Beziehungsuntauglich weil ich lieber alleine bin?
Hallo Community,
ich bin seit etwas mehr als einem Jahr Single und es ist für mich die beste Zeit überhaupt. Ich liebe es allein zu sein, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen in so vielen Aspekten, die ich nicht alle ausführen will.
Wenn es jetzt darum geht jemanden kennenzulernen, dann graut es mir ehrlich gesagt schon vor dieser "gezwungenen" Zweisamkeit. Damit meine ich, dass man ja Zeit mit seinem Partner verbringt, irgendwann sogar zusammenzieht.
Ich muss sagen, ich möchte niemals mit irgendjemandem zusammen wohnen. Meine Wohnung ist mein Safe Space, mein Rückzugsort, das soll mir keiner nehmen. Ich genieße meine Zeit allein zu Hause, freue mich nachhause zu kommen nach einem Arbeitstag. Für mich war auch der ganze Lockdown einfach wunderbar, ich konnte einfach zuhause sein den ganzen Tag - so unfassbar entspannt.
Ich habe aber das Gefühl, dass ich dadurch überhaupt nicht geeignet bin für eine Beziehung, da ich nicht gewillt bin meine Einsamkeit aufzugeben. Ich brauche viel Zeit für mich allein - oder viel mehr ICH WILL viel Zeit allein verbringen.
Ich möchte nicht bei jemandem übernachten oder jemanden bei mir über Nacht haben, ich will abends lieber in Ruhe allein zuhause sein anstatt mit irgendjemand einen Film zu schauen, auf den man sich einigen musste...
Mit jemandem mal ein paar Stunden Zeit zu verbringen finde ich okay, auch wenn man mal in den Urlaub fahren würde - Dinge zu erleben macht mir in Gesellschaft Spaß. Aber ich brauche eben auch ein Ende. Ich muss zurückkehren können in meine Einsamkeit.
Wenn ich mir vorstelle ich wäre in einer Beziehung und da gäbe es eben jemanden, der mich oft sehen will, dann nervt mich das schon. Das ist für mich eine Art Druck, die ich so nicht will. Mir ist schon klar, dass es "normal" ist in einer Beziehung viel Zeit miteinander zu verbringen, aber wie gesagt wäre mir weniger Zeit eben lieber. Besonders meine Wochenenden halte ich mir gern frei und bin am liebsten von Freitag bis Sonntag nur im Schlafanzug und sehe keine Menschenseele.
Ich frage mich, ob ich Angst habe vor Beziehungen, weil meine letzte der absolute Horror war oder, ob das auch einfach okay so ist wie es eben ist. Ob ich einfach aufhören sollte überhaupt den Wunsch nach einer Beziehung zu haben, wenn mir so viele Dinge dann noch eigentlich gar nicht in den Kram passen. Ich bin ja im Grunde zufrieden mit meiner Situation momentan und mir fehlt es auch eigentlich an nichts, mit großer Gewissheit fehlt es mir nicht an Zweisamkeit...Eigentlich denke ich habe auch auch gar nicht den Wunsch nach einer Beziehung, es ist viel mehr, dass ich den Eindruck habe es würde von mir erwartet, dass ich jemanden kennenlerne, mich verliebe etc weil ich ständig gefragt werde ob denn da jemand ist und scheinbar jeder im mich herum nur auf der Suche nach dem "Richtigen" ist...
Bitte mal eure Meinungen dazu :))
9 Antworten
Nee, alles gut. Du bist schon richtig so wie du dich fühlst.
Es gibt eben Menschen, die lieber allein bleiben. Das ist nicht schlimm.
Es muss ja auch keiner verstehen. Es ist doch DEIN Leben, was du so gestalten darfst wie es dir am Besten geht.
Ich find das prima, wie du lebst und denkst. Wenn man gut alleine leben kann, lernt man auch, was man mag oder nicht und ich bin im Grunde genauso. Ich würde nur eine Beziehung eingehen, wenn ich weiß, dass ein Zusammenleben Freude bereitet und nicht dass ich dann Probleme hätte, die ich jetzt nicht habe 😂.
Dass hat mit Beziehungsuntauglichkeit überhaupt nichts zu tun. Man taugt nur nicht dazu, mit allen möglichen x-beliebigen Personen eine Beziehung auf gut Glück und von höchstwahrscheinlich kurzer Dauer einzugehen.
"ich bin seit etwas mehr als einem Jahr Single und es ist für mich die beste Zeit überhaupt. Ich liebe es allein zu sein, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen in so vielen Aspekten, die ich nicht alle ausführen will."
Ich verstehe dein Problem nicht. Wenn du gerade damit glücklich bist, dann ist das doch super. Belasse es doch dabei, solange du keine Lust darauf hast, eine Beziehung einzugehen. Alleine sein zu können, ohne dabei einsam zu sein, sondern glücklich und sich dabei wohlzufühlen, ist ein Zeichen dafür, dass du im reinen mit dir selbst bist. Zwing dich nicht dazu eine Beziehung einzugehen, bloß weil die Gesellschaft das single sein immer noch mit einsam und allein sein verknüpft. Du bist zufrieden und mehr braucht es nicht.
Es gibt für die Zukunft drei Möglichkeiten.
1. Deine Bedürfnisse ändern sich irgendwann
2. Du verliebst dich so stark, dass sich deine Bedürfnisse dadurch ändern, auch wenn du in der Beziehung irgendwann jemand bist, der nach wie vor seinen Freiraum benötigt
3. Du möchtest auch in Zukunft keine Beziehung, weil du so zufrieden bist. Das kommt bei manchen, wenn auch wenigen Menschen vor. Daran ist aber nichts schlimm
Ach je, es ist doch überhaupt nichts verwerfliches dran, alleine sein zu wollen ; )
Du machst Dir da ganz schön viele Gedanken. So sehr in Dir zu ruhen, scheinst Du wohl doch nicht, auch wenn Du sehr ausführlich begründen kannst, weshalb Du Dich alleine wohler fühlst...
Ich würde das Single-Dasein einfach in vollen Zügen genießen und ab und an mal in mich hineinlauschen, ob ich Bedürfnis nach einem Partner habe. An sich ist es ja dann schon auch so, dass Du Dich nur mit jemandem einlassen wirst, den Du auch gerne sehen möchtest, der Dir gut tut, Dich anspornt, Deinen Horizont zu erweitern und nach dem Du Sehnsucht hast. Da tritt der "Nerv-Faktor", den Du in Deinen Ausführungen stark betonst, dann von selbst in den Hintergrund.
Ich finde es hilfreich und gut, ehrlich zu wissen, wonach man Bedarf hat, was man möchte - und eben das auch einem potenziellen Partner zu kommunizieren. So kann man erwachsen und auf Augenhöhe aushandeln, wie eine Beziehung möglicherweise aussehen könnte.
!Mucha Suerte! : )
:D Dir geht es gedanklich auf den Geist^^? Eine sehr schöne Formulierung : )
Also, sich mit jemandem zu treffen und mal zu beschnuppern ist ja eigentlich total niedrigschwellig. Wenn Dir danach ist und er Dir im Kopf herumspukt, mach's und schau' was dabei herauskommt und wie es sich anfühlt. Vom ersten Treffen bis zum "bei Dir lasse ich mich jetzt nieder" sind es ja Meilen^^
Jaja, die lieben Eltern... Leider kommt man von deren Aussagen einfach nicht los. Und die setzen einem auch zu. Egal, wie alt man ist und ob man mittlerweile materiell vollkommen unabhängig ist. Das ist das perfide an den Eltern ; ).
Ich bin mir sicher, Sie wollen nur das beste für Dich - und wünschen sich eben, dass Du Dein Leben gemäß ihrer klassischen, traditionellen Vorstellungen lebst... Dieser Wunsch ist einerseits nachvollziehbar, andererseits finde ich es aber auch gnadenlos übergriffig, wenn er einem so penetrant und permanent unter die Nase gerieben wird, ohne dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen respektiert würden... Das ist leider ein schwieriger Punkt. Wenn es Dir zu viel wird, helfen m.E. nur "harte Maßnahmen", um den Eltern zu vermitteln, dass man es verdammt nochmal ernst meint ; ) Also sowas drastisches wie: "Mama, sag' das nochmal und ich komme nicht mehr zu Euch nach Hause." Oder so. Das dauert ein bisschen. Aber mit der Zeit kapieren auch die Eltern. Zumindest ein WENIG^^ (Da fällt mir ein: Dieses effektive Mittel geht natürlich nur, wenn Du schon eine eigene Wohnung hast...)
Ich denke du bist schon tauglich dafür, aber ein gepflegtes alleine sein ist auch mal schön. Ich wohne zwar mit meinem Freund zusammen, aber wenn ri mal Ruhe haben sollen, dann geht jeder in einen anderen Raum und kann da alleine sein und da tun worauf man bock hat. Ich schaue mir dann den Film an und er den Film im anderen Raum. Durch verschiedene Schichten sind wir auch nicht 24/7 aufeinander. Wenn du aber einfach nicht bereit bist, ist das vollkommen in Ordnung.
Evtl denkst du mal in ein paar jahren anders, wenn du jemanden gefunden hast, der dich wirklich glücklich macht und den du am liebsten immer im dich haben willst.
Meine Mutter unter anderem sagt immer "irgendwann wenn du mal mit deinem Freund zusammen wohnst, feiern wir Weihnachten bei dir" - das als Beispiel. Es gibt noch weitaus mehr Sätze, die ich zu hören bekomme und alle suggerieren, dass ich irgendwann einen Freund habe mit dem ich zusammen wohne. Wenn ich ihr sage, dass ich gerne alleine bin, scheint sie mir nicht zu glauben oder es kommt ein "naja das ist im Moment, weil du gerade getrennt bist" - und ja okay, als ich frisch getrennt war, lass ich mir das noch sagen, aber es ist inzwischen ein Jahr her - dennoch wird mir versucht einzureden, dass mein jetziges Denken nicht normal sei und es wird gesagt "naja musst du selbst wissen, wie du leben willst" mit der unterschwelligen Message, dass es nicht "richtig" ist, dass ich so ja gar nicht glücklich sein könne. Und da ist sie nicht die einzige, die das so zu sehen scheint. Daher fing ich an zu hinterfragen......Plus habe ich halt gerade jemanden kennengelernt und weiß aber nicht, ob ich mich überhaupt mit ihm treffen soll, weil es mir eben gedanklich jetzt schon auf den Geist geht, dass da jemand sein könnte, der Erwartungen an mich hat und Forderungen stellt :'D