanden zum Reflektieren, die Wartelisten sind lang.