Bin ich gut genug am Piano für La Campanella?
Ich hab erst mit 16 angefangen Klavier zu spielen vor ziemlich genau 1,5 jahren, aber ich habe gehört das fast alle guten Pianisten schon mit 3-5 jahren in eine geschickt werden und anfangen zu spielen, ich hab mir bisher alles nur mit youtube Videos beigebracht. Mitlerweile spiele ich schon folgende lieder flüssig:
Amelie, Una Mattina, Nuvole Bianche, River flows in you, la valse d' amelie, je te laisserei des mots, mariage d amour, g minor, Türken Marsch von mozart, Die kleine nacht musik, Somebody that i used to know, passacaglia und für elise(und ca 15-20 andere stücke die ich nicht fertig gelernt hatte weil ich kein spass mehr dran hatte immer nur 15-60 sekunden)
Ich lerne seit etwa 3 Tagen La Campanella und bin jetzt bei 40 sekunden
Meine frage ist ob das ein guter fortschritt ist, da ich auch im alltag nicht mit Pianisten zu tun habe und es deshalb nicht einschätzen könnte
1 Antwort
Ich lerne seit etwa 3 Tagen La Campanella
Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, was für ein Arrangement dir deine YouTube-Tutorials dort zur Verfügung stellen. Ohne die Noten einzusehen (übrigens auch die der anderen Stücke, die du als einstudiert angibst) ist es nicht möglich, hier irgendeinen Fortschritt zu bewerten.
Grundsätzlich ist es so, dass man ohne jeglichen pädagogischen Fahrplan anhand von Videotutorials nicht in dem Sinne Klavier spielen lernt. Es handelt sich bei dem Vorgehen eigentlich um eine Spielerei, die auf Nachahmung basiert. Ein wenig vergleichbar mit so etwas wie den alten "Malen nach Zahlen"-Sets. Musizieren dagegen ist immer ein Prozess, der mit dem Erlernen einer Sprache eher vergleichbar ist, und der üblicherweise über viele Jahre des Hinzulernens, des Trainierens und vor allem der Routine Entwicklung findet. (Im Hinblick konkret auf das Klavierspiel geht es dabei um die Fähigkeit, eigene Klangvorstellungen aufzubauen und diese über vom Oberkörper gesteuerte Bewegungen umzusetzen. Dies lernt man natürlich nicht in anderthalb Jahren und ohne Profis, die einem, wie Lehrer in der Schule, zeigen und beibringen, was zu tun ist.)
Damit kritisiere ich dein Vorgehen keineswegs, wenngleich ich nicht auf diese Art mit dem Klavier "arbeiten" würde. Ich will dir nur kurz den Unterschied klar machen, zwischen dem was du tust und dem was Klavierspieler tun; da du ja in deinem letzten Satz ganz unmittelbar "Pianisten" ansprichst. Pianisten sind letzten Endes für deine Frage die falschen Ansprechpartner, du brauchst im Grunde "Medienmacher", die solche Tutorials erstellen und eine Art Schwierigkeitsskala anhand ihres Konzeptes definieren können.
(Was übrigens deine "Campanella" angeht: Die ist in ihrer Originalfassung eine der bekanntesten und beliebtesten Konzertetüden der Romantik, quasi einer der Gassenhauer. Sie gilt als hochriskantes Stück, wenn man es denn aufführen möchte, und ist demzufolge ganz schön schwierig... 🙂)
lg up
La Campanella ist schwierig aber nicht besonders riskant. Der Mephistowalzer mit seinen verrückten Sprüngen ist riskant.