Betreiben Frauen bei der Männerwahl eine Rosinenpickerei?
Man hört ja des öfteren, dass Frauen sich über zu "unmännliche"/schwache Männer beschweren, sei das eine Alice Schwarzer oder unzählige Meinungsbloggerinnen oder mein soziales Umfeld. Klar sprechen die nicht für alle Frauen aber auch viele Umfragen zeigen (z.B. von ElitePartner), dass Frauen von Männern i.d.R. den 1. Schritt, den Heiratsantrag und ein "männlicheres" und selbstbewussteres Auftreten wünschen.
Diese "männlichen" Charakterzüge sind in Folge der Emanzipation und Frauenrechtsbewegungen, besonders in Europa, immer weiter in den Hintergrund gerückt. Das mussten sie ja auch da Frauen Männer teilweise aus der Männerrolle gedrängt haben.
In Korrelation zur "Verweichlichung der Männer" haben Frauen gleiche Rechte errungen und spezifische Gewalt gegen Frauen hat abgenommen. Ebenso hat die Emanzipation des Mannes auch dafür gesorgt, dass zum Beispiel die Selbstmordrate bei Männern "nur noch" 3-mal so hoch ist wie bei Frauen.
Alles in allem könnte man ja meinen, dass Frauen erst mal dankbar für die Entwicklung sein sollten und genau diese "unmännlichen" Männer ermöglichen Frauen ein viel besseres Leben als sie noch vor 100 Jahren gehabt hätten.
Eine Rückentwicklung würde weder den Männern noch den Frauen zu gute kommen. Die Freiheit von Frauen würde wiedervermehrt durch dominante Männer eingeschränkt werden, sexuelle, häusliche Gewalt etc. gegen Frauen würde wieder zunehmen. Andererseits würde auch die Selbstmordrate bei Männern sehr wahrscheinlich wieder ansteigen.
Die Frage ist natürlich sehr verallgemeinernd, aber ansonsten wird das Thema fürgf.net auch zu umfangreich...
10 Antworten
Nur damit ich das richtig verstehe:
Du wirfst Frauen vor, männliche Männer zu wollen, obwohl das deiner Aussage nach zu einer Rückentwicklung in der Gesellschaft führen würde?
Kann man hier überhaupt jemandem was vorwerfen? Schließlich sind die Faktoren, die dafür sorgen, dass man sich verliebt, größtenteils unbewusst.
Natürlich läuft da sehr viel unterbewusst ab, aber man kann eben nicht erwarten genausoviel wie Männer zu verdienen und trotzdem den Mann als Ernährer zu betrachten. Der doch bitte immer noch den Alpha markiert obwohl er das schonlange nicht mehr ist.
Beim Job schlüpfen viele Frauen in eine Rolle die vor 80 Jahren noch Männern vorbehalten wurde und zuhause will man trotzdem den selbstbewussten und "männlichen" Mann von vor 80 Jahren.
Der Unterschied zu früher ist, dass wir Frauen einen Beruf erlernen und gute Chancen im Berufsleben haben. Wir sind nicht mehr auf den Mann als Ernährer angewiesen.
Trotzdem ist das Leben für Frauen häufig immer noch sehr schwer, allerdings etwas anders als früher.
Ja, aber das beschränkt sich nicht auf ein Geschlecht und hat auch nichts damit zu tun.
Der Punkt ist der Charakter der Person, DER legt fest ob in Sachen Beziehung und Co. ein/e Rosinenpicker/in daraus wird.
"Rosinenpikerei" würde ich das nicht nennen. Frau sucht sich eben den Mann aus, der ihrer Meinung nach zu ihr passt, passen könnte. Im Grunde entscheiden das die Frauen und nicht wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird, die Männer.
Ein Mann der sich einer Frau hingezogen fühlt kann nicht sicher sein, dass sie das in gleicher Weise erwidert. Gibt freilich auch den umgekehrten Fall.
Du nimmst ja auch nicht jede Frau die dir über den Weg läuft. Du selektierst auch aus, oder ? Frauen machen das nicht anders, wobei bei Frauen die Wahl des zukünftigen Partners andere Voraussetzungen eine Rolle spielen, als beim Mann.
Stimmt auffallend und dann braucht es noch Zeit und Zeit, bis er verstanden hat, dass wirklich "er" gemeint ist - lach!
Tatsächlich liest sich das für mich sehr schwer, da mir aus den ersten Zeilen, grob gesagt, ein bisschen Hass auf die bösen bösen Emanzen entgegenschlägt. kann auch komplette Fehlinterpretation sein, aber das macht es für mich schwer den Text halbwegs vorurteilsfrei zu lesen. Falls ich im Folgenden dich also zu Unrecht verurteilen sollte: Tut mir leid.
Ich habe noch nie mitbekommen, dass sich jemand über "unmännliche / schwache" Männer erbost hat - vorallem nicht die Menschen, die für eine Aufbrechung der traditionellen Geschlechterrollen sind.
Was verstehst du unter einem "männlichen" Auftreten?
Ein gewisser Grad an Selbstbewusstsein ist für mich in einer erwachsenen funktionierenden Beziehung unabdingbar. Das schließt ja "Fehler" und "Unsicherheiten" nicht aus.
Diese "männlichen" Charakterzüge die du meinst, wie sollen die in den Hintergrund gerückt worden sein? Erläutere das doch bitte genauer.
Um zu deiner Grundfrage zu kommen, bei der ich nur von mir und vielleicht noch von meinem engen Umfeld reden kann: Selbstverständlich wird bei der Partnerwahl Rosinenpickerei betrieben. Was soll ich mit einem/r Partner*In, die nicht zu mir passt und die ich "nehme", bloß weil sie gerade da war?
Worauf willst du hinaus?