Bettler im Mittelalter Religion?

Katholisch 89%
Evangelisch 11%

9 Stimmen

joerosac  25.03.2023, 18:59

An welcher Stelle im Video ist das zu sehen?

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 01:15

Zum ende hin

4 Antworten

Katholisch

Aber auch die evangelische Sichtweise ist nicht nur negativ. Genau genommen plädiere ich für sowohl als auch. Wobei ich die Schuld mal aussen vor lassen will! Es gibt Umstände im Leben, die man als Außenstehender nicht be- und verurteilen sollte.

Sich jedoch nur an den Straßenrand zu setzen und auf die Milde anderer zu hoffen, ist nicht richtig. Davon nehme ich aber kranke Menschen aus, die wirklich nicht dazu in der Lage sind.

Allerdings war das Leben im Mittelalter Recht schwer und ist mit Heute nicht vergleichbar.


Bodesurry  25.03.2023, 16:59

Der User hat sich nicht sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Siehe mein Beitrag.

Evangelisch

Du liegst falsch. So eine klare Trennung, wie Du sie machst, hat es nicht gegeben. Von Luther nicht und auch nicht von Zwingli:

Für Luther sind es die Almosen gegenüber den Armen[8] „das beste werck … unter allen eusserlichen wercken“ aber sind diese Spenden an die Armen nichts rein Materielles als eine
„reine Gabe, sondern als eine Tat barmherziger Nächstenliebe“ anzusehen.[9] Ein „stuck brods (allein) einem bettler für der thur“ zu geben seien keine Almosen „sondern allerley wolthat und allerley gute werck gegen dem nehesten“ wären es.[10] Der Notleidende ist auch nicht länger einer
„für der thur“ sondern jemand der in der Mitte steht und dem ein jeder Christ alles nur Erdenkliche an Hilfe zu teil werden lassen soll. 

https://www.grin.com/document/116002

Zwingli, der ja einer der evangelischen Reformatoren gewesen ist, hat die Suppenküche "ins Leben gerufen".

Ausserdem habe die Reformation ganz praktische Auswirkungen gehabt, sagt Wulf. Zwinglis Almosenordnung habe auch den Staat zur Versorgung der Armen verpflichtet. Diese seien am Zürcher Mueshafenplatz täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt worden. 
https://www.derbund.ch/luthers-buchstabensuppe-613314175069

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 01:18

Du weißt schon das deine zitate dem nicht wiedersprechen was oben steht oder

Oh, diese Fragestellung bereitet mir Zahnschmerzen. "Evangelisch" gibt es im Mittelalter noch gar nicht. Die Reformation fand in der Frühen Neuzeit statt.

Und die "Sichtweisen" sind auch faktisch falsch, sowohl katholische als auch reformierte Philosophien zum Thema Schicksal und Armut sind um einiges komplexer.


Nill 
Beitragsersteller
 25.03.2023, 15:41

Muther is im 15. Jh geboren

Mittelalter ging bis zum 16. Jh

.

Doch stimmt quelle oben

Schemset  25.03.2023, 16:43
@Nill

Das Ende des Mittelalters wird allgemein um 1500 angesetzt und die Reformation ist sogar eine der wichtigen Entwicklungen mit der in der Wissenschaft der Übergang zur neuen Epoche festgesetzt wird. Diese Reformation beginnt 1517 und bis aus Luthers Thesenanschlag eine neue Konfession geworden ist braucht es noch ein paar Jahre. Die frisch gegründete Gruppe der Reformer um Luther spaltet sich dann auch sehr schnell in viele unterschiedliche Richtungen auf, man denke nur an Wiedertäufer, Bauernkriege, Zwingli, Calvinisten etc. Der Begriff "evangelisch" als Bezeichnung der Konfession ist nochmals fast 100 Jahre jünger.

Ich verstehe auch nicht, wie man auf die Idee kommt, so Dinge wie Luthers sola gratia, Calvins doppelte Prädestination oder Münzers Revolution auf ein simples "der ist selbst an seiner Lage schuld" einzudampfen

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 01:17
@Schemset

Wenn man das spätmittelalter mitzählt 16jh

.

Was störrts di das i schlecht über den ach so tolln luther red?

Schemset  26.03.2023, 08:57
@Nill

Luther ist mir vollkommen egal. Aber dass du Reformation und 16. Jahrhundert als Spätmittelalter deklarierst ist für mich wie Fingernägel auf der Tafel.

Klar sind Epochen und ihre Abgrenzungen ein künstliches Konstrukt, klar kann man die genauen Grenzen je nach Region ander zuordnen, doch in diesem Fall ist doch die Reformation genau jenes Ereignis mit dem man die neue Epoche einleitet. Ich bin echt kein Fan von der Idee des "langen" Mittelalters.

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 09:44
@Schemset

Was soll den so schlecht am mittelalter sein?

Die waren fortschrittlicher als andere spätfolgende epochen

Schemset  26.03.2023, 10:15
@Nill

Nichts ist schlecht am Mittelalter, darum geht es doch gar nicht!! Es geht mir um Chronologie und Epochenabgrenzung!

Sieh es so. Da ist ein Ausmalbild, und du hast mit grüner Farbe über die Linie gemalt. Jetzt denkst du, dass ich die Farbe grün nicht mag, aber darum geht es doch gar nicht! Grün ist sehr schön! Meine innere Autistin regt sich nur darüber auf, dass du über die Linie gemalt hast. 😅

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 10:20
@Schemset

Spätmitteöalter bis zum 16jh

Autismus hin oder her

Schemset  26.03.2023, 12:33
@Nill

Nein. Lass mich erklären:

Epochengrenzen sind immer willkürlich und künstlich. Das wissen wir. Trotzdem sind sie nützliche Orientierungen.

Man kann sie auf zwei Arten setzen.

Erstens, man wählt ein Datum. Einfach, um einen klaren Orientierungspunkt zu haben. 1492, 1500, 1517. Die am weitesten verbreitete Schnittpunkte dieser Art liegen nun Mal vor oder am Beginn der Reformation, selbst wenn sie ins 16. Jahrhundert fallen.

Zweitens, man handhabt es flexibler und geht nach Entwicklungen. Dann kann man argumentieren, dass in einer bestimmten Region oder einem bestimmten Themenbereich die Epoche früher oder später endet, demnach wäre das Mittelalter in Norditalien früher zuende, während andernorts eine mittelalterliche Gesellschaftsordnung noch viel länger fortbesteht.

Wenn du aber nach Entwicklungen gehst, dann betrachten wir deine Fragestellung: du stellst einen überspitzten Vergleich zwischen einem katholischen und einem evangelischen Menschen- und Gesellschaftsbild. Diese Konkurrenz der Konfessionen ist aber eindeutig keine mittelalterliche Entwicklung, sondern die Konfessionskonflikte sind eben ein entscheidendes Merkmal der folgenden Epoche der frühen Neuzeit.

Ergo: du beziehst dich mit der Reformation sozusagen auf das Leitfossil der Frühen Neuzeit und nennst es "Mittelalter".

Fingernägel.

Tafel.

Nill 
Beitragsersteller
 26.03.2023, 13:20
@Schemset

Die beuzeit beginnt um 18jh

Is dann 300 jahre nichts?

Katholisch

Wenn er denn ein Bettler ist und kein osteuropäischen Gildenschnorrer. Jesus hat gesagt, - "Was ihr dem geringsten tut, das tut ihr mir." "Gebt, so wird euch gegeben". Erinnere ans zweite Gebot und das Beispiel der armen Witwe. Ich persönlich kann manche calvinistischen Anschauungen über Armut nur verwerfen.