Betriebsfest ruiniert: wie erkläre ich das meinem Chef?
Der habe ein riesiges Problem und brauche deshalb euren Rat. Ihr müsst wissen dass ich mich immer sehr gerne intensiv mit einem Thema beschäftige. Gerade ist es die Sowjetunion & ihr Untergang. Dann denke ich wirklich viel darüber nach und rede auch viel darüber.
Nun hatten wir heute ein betriebsfest zum zehnjährigen Jubiläum unserer Firma. Ich sollte eine Präsentation vorbereiten, weil wir Besuch bekommen haben von zukünftigen kooperationspartnern. Ich will nicht so viel über meinen Betrieb sagen, nur dass es um Produktion von Metallwaren geht. Ich habe die Präsentation vorbereitet und es hat alles gepasst. Ich bin sogar von meinem Chef gelobt worden. Wir sind dann mit denen von der anderen Firma mit dem Bus zum Flughafen gefahren. Als die Leute ausgestiegen sind habe ich meinen Arm zur Faust gehoben und "Freundschaft Genossen" zum Abschied laut gesagt. In der nächsten Sekunde war es mir peinlich, aber das sind die Leute schon ausgestiegen. Mein Chef hat mich nur wütend angesehen und wir sind wortlos nach Hause gefahren. Zum Abschied hat er gesagt, dass "wir uns noch sprechen würden".
Ich war nach der Präsentation einfach fertig und bin mit den Gedanken abgeschweift. Und da kam das irgendwie über meine Lippen. Ich weiß nicht, wie ich das meinem Chef erklären soll...
Hä was ist denn an dem genossen so schlimm?
Weil das die Begrüßung der Kommunisten war. Ähnlich wie Hail Hitler bei den Nazis.
Und was ist daran so schlimm?
Sry, wenn du so lost bist & das nicht verstehst, dann lohnt es sich nicht dir das zu erklären.
2 Antworten
Das war schon sehr blöd. Damit hast Du Dir ein Eigentor geschossen.
Vor allem, wenn mögliche Geschäftspartner vor Ort waren. Innerhalb des Betriebes bist Du Teil der Firma und da darf sowas nicht vorkommen.
Wo sitzt Eure Firma und aus welcher Gegend waren die Kooperationspartner?
Du solltest Dich ganz kleinlaut beim Chef entschuldigen.
Dankeschön für den Stern :)
Ich bin aus München und Genossen sind mir fremd. Hier gibt es das nicht, Gott-sei-Dank.
Auweia, das tut mir leid für Dich. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Suche nach einer neuen Anstellung.
Du solltest Dich aber so schnell wie möglich bei der Agentur für Arbeit als arbeitssuchend melden.
Als jemand, der in der DDR leben musste, kann ich dir sagen, dass sowas in der DDR nicht die typische Begrüssung unter Genossen war. Niemand hat im alltäglichen Leben die Hand zur Faust geballt. Freundschaft war als Begrüssung in der FDJ (Jugendorganisation der DDR) üblich, aber auch nicht unter den Jugendlichen, sondern nur wenn der Lehrer die Klasse betrat, sagte er Freundschaft und die Jugendlichen antworteten dann mit Freundschaft. Wer in der Partei war, der redete die anderen Parteimitglieder manchmal mit Genosse an, meistens wurde aber ganz normal der Vorname oder der Nachname genannt.
Erklär deinem Chef einfach, dass dir das so rausgerutscht ist und du das nicht ernst gemeint hast.
Aus Leipzig... :(