Bin ich ihr nicht wichtig, oder bin ich nur ein Kontrollfreak?
Hallo liebe Gutefrage Community,
ich befinde mich seit ca. 6 Wochen in einer Beziehung. Leider wurde ich in der Vergangenheit oft ausgenutzt und verletzt von meinen bisherigen Partnerinnen, weswegen ich jetzt sehr vorsichtig bin und mir viele gedanken mache. Der Hauptunterschied (abgesehen von der Person) zu meinen bisherigen Beziehungen ist, dass ich, wenn ich ein Problem habe oder mir über etwas Gedanken mache, dass ganz klar mit meiner Freundin kommuniziere.
Das ist auch soweit gut und absolut Problemlos, sie macht es genauso weil ich angemerkt hab dass mir das sehr wichtig ist, dass es keine Kommunikationsbarrieren gibt. Wir reden somit eigentlich sofort, sobald es ein Problem gibt und schaffen es gemeinsam aus der Welt. Das funktioniert deswegen so gut, weil wir schon vor der Beziehung ein Jahr befreundet waren und uns dementsprechend gut kennen.
Es gibt allerdings eine Sache, die mich sehr stark verunsichert und mich zum nachdenken anregt, welche ich nicht ansprechen möchte da es kontrollierend rüberkommen könnte. Aktuell ist sie arbeitsbedingt 300km entfernt von mir, sprich wir können uns nicht sehen, wir schreiben aber jeden Tag und telefonieren so oft es geht. Bei den Chats bzw. telefonaten fällt mir auf, dass sie sehr oft desinteressiert wirkt. Kurze & knappe Antworten, sie beginnt keine Gespräche, und hauptsächlich gehts mir um den klassischen „Guten Morgen“-Text, den sie sehr selten bis garnicht schickt. Sobald ich aufwache, ist das erste was ich mache daran denken, dass ich ihr schreiben sollte. Oft schaue ich dann enttäuscht auf mein Handy und bemerke, dass sie bereits arbeitet, sich aber nicht gemeldet hat. Mir gehts hierbei eigentlich nur um die Bestätigung, dass sie an mich denkt, aber die bekomme ich selten bis garnicht, ich bin immer derjenige der die Gespräche einleitet bzw. sich meldet.
Das macht mir unglaubliche Angst, da ich sie wirklich liebe und sie in mir Dinge auslöst, die noch niemand vor ihr ausgelöst hat. Meistens ist der Tag dann wirklich für mich gelaufen. Einerseits weiß ich dass ich ihr wichtig bin und sie an mich denkt, aber trotzdem ist (wahrscheinlich aufgrund schlechter Erfahrungen meinerseits) durchgehend der Hintergedanke im Kopf, ob ich ihr wirklich so wichtig bin wie sie mir.
Sollte ich sie darauf ansprechen? Wenn ja, wie kann ich das so aussprechen, ohne dass sie sich „schlecht“ fühlt oder es kontrollierend rüberkommt?
Ich danke euch schonmal für eure Antworten!
Lg
1 Antwort
Meines Erachtens braucht es nicht tägliche Nachrichten und schon gar nicht gleich morgens. Du könntest ein bisserl gelassener sein und mal nicht schreiben.
Warte doch drauf, wann sie eine Nachricht schickt. Sie hat auch noch ein Leben neben Dir.
Und Du solltest nicht so sehr auf sie fokussiert sein, dass es Dir die Laune verhagelt, wenn von ihr mal nix kommt. Auch Du hast ein Leben neben ihr.
Möglicherweise ist die erste Verliebtheitsphase etwas abgeebbt und die Schmetterlinge fliegen nicht mehr so eifrig. Das bedeutet nicht gleich, dass die Beziehung lahmt.
Mach Dir klar, dass sie eine Beziehung mit Dir haben will, wenn es zwischen Euch passt. Und sei Dir bewusst, dass es auch anders kommen kann und Du eventuell nix dran ändern kannst. Wenn es also eine schöne Beziehung bleibt, sie dankbar dafür und genieße es. Erzwingen kann man da sowieso gar nichts.
Du hast sehr recht, ich verliere mich da zu viel in Emotionen und sehe das große ganze nicht mehr. Würdest du es unangebracht finden, wenn ich trotz dem ganzen ihr kommuniziere wie ich mich fühle, aber im gleichen Schritt sage dass ich mir bewusst bin das ich übertreibe und mich da sehr hineinsteigere, und sie somit keinen Handlungsbedarf hat? Ich möchte das ganze so transparent wie möglich machen, ihr aber auch keine Schuldgefühle zusprechen (sie hat relativ schnell Schuldgefühle).
Das würde ich nicht. Wenn, dann sag nur, dass Du Dich über mehr Nachrichten freuen würdest. Setz sie aber nicht unter Druck. Denn das bewirkt das Gegenteil von dem was Du möchtest. Gelassenheit ist das Stichwort.
Hallo! Danke für deine Antwort. Ich bin völlig bei dir, mir wäre es viel lieber wenn mir das „egal“ wäre, weil es natürlich einerseits sehr eigenartig ist und übertrieben klingt: mich belastet es jedoch sehr. Hast du Tipps für mich, wie ich daran arbeiten kann? Ich möchte mich nicht „ablenken“, weil dass auf Dauer keine Lösung ist, sondern auf Krampf nur temporär das Problem beseitigt.