Beurteilung zu Hans Vorländer?
Halo,
ich habe vor kurzem einen Artikel, den Hans Vorländer geschrieben hat, gelesen. Nämlich "Warum es zur Demokratie keine Alternative gibt".
Was denkt ihr darüber? Hat er uneingeschränkt Recht oder nicht?
1 Antwort
Vorländer schreibt richtigerweise, ich zitiere:
"Die Demokratie ist die einzige Herrschaftsform, die es den Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, Regierende zu sanktionieren, ohne das politische System selbst beseitigen zu müssen. Politische Führung kann ausgewechselt werden, weil es in der Demokratie nur Herrschaft auf Zeit gibt. Die Opposition von heute kann morgen schon Regierung sein, aus einer Minderheit kann eine Mehrheit werden. Transparenz ermöglicht Kontrolle und schützt vor Machtmissbrauch. Konflikte können bewältigt werden, ohne dass die Kontrahenten zu Mitteln der Gewalt greifen müssen. Und vor allem: Nur der Wille der Bürgerinnen und Bürger, artikuliert in Wahlen und Abstimmungen, begründet und legitimiert die Herstellung kollektiv verbindlicher Entscheidungen. Nur die Demokratie bietet den Menschen die Chance, sich umfassend an Willensbildung und Entscheidungsfindung zu beteiligen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, und das in vielen Weisen: vom Engagement in Parteien über Bürgerinitiativen bis zu Protestaktionen. Denn schon die alten Griechen wussten es, als sie die Demokratie erfanden: Die Politik ist vor allem die Sache der Bürgerschaft." (Hans Vorländer " Demokratie – in der Krise und doch die beste Herrschaftsform?, in: izbp, Nr.332, 1/2017, S.81)
Dazu sollte aber die Demokratie sich weitgehend frei machen von einem uneingeschränkten Lobbyismus, Populismus und Nationalismus, ebenso wie alle Formen des Extremismus und Chauvinismus.
Im Gunde ist jede "Staatsform" ein zivilisatorisches Konstrukt das über Konsenskonventionen (oder Repressionen) die Schwächen der menschlichen Spezies versucht muss auszugleichen.
Ja stimmt - na warten wir mal aufs 'oder': diese Konsequenz ergäbe sich dann ja wohl zwangsläufig . Grüße!
Aber die Demokratie ist doch von denen frei... Oder was meinst du damit genau?
Insofern aber, als Demokratie sich auf gesellschaftliche Zustände gründet, die sich nun gerade NICHT befreien können von -ismen - was eine notwendige Voraussetzung fürs Funktionieren wäre - bleibt sie so nicht ein theoretisches Konstrukt, eine Art Sandkastenspiel, das die hinreichenden Bedingungen nicht erfüllt ?
Kommt deshalb Demokratie -mal rein hypothetisch- nicht einem Denkfehler gleich, der in der Realität nicht funktionieren kann?
Auch, wenn sie als die beste aller Staatsformen gilt? (s.a hier)