Bibelstellen zum dem Thema Umgang unter Menschen

5 Antworten

Esau ist nicht, wie er dargestellt wird, das arme betrogene Wesen, sondern er kommt gewaltig hungrig heim vom Feld und ruft von weitem schon Jakob zu: "Ich pfeife auf dieses ganze Erstgeburtsrecht!" So sagt er zu Jakob, seinem Bruder. Der gerade in der Küche ist, er ist nämlich der Hausmann. Esau ist umHaaresbreite der Erstgeborene; der Jakob hängt ja bekanntlich an dessen Ferse, als die Zwillinge geboren werden. Es ist also nur eine Sache vonSekunden oder Minuten. Der Esau wird dann ein roher Jäger, imGegensatz zum "Weichei" Jakob, wie man heute sagen würde. Darum ist der andere dann der Liebling der Mutter geworden. Nein, das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Fortsetzung derTradition. Der Esau kommt heim und sagt: "Ich pfeife auf das Erstgeburtsrecht!" So fängt es an. Es ist nicht gerecht zu sagen: der arme, betrogene Esau. Er verscherbelt sein Erstgeburtsrecht.
Mit Absicht – und mit einer großen Beleidigung. Es ist ihm Wurst. Rebekka ist eine große Frau für die monotheistische Tradition. Wie schwer ist das für eine Mutter wenn man sich entscheiden muss zwischen seinen eigenen Kindern.ie haben zwei Söhne undSie wissen, dass einer das nicht leisten kann. So müssen Sie sich entscheiden gegen diesen Sohn, und das tut Rebekka. Esau hat einen Segen, nur geht er auf und davon. Er will nicht! Immer nur einer kann, quer durch die biblische Geschichte, der Träger des Bundes sein. Das ist keine Bevorzugung, sondern eine schwere Last. David ist der siebte Sohn und Träger des Bundes. Juda ist es bei den zwölf Söhnen des Jakob, nicht etwa Ruben, der Erstgeborene. Im Falle von Ismael und Isaak ist es nach jüdischer Tradition - und die christliche hat das übernommen - der Isaak. Der Islam dagegen sagt, es war der Ismael. Einer ist also der Träger der Verheißung, aber der andere geht nicht leer aus. Esau geht nicht leer aus, er kriegt auch einen Segen. Von den zwölf Söhnen des Jakob bekommen elf einen Segen, auch der Ismael selbst verständlich. Also ist er keineswegs ein armes, benachteiligtes Wesen.


tinimini  11.07.2013, 20:52

Es gibt drei Motive in der ganzen Amalek-Geschichte, derentwegen sie uns so intensiv hinter die Ohren geschrieben wird, und nicht die Geschichte mit den Jebusitern oder andere Kämpfe. Motiv Nummer eins: Wehret den Anfängen! Kleine Anfänge - ein lächerlicher, kleiner Stamm. Amalek? Was ist das? Niemand weiß, wer Amalek ist. Aber das Volk war so geschwächt, so zerstritten und so ungefasst, dass dieserStamm imstande gewesen wäre, alles zunichte zu machen. Wehret denAnfängen! Zweitens: Denk an dein eigenesVersagen! Nicht nur an das Versagen und die Fehler der anderen, des anderen, sondern an dein eigenes, die Zerstrittenheit, die Aufmüpfigkeit, das Meckern. Das rechne ich eigentlich der Geschichte besonders an: Es wird nicht geschönt. Denk an deine eigenen Fehler, nicht nur an Amalek! Was hastdu falsch gemacht? Drittens: Vergiss nicht, zu guter Letzt hilft Gott und erbarmt sich. Er verzeiht und nimmt wieder an, damit kein Defätismus entsteht. Das sind die drei Punkte. Da muss man sagen, dass dieser kleine Stamm, dieseIsraeliten, durch Schwierigkeiten geführt wurden und rings um sich Versuchungen hatten. Dieser Mose, der sie immer wieder zurückrufen musste. Der ihnen sagen musste: "Ihr müsst festhalten an dem Ein- Gott-Glauben!" Dieser Monotheismus musste sich erst etablieren gegen wahrscheinlich ganz interessante Nachbarn. Und viele aus dem Volk haben wohl gesagt: "Na ja, wenn wir uns mit denen so ein bisschen arrangieren, geht es uns doch viel besser. Warum sollen wir diese langenMärsche mit diesem Mose machen? Lassen wir uns jetzt doch hier nieder. Vielleicht vermischen wir uns sogar mit den anderen. Da könnte es uns viel besser gehen." Ismael und Isaak, Jakob und Esau, Laban und Jakob sowie Abraham und Nahor - werden uns ganz redlich die Differenzen dargestellt, aber zu guter Letzt gibt es in der Bibel eine Versöhnung, zumindest eine Verständigung. Der einzige, wo es über Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte keine Verständigung gibt - und wir werden noch davon sprechen - istAmalek. Der verweigert sich dem Friedensschluss.
Gedenke nicht nur, wie hundsgemein und wie lebensgefährlich der Amalek für die Existenz Israels gewesen ist, für jedenEinzelnen wie für die Gesamtheit, sondern gedenke auch deinesVersagens. Das ist alles der Punkt zwei, Amalek wird zum Symbol. Wie haben sich denn die Amalekiter nach Amalek entwickelt? Dieser Stamm, der bis David hinauf in Kriegen besiegt wird, aber manchmal wieder vernichtend wirkt, dieser Stamm ist dann immer größer geworden. Wir kriegen das in der Bibel im Zeitraffer erzählt. Ammon und Moab, die groß dargestellt werden, mit so mächtigen Königen und fetten Ländereien, die fingen an als einzelne Kinder des Lot und seiner Töchter. In ein paar Dörfern. Ein Mann ist der Ammon und ein Mann ist der Moab. Lot und seine Töchter haben gemeint, es gebe keine Menschen mehr, und schliefen miteinander. Je eine Tochter gebar einen Sohn. Und die - wird uns in Zeitraffer erzählt - wurden dann über ein paar Jahrhunderte, Jahrtausende große Völker. Das war bei allen Stämmen so, auch bei Amalek. David ist mit den Aufmüpfigkeiten und mit den Meutereien fertig geworden. Er ist der erste nach Saul, der auch noch sehr schwach ist, der aber mit Amalek fertig wird. Es ist aber noch nicht aus mit Amalek. Mit Amalek ist jetzt der Stamm der Amalekiter und nicht mehr die Person gemeint. Das müssen wir festhalten, weil es in diesem Stamm immer wieder bestimmte Führer gegeben hat. Agag und Haman die das Böse personifizieren. Aber es gibt einen großen Unterschied. Das ging hin und her. Jeder sagt: Das ist mein Land, das ist meinEisen, usw. Warum wird Amalek so herausgestellt? Weil es bei Amalek nicht um ein Stück Land geht.
Da ging' s auch um gar nichts. Das Motiv ist: Das Böse tun, einfach der Überfall aus dem Hinterhalt. Dieser Hinterhalt, dieses grundlose Böse in Refidim und auch später. Und wie sie mit Saul umgegangen sind, diese große Tragödie von Saul und Agag. WobeiSamuel keine gute Rolle spielt.Die Israeliten waren genauso Kinder des Mittleren Ostens wie die anderen. Es gab überhaupt keinen Unterschied im Aussehen: das selbe semitische Aussehen; sie sprachen ebenfalls eine semitische Sprache, also das Hebräische und das Aramäische. Es gab überhaupt keinen Unterschied. Die Tradition ist dieselbe. Aber dieser Gott, den man nicht anfassen kann, den man nicht verwerfen kann. Es war doch so in der Umgebung: Wenn eine Gottheit ihnen nicht zufrieden stellend geholfen hat, dann haben sie sie verworfen und haben eine andere genommen. Oder wenn sie ihnen sehr gut geholfen hat, dann haben sie ihr einen kleinen Palast gebaut oder ein besonders schönes Zelt. Das war ein Gott zum Anfassen. Die Göttinnen waren besonders reizvoll mit den Fruchtbarkeitskulten und den Hurereien, auch für die israelitischen Männer. Dieser Monotheismus hat sehr schwer und sehr zögerlich Fuß gefasst und war immer etwas Besonderes, aber das forderte die anderen heraus !

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tinimini  11.07.2013, 21:10
@tinimini

Amalek kommt aus dem Hinterhalt, ohne Grund, ohne Herausforderung und - überfällt das Lager, noch dazu von hinten. Es wird beschrieben, wie die Lager damals im Altertum aufgebaut wurden. Wir lesen das auch bei der Flucht Jakobs vor seinem Schwiegervater. Vorne sind die Starken, die Männer, dann kommen die Frauen, dann die Kinder und hinten stellt der Jakob – wird uns erzählt - Rahel und ihren Josef hin. Die Allergeliebtesten und Schwächsten kommen hinten hin. Im Kriegsfall gab es und gibt es eine Hackordnung: erst die Männer, dann die Frauen, dann die Kinder. Und dieser Amalek geht und überfällt von hinten! Und hat da ein großes Blutvergießen bewirkt. Die Schwächsten: das ist das Trauma. der Herr Haman und seine Frau Seresch. Er ist der Großwesir des Königs von Persien Ahasveros im fünften vorchristlichen Jahrhundert. Da wohnten die Juden und waren brave Bürger. Aber den Haman ärgerte wie das rote Tuch den Stier – und da ist wieder das selbe Motiv – ein gewisse rMordechai, der nicht vor ihm kniet, weil er sich vor niemanden kniet, vor keinen Menschen. Wenn überhaupt, dann nur vor Gott, und das auch nur am Jom Kippur. Diese Eitelkeit, dieser Eigensinn bringen Haman um. All diese Motive werden erzählt im Zusammenhang mit dieser Gefährlichkeit des Motivs "Amalek". Haman kommt nach Hause, und es geht ihm wunderbar. Er ist Großwesir, in jeder Beziehung bevorzugt. Dass dieser Mann sich nicht vor ihm beugt, kann er nicht ertragen. Alle sind brav und dienen dem Obersten, aber einer nicht. Und da sagt seine Frau Seresch zu ihm: dann geh doch und mach irgendeine große Intrige. Erzähle dem König irgendeine Geschichte gegen Mordechai und sage, er muss aus Staatsgründen, aus Staatsräson gehängt werden. Und der Haman sagt sich: “Gescheite Frau, das mach ich.” Er lässt sich also von ihr beraten. Und dann kommt die berühmte Geschichte - die man nachlesen kann im Buch Esther -, dass der Mordechai sich als treuer Staatsbürger auszeichnet, und dem Ahasveros das Leben rettet. Er bringt ihn daraufhin zu hohen Ehren. Haman, der Nachfahre Amaleks, kommt dann nach Hause und sagt zu der Seresch: “Du hast nicht Recht gehabt, du hast mich schlecht beraten, Liebling.” Da sagt sie zu ihm: “Ich hab' s dir ja schon immer gesagt, fang nichts mit den Juden an!” Wörtlich hat sie das gesagt. Wer mit den Juden was anfängt, wird den Kürzeren ziehen. Aber sie hat ihn aufgehetzt! Was Frauen im AltenTestament betrifft, ist das ein negatives Beispiel, wie man sich nicht benehmen sollte.

zwei interessante biblische Gestalten und einem Thema, das man in der Bibel gar nicht vermutet, die Geschichte einer Vergewaltigung. diese Geschichte spielt am Hof König Davids. David ist uns bekannt aus vielen Schriften der Bibel.Wir befinden uns ungefähr 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung. David ist der Mann Gottes, in allem, was er macht. dass uns bei all seiner Größe seine menschlichen Schwächen genau geschildert werden ist in der Bibel normal. Die Bibel erzählt uns nur von acht Frauen. Die letzte dieser Frauen ist die junge Avischak, die nicht ganz als seine Gattin gerechnet werden kann. Die Kinder von diesen Frauen halten sich in ihrer Anzahl auch in Grenzen. Natürlich ging es an so einem Hofe drunter und drüber. David ist kein reicher Potentat, er ist der erste König der Vereinigung der zwölf Stämme Israels, denn unter Saul hatte diese Vereinigung nicht geklappt. David kommt nach sieben Jahren seiner Herrschaft, die er in Hebron in seinem Stamm Juda verbracht hat, nach Jerusalem. Von dort, von Hebron, kommen die Mütter dieser Söhn her.an diesem Hof taucht Amnon auf Er ist der Sohn einer Jesreelitin mit Namen Ahinoam. David hatte mit der Michal ein unglaubliches Desaster erlebt. Michal war die Tochter Sauls und David hatte sie sehr geliebt. Diese Geschichte ist eine der schillerndsten Liebesgeschichten in der Bibel. Später, viel später kommt sie zu David zurück, aber wirklich alles läuft dann schief zwischen den beiden. Nach diesem Desaster mit Michal heiratete David zwei Frauen nacheinander. Er war damals noch Freibeuter und
nicht einmal König von Hebron. Die eine Frau ist Ahinoam aus Jesreel und die andere ist Abigajil von Karmel, eine Frau aus Haifa. Man nimmt an dass Ahinoam nicht von den Stämmen Israels abstammt, dass sie nicht-jüdisch war. Aber das ändert nichts an der Tatsache der Heirat zwischen ihr und David. Es gibt in der Bibel immer wieder solche Gestalten, die eine wichtige Rolle spielen und keine Juden bzw. Jüdinnen von Geburt sind: Rahab bei Josua ist so eine Gestalt, aber auch später bei Salomo werden immer wieder solche Personen auftreten. Ahinoam und Abigajil sind die ersten beiden Frauen von David, nachdem die Michal weg ist und er mit Michal keine Kinder hatte. Nun entsteht eine schreckliche Geschichte um die Frage, wer denn der Thronfolger sein wird. Der Amnon müsste als Erstgeborener der Thronfolger sein.

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tinimini  11.07.2013, 21:17
@tinimini

Die verschiedenen Söhne von David leben dort gemeinsam am Hof und treffen sich auch untereinander. Dabei fällt der Blick dieses Amnon eines Tages auf ein wunderschönes Mädchen. Dieses Mädchen ist aber mit ihm verwandt. David hatte aufgrund von Überlastung oder sogar mit Absicht seine Thronfolge nicht festgelegt. erwollte auf diese Weise seine Söhne vielleicht an der Strippe halten , dass sie sich also entsprechend bewähren bevor er bestimmt, wer sein Nachfolger werden wird. Genealogisch betrachtet ist Amnon der Erstgeborene, das ist keine Frage. Aber es kommt in der Bibel immer wieder vor, dass der Erstgeborene eben nicht automatisch der Erbe ist. Weder Jakob noch Isaak sind Erstgeborene. Der Nachfolger muss sich erst verdient machen, muss in diese Rolle hineinwachsen . David sagt sich , dass er noch eine Weile abwarten möchte. Und schwer beschäftigt war er ja ansonsten allemal. Nun kommt ihm aber diese Liebesgeschichte in den Weg. Hier ist eine Kombination aus Liebe, Sex und Politik.Diese Frage, wer nun der Thronfolger werden wird - ob nun Amnon oder Abschalom, der Zweitgeborene, kommt deutlich zum Tragen. Die Momente von Sex und Liebe laufen neben dieser Frage noch parallel. Der Amnon hätte sich nicht in die Tamar, also in die Schwester von Abschalom verlieben müssen: Er hätte unter diesen vielen Mädchen am Hof eine andere finden können. Aber , Wo die Liebe hinfällt, fällt sie nun einmal hin. Abigajil war eine sehr schlaue Frau und sie hatte mit David, als er noch Freibeuter gewesen war, ebenfalls einen Sohn: Das war Kilab. Dieser Sohn hat große seelisch-psychische Probleme und so kommt er in diesem Rennen um die Thronfolge nicht vor. Dies führt dazu, dass es fast automatisch zu dieser Konkurrenz zwischen den beiden schönen und starken Söhnen Amnon und Abschalom kommt. Abschalom war ein schöner Mann." Und die Tamar, seine Schwester, war ein schönes Mädchen und stammt aus dem gleichen Stamm. Sie waren darüber hinausauch gepflegt und verwöhnt. Sie waren im Gegensatz zu Amnon – das spielt in psychologischer Hinsicht eine Rolle – von begüterter Abkunft. Amnon seinerseits muss sich erst durchsetzen: Er stammt von einer einfachen Frau aus dem Tal Jesreel. Abschalom und Tamar hingegen sind Nachfahren des Königs von Geschur: Das ist ein Königreich in Transjordanien, deren Herrscher Vasallen von David waren. David hatte aus politischen Gründen die Tochter, die Maacha, aus diesem Herrscherhaus geheiratet. Diese Maacha soll sehr schön gewesen sein und ihre beiden Kinder dann ebenso.Tamar, die Schwester von Abschalom, ist so eine vollkommene Schönheit. Amnon, der von der Mutterseite her aus einfachen Verhältnissen stammt, sieht dieses schöne Mädchen und verliebt sich in sie. Er wird gleich krank vor lauter Liebe,In der ersten Information,heißt es , dass er von Liebe krank geworden sei. In dieser Situation sagt er sich, dass er sie nicht bekommen könne. Denn sie ist noch Jungfrau und vor allem doch seine Stiefschwester. Aus diesem Grund rechnet er sich wenig Chancen aus. Und das Schlimmste ist, dass es diesen Erzkonkurrenten gibt, den Bruder von Tamar. Er hat dann aber das Glück, dass ihm ein Freund einen Ratschlag gibt. Dieser Freund sagt "Komm, ich sehe doch, wie du leidest, . Du stellst dich jetzt krank, und zwar so krank, dass es überzeugend ist und dein Vater kommen muss." Der arg beschäftigte König kommt dann tatsächlich, immerhin ist sein Erstgeborener schwer krank. Er sieht ihn, wie er da ganz elend auf seinem Lager liegt und zu ihm sagt: "Ich hätte nur noch einen Wunsch, ich möchte, dass mir Tamar, meine Halbschwester, ein wenig Gesellschaft leistet." Tamar soll ihm ein Süppchen machen, denn er hat doch keinen Appetit mehr: Er kann nichts mehr essen - angeblich - und nichts interessiert ihn mehr am Leben. Sie soll ihm ein Süppchen kochen bzw. ihm zwei Kringel backen, wiedas Buber an dieser Stelle übersetzt. Wie auch immer, sie soll ihm auf jeden Fall Essen bringen und ihn betreuen. und länger bei ihm bleiben. Nach außen hin heißt dies, dass sie dort kochen muss und nicht nur einen kurzen Besuch machen kann. Der Freund rät ihm dass er mittels vorgetäuschten Krankheit die Tamar näher heran, also in den eigenen Wohnbereich bringen könnte. Wenn sie so auf diese Weise erst einmal weg von der Öffentlichkeit wäre, dann könnte man ja weitersehen. Und genau das geschieht. Ja, alles läuft genau nach diesem schrecklichen Plan.

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tinimini  11.07.2013, 21:31
@tinimini

David gibt Tamar den Auftrag, sich um seinen erstgeborenen Sohn zukümmern: Sie soll ihm das Süppchen kochen bzw. ihm diese Kringel backen. Und sie macht das auch. Sie und ihr Bruder hegen keinen Argwohn und fallen darauf herein. Sie macht es und dann geschieht diese ganze Geschichte, die in der Bibel schonungslos berichtet wird. Sie soll in sein Schlafzimmer kommen, weil er dort liegen muss, und sie ihn, diesen kranken Mann, füttern könnte. er ist fast am Ziel, so dass er diese günstige Gelegenheit auf alle Fälle beim Schopf packen will. Plötzlich ist er nicht mehr krank und will sie vergewaltigen. Sie sagt: "Mach das nicht!" Sie ist fromm und anständig erzogen . "Du kannst doch unseren Vater ansprechen und mich dann heiraten! Mach das doch lieber so!" Sie sagt aber: "Dies tut man nicht in Israel!" Das heißt, sie stellt sich auf den Standpunkt, dass es in Israel keinen Inzest gibt. Das heißt, hier wird eine Regel aufgestellt, die Israel auch von anderen Völkern und dabei vor allem natürlich von den Ägyptern abhebt. Wo es Inzest gegeben hat. Inzest hin oder her, es ist jedenfalls so, dass man eine Halbschwester auch nicht ohne weiteres heiraten kann. Es gibt im hebräischen Text auch einzelne Stellen, die man hier in Erwägung ziehen kann, um ihre Aussage besser verstehen zu können. Es könnte nämlich sein, dass ihre Mutter bereits schwanger gewesen war mit ihr, noch bevor David ihre Mutter geheiratet hat.Sie sagt ihm jedenfalls quasi: "Du kannst mich ja heiraten!" Sie sagt aber nicht nur, dass das in Israel nicht möglich sei, sondern dasssie sich auch in einen schrecklichen Zustand begibt, wenn das passiert. Sie fügt aber hinzu: "Auch du wirst dann innerhalb der Familie, innerhalb Israels einen schweren Stand haben." Das heißt, beide müssten dann in Kauf nehmen, doch in einem gewissen Sinne geächtet zu sein.
Er nimmt das nicht ernst und fällt über sie her. Nur sie nimmt das ernst. Ihm ist das alles egal. Er ist total blind. Sie hat ihn nicht angehimmelt. Sie verhält sich musterhaft. Denn sie hätte ja auch sagen können: "Die Tür ist zu, jetzt ist mir alles egal!" Amnon war in dieser Situation nicht sehr gescheit. Denn eigentlich hätte ihm der Gedanke kommen müssen, dass ihm diese Vergewaltigung den Weg an die Macht versperren könnte, weil erdeswegen immerhin aus der Gesellschaft ausgesperrt werden müsste. Ich glaube dass er es genau auf diesen Eklat mit dem Abschalom, mit dem Bruder von Tamar, abgesehen hatte. So kommt es später ja auch. Es kommen eben im Zuge dieser Erbfolgefrage furchtbare Sachen vor, was daran liegt, dass David seine Nachfolge nicht festgelegt hat.Es geht nicht nur um Liebe, Sex und Politik, also um dieses ganze Verhältniszwischen David, Amnon und Abschalom. Nein, es geht auch noch um dieBatseba, die ebenfalls puscht und drängt, um ihren Salomo nach vorne zu bringen, der in der ganzen Reihenfolge weit hinten liegt.
Das sind schreckliche und spannende Verhältnisse am Hof des großen Königs David, vor allem menschliche Verhältnisse . Es kann auch sein, dass der Amnon verunsichert ist. Er ist politisch verunsichert, weil er nicht weiß, wie das weitergehen wird. Abschalom ist der nächste Anwärter nach ihm, aber diese ganze Reihenfolge könnte sogar noch durcheinanderkommen, weil der sehr begabte und sehr geförderte Salomo imHintergrund lauert. Hat nach dieser Geschichte der Amnon eine zeitlang mit der Tamar zusammengelebt? Oder hat er sie sofort hinausgeworfen? Es steht in der Bibel dieser Satz: "So sehr er sie liebte" – vor der Tat, vor der Vergewaltigung –, "so sehr hasste er sie nachher." Er will sie gar nicht heiraten: Es geht daher gar nicht um Liebe, es geht nur um Sex.
Er hat sofort nach der Vergewaltigung zu seinem Diener gesagt: "Wirf sie raus, ich hasse sie jetzt!" Es packt ihn ein Ekel nach der Tat. So etwas gibt es tatsächlich. Sie sagt ihm daraufhin, dass das, was er jetzt mache, noch ärger sei als das, was er davor gemacht hätte. Ich kann ihr das gut nachfühlen: Diese Rücksichtslosigkeit, diese Grausamkeit hat sie sehr getroffen. Er hat sie zuerst physisch in Besitz genommen und danach sagt er dann : "Daswar es ja überhaupt nicht wert! Mach, dass du weg kommst! Solche wie dich finde ich haufenweise in den Straßen von Jerusalem!" Das ist doch eine unglaubliche Kränkung!
Sie wird hinausgeworfen, sie schreit und erregt damit am Hof Aufsehen. Auch König David wird das zur Kenntnis genommen haben. Diese Geschichte endet für Tamar auch in einer Kleidungsfrage: Sie darf nicht mehr diese schöne Kleidung der Jungfrauen tragen. Sie ist regelrecht gebrandmarkt. Aber David verhält sich doch, recht seltsam. Eigentlich müsste er diesen Sohn bestrafen und verstoßen. Aber es heißt, er liebt diesen erstgeborenen Sohn.

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tinimini  11.07.2013, 21:31
@tinimini

Vielleicht kommt das auch von der Mutter her. Sie wissen doch, dass solche Männer ihre Liebe oft von der Mutter auf den gemeinsamen Sohn übertragen. Das könnte also durchaus sein. MitAbschalom hingegen hat er eine sehr gespannte Beziehung, Übrigens ist auch schon der Name"Amnon" recht interessant. "Amnon" kommt von "Amen". "Amen" steht im Hebräischen – und das ist für manchen gläubigen Christen auch nicht unwichtig, weil Jesus doch sehr oft dieses Wort "Amen" benutzt – nämlichim Zusammenhang von "treuer Gott und König", denn im Hebräischen wird das "Amen" durch die drei Buchstaben "alef", "mem", "nun" gebildet, was wiederum "el melech neeman" heißt, also "treuer Gott und König". Von diesem "Amen" kommt nun jener Name "Amnon". Schon alleine dieTatsache, dass David ihm diesen Namen gegeben hat, deutet auf eine besondere Beziehung hin - und natürlich auch auf ernste Absichten mit ihm. David setzt sich an dieser Stelle über das Gesetz hinweg, doch eigentlich wäre er der Hüter des Gesetzes.

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Hallo sims3freaky,

Matthäus 7:12; (Hoffnung für alle)

12 »Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Jakobus 2:15-17

15 Stellt euch vor, in eurer Gemeinde sind einige in Not. Sie haben weder etwas anzuziehen noch genug zu essen. 16 Wenn nun einer von euch zu ihnen sagt: "Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!", was nützt ihnen das, wenn ihr ihnen nicht gebt, was sie zum Leben brauchen? 17 Genauso nutzlos ist ein Glaube, der sich nicht in der Liebe zum Mitmenschen beweist: Er ist tot.

Philipper 2:3,4

3 Weder Eigennutz noch Streben nach Ehre sollen euer Handeln bestimmen. Im Gegenteil, seid bescheiden, und achtet den anderen mehr als euch selbst. 4 Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern habt das Wohl der anderen im Auge.

''Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan''.

Matthäus 25, 37-40

Die ''geringsten Brüder'' sind hier Juden, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind. Was machte sie ''gering''? Schon allein der Umstand, daß sie nun in einer Art und Weise frei geworden sind (von Schuld und Gesetz), was sie zuvor so nicht kannten. Wen Jesus frei macht, der ist wirklich frei (Johannes 8,32). So richtig verstanden und verinnerlicht hatten sie das aber noch nicht. Sie waren sozusagen unerfahren, unsicher, fragend, kindlich sowie, etwas herausfordernd gesagt, ''geistlich unprofessionell''. Sind wir das nicht auch desöfteren? Was man als Ungläubiger vor seiner Bekehrung an charakterlichen Schwächen hatte, und worin man besonders anfällig und angefochten war, und was einem schwer gefallen ist, daß wird auch danach noch immer im nun gläubigen Menschen stecken. Kennen wir das? Der Geist ist erneuert, aber das Fleisch ist dasselbe geblieben. Dieser Kampf wird uns als Christen zeitlebens auf Erden begleiten (Galater 5,17). Ein Mann wie Paulus wurde durch sein persönliches Erleben von einem gesetzlichen und hartherzigen, zu einem freien und barmerzigen Menschen. Er hatte an sich selbst gelernt die Menschen nicht nach Äußerlichkeiten zu richten und zu bewerten, sondern mitzuleiden und konstruktiv zu helfen, statt ausschließlich zu verurteilen. Er hat sich selbst kennen gelernt, als ihm Jesus begegnete auf dem Weg nach Damaskus. Er war blind und wurde sehend. Im Gleichnis von dem König, der einem großen Schuldner gegenüber gnädig war und ihn nicht ins Gefängnis warf, sondern frei ließ und ihm obendrein die Schulden erließ, und dieser seinem Schuldner sehr zusetzte und ihn aburteilte (Matthäus 18, 23-35), lernen wir, wie wir nicht miteinander umgehen sollten. Entsprechend das gerechte Urteil: ''Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe''?

Verständnis und ein gutes, tröstliches und hilfreiches Wort füreinander übrig zu haben, wenn man als Christ nicht stets optimal ''funktioniert'', setzt voraus, daß man von sich selbst nicht höher denkt als es gut ist und der Wahrheit entspricht. In Römer 12,3 schreibt Paulus: ''Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat''. Etwas nicht zu können, oder nicht so umzusetzen wie man selbst, hat manchmal eben auch den Grund, daß Gott einem diese Gabe nicht gegeben hat. Jemanden deswegen zu kritisieren wäre demnach blindwütig und ungerecht. Ganz sicher müssen Christen auch an sich arbeiten, und an dem was sie erleiden etwas lernen. Aber wir sollten sicherlich nicht der Grund des Leidens des Bruders sein. Wir sind nicht untereinander die Zuchtmeister - Galater 3, 25-27: ''Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen''. Wie jemand Christus angezogen hat, und sich das auf sein Leben unmittelbar und mit der Zeit auswirkt, wissen wir untereinander oft nicht. Darum sollten wir uns um Christi willen, und in erster Linie, so annehmen wie wir sind - nämlich als erlöste Sünder und begnadigte Kinder Gottes. In 1. Petrus 3, 8-11 lesen wir entsprechend: ''Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wißt, daß ihr dazu berufen seid, Segen zu erben. Denn »wem das Leben lieb ist und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, daß sie nicht Trug reden; er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach!''. Alles Gute.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Mat 7:12 Die goldene Regel Alles daher, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das GESETZ​ und die PROPHETEN​ bedeuten.