Bester 3d-Drucker unter 600 €?

4 Antworten

Mit dem großen Bauraum ist das so eine Sache. Jeder möchte ihn haben, aber nur die wenigsten nutzen ihn regelmäßig. Bei großen Objekten bedeutet es auch deutlich längere Druckzeit. Interessant sind solche großen Drucker bei flachen Objekten wie Wandbildern. Das bleibt im Rahmen. Aber allein eine Mondlampe mit solche einem Druckraum zu drucken dauert mehrere Tage. Und darum drucken die meisten Besitzer von Großraumdruckern doch nur kleine Drucke. :) Mich eingeschlossen.

Ich würde dir aber dennoch den Sovol SV03 oder gleich den SV04 empfehlen.

Den SV03 habe selber in Gebrauch. Der druckt ausgezeichnet. Den SV04 wollte ich mir schon lange zulegen wegen der zwei Farben auf einem Drucker. Ich habe zwar schon einen Dualextruder Drucker von Tronxy, aber das System mit nur einem Extruder taugt nichts. Zu umständlich, zu anfällig und zu Kostenintensiv.

Auch müssen beide Filamente so ziemlich die gleichen Eigenschaften haben da man ja nur einen Extruder einstellen kann. Verschiedene Materialien oder Filamente sind damit nicht möglich. Bei zwei verbauten Extrudern kann man alles Mögliche mischen. Die Materialien müssen sich nur verbinden.

Ansonsten wurde hier ja auch schon der Bamboo Drucker genannt. Ich kenne ihn bisher nur von Videos, finde ihn aber durchaus interessant. Druckzeit ist alles. Wenn ich damit Zeit spare kann ich ihn auch zur Serienproduktion nutzen.

Selbstbau ist die beste Option.

Da kannst du die Größe selbst Bestimmen und ein RasPi reicht als Controller Locker dafür aus. Auch ein Arduino Uno oder Mega könntest dafür nehmen.

Mein erster 3D Drucker hab ich aus teilen vom Schrottplatz gebaut. Auch der Controller stammte von dort. Gesamtkosten nur 15€ die hab ich fürs Netzteil berappen müssen . Selbst heute noch kann ich nur den Kopf schütteln wenn Leute dermaßen viel Geld für so einen Drucker ausgeben wobei es zig Anleitungen und Workshops dazu gibt diese Dinger selbst zu Bauen. Es gibt keinen Grund solche Drucker von Teuren Herstellern zu kaufen auch wenn man technisch nicht affin ist ,es gibt Menschen die keine Ahnung von Technik haben und haben solche Drucker selbst gebaut. Daher der Kommentar "Ich kann das nicht" ist pure Ausrede.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Linux Administrator

volker79  12.02.2023, 10:57

Okay, mit anderen Worten, du hast das große Glück gehabt, einen fast kompletten 3D-Drucker in Einzelteilen auf dem Wertstoffhof zu finden und daraus wieder, mit Kostenaufwand der letzten fehlenden Teilen ein funktionierendes Gerät gemacht.

Gute Sache, würde ich auch so machen, aber das sollte nicht die Referenz sein.

  • Nicht auf jedem Wertstoffhof darf man auch was mitnehmen
  • Man muss erst mal das Glück haben, dass jemand Teile oder ein ganzes Gerät dort entsorgt und man dann noch da ist und es findet

Ansonsten ist Selbstbau sicher sehr spannend und gar nicht mal so kompliziert, wie es klingt, aber wenn ich das jetzt in Neuteilen rechne wie

  • Alu-Extrusionsprofile
  • Führungsrollen
  • Alu-Heizbett und Heizmatte sowie Druckbett
  • Extruder-Hotend-Setup
  • Mainboard

Dann bin ich von einem Fertiggerät nicht mehr weit weg.

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Also erst mal die Frage, was ist für dich groß...

Die meisten FDM-Drucker liegen irgendwo bei knapp über 200 in allen Achsen, typisch so um die 230x230x250. Damit kann man recht gut für die meisten Objekte arbeiten. Das berühmte 3D-Druck-Extremszenario "Stormtrooper-Helm in einem Stück drucken" geht damit nicht. Da kommen dann Drucker mit 300x300x300 und mehr ins Spiel.

Das Problem an diesen XL-Druckbetten ist oftmals die Druckbett-Heizung. Erstens zieht diese natürlich ungleich mehr Strom, egal, wie groß dein Druckobjekt ist, zweitens wird es schwieriger, so ein Monstrum gleichmäßig zu heizen und die Temperatur ist ein wichtiger Bestandteil guter Druckbetthaftung.

Bei den Bettschubsern, also kartesischen Druckern mit separat angesteuerten Achsen und Y-Bewegung im Druckbett, kann man, genauso wie bei Spiegelreflexkameras, nur von Fanboy-Lagern reden. Bei Kameras gibt es Canon, Nikon und Sony und alle sind gut und haben minimale Vor- und Nachteile, aber jeder Hersteller hat sein Fanboy-Lager, für den es nichts besseres gibt. So ist das bei i3/Ender-Artigen Bettschubser-FDM-Druckern und Marken wie Creality (Ender 3 Serie), Anycubic, Elegoo, Sovol etc... mit einer Ausnahme und das ist der Prusa i3 und sein Klon Anycubic i3.

Bei Bettschubsern, wo die Achsen über Rollen auf Alu-Extrusionsprofilen laufen, redet man von Ender-Klonen, da der Ender in dieser Klasse eine Art Vorreiter und Referenzmodell ist. Einige Geräte haben sogar Creality-Mainboards verbaut, z.B. Sovol. Alle Ender-Klone sind durchaus brauchbar, als offene Systeme mit viel 3rd-Party-Zubehör aufrüstbar, ... alles durchaus gut. Bei Details macht jeder Hersteller etwas minimal besser oder schlechter. Ich würde mal zumindest auf eine gewisse Mindestausstattung achten, die wäre, zwei Z-Achsen-Spindeln statt nur einer, Auto-Bed-Levelling, All-Metal-Direct-Extruder und ein hochwertiges Netzteil (Mean Well statt generischer Chinakracher). Bei Creality vereint sich das und mehr im Ender 3 S1 Pro, andere Hersteller haben das auch.

Bei i3-Klonen laufen die X- und Y-Achse statt über Rollen und Alu-Extrusionsprofile über lineare Lager. Das Original ist der Prusa i3, und der kostet für einen Bettschubser verdammt viel Geld - das ist er aber auch wert, weil Prusa viele sehr hochwertige Teile verbaut, die Geräte sind auf Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb getrimmt und sind das Referenzmodell für 3D-Druck-Großserienproduktionen (also alles, was relativ große Mengen ausspuckt, aber noch kein Injection Molding rechtfertigt). Anycubic hat die Linearlager im i3 Mega auch aufgegriffen, allerdings dürften die verwendeten Teile nicht auf Prusa-Niveau liegen, dafür hat der Anycubic ein etwas modernisiertes User Interface.

Bei einem Budget von bis zu 600 Euro würde ich aber auch mal einen Würfeldrucker (also einen, wo X und Y über Achsen laufen und das Druckbett in Z verfährt) nachdenken. Die bieten dir ab Werk oder mit Nachrüstung von Seitenpanelen einen geschlossenen Bauraum, was Warping bei Hochtemperatur-Material wie ABS, ASA und Nylon vorbeugt. Ein Unikum auf dem Gerät ist wohl der Ender 5 und sein neuer Nachfolger Ender 5 S1, den ich dann wohl eher nehmen würde, weil der als einer der wenigen Würfeldrucker kartesisch (separate X und Y Ansteuerung) statt Core-XY (Kopplung von X und Y Achse) arbeitet. Core-XY ist noch mal etwas präziser bei hohen Geschwindigkeiten, aber der Ender 5 S1 macht auch gute Arbeit. Ansonsten irgendeinen gut ausgestatteten Core-XY. Oder du sparst noch mal auf etwas mehr als 600 Budget und guckst du mal den Bamboo Lab P1P an. Das ist der kleine Bruder vom X1, bringt aber alles mit, was man so brauchen könnte, ist verdammt schnell und du kannst sogar später noch das Bamboo Lab AMS, ein Filamentwechselsystem, das automatischen Mehrfarbdruck ermöglicht, nachrüsten. Die größte Stärke der Bamboo Lab Drucker ist aber zugleich ihre größte Schwäche, es ist ein proprietäres, geschlossenes System. Der größte Vorteil davon ist, dass das Gerät out-of-the-Box ohne großartigen Zusammenbau und Kalibrierung funktioniert. Der Nachteil ist, einfach mal ein 3rd-Party-Hotend von E3D oder Micro Swiss reinhängen oder eine alternative Marlin- oder Klipper-Firmware aufspielen, wie bei generischen Open Source basierten Druckern wie Prusa, Creality, Anycubic, Elegoo, Sovol... ist nicht.

  1. Ender 3 Pro von Creality: Dieser Drucker ist einfach zu verwenden und bietet eine hervorragende Druckqualität. Er ist einer der meistverkauften 3D-Drucker und wird oft als einer der besten Einstiegsdrucker betrachtet.
  2. Anycubic Mega S: Dieser Drucker ist ebenfalls sehr beliebt und bietet eine große Baufläche sowie eine gute Druckqualität.
  3. Anet E10: Dieser Drucker ist eine gute Wahl für Einsteiger, die auf einem kleinen Budget 3D-drucken möchten. Er ist einfach zu verwenden und bietet eine gute Druckqualität.

MarcJ206 
Beitragsersteller
 12.02.2023, 09:38

Dankeschön ich schau mal nach denn druckern

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MarcJ206 
Beitragsersteller
 12.02.2023, 09:44

Noch eine Frage ist größer gleich besser oder macht das nur Probleme mit so einem großen druckbett

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MaxIpsum  12.02.2023, 09:55
@MarcJ206

Ob ein größeres Druckbett automatisch besser ist, hängt von den Bedürfnissen des Anwenders ab. Ein größeres Druckbett kann Vorteile bieten, da es ermöglicht, größere Teile auf einmal zu drucken, was Zeit und Material spart. Es kann jedoch auch einige Nachteile mit sich bringen, wie z.B.:

  1. Größere Abmessungen und Gewicht: Ein größeres Druckbett kann den Drucker größer und schwerer machen, was es schwieriger macht, ihn zu bewegen oder zu lagern.
  2. Mehr Druckstabilität erforderlich: Ein größeres Druckbett erfordert auch eine höhere Druckstabilität, um ein Verziehen oder Verformen während des Druckvorgangs zu vermeiden.
  3. Mehr Kalibrierung: Ein größeres Druckbett erfordert auch eine genauere Kalibrierung, um eine gleichmäßige Bedeckung des Bett zu gewährleisten.

Insgesamt hängt es von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab, ob ein größeres Druckbett ein besseres Ergebnis liefert oder nicht.

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MarcJ206 
Beitragsersteller
 12.02.2023, 09:57
@MaxIpsum

Danke das is ja mal ausführlich muss ich nochmal überlegen ob ich das große druckbett wirklich brauche

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volker79  12.02.2023, 10:52

Ender 3 Pro? Dein Ernst? Also wenn schon ein "Classic-Line" Ender, dann wohl eher der v2, der kostet auch nur minimal mehr, hat aber immerhin die Werkzeugschublade (bei mir mittlerweile eine Raspberry-Pi-Schublade für Octoprint), ein im Gerät statt außerhalb verbautes Netzteil, zudem noch von Mean Well statt eines generischen Chinakrachers, und das Silent Stepper Board, das die Motoren leiser und etwas präziser ansteuert. Und wenn man dann noch ABL oder einen Direct Extruder haben will, kommt man bei Nachrüstung ganz schnell in einen Preisbereich, wo es sich lohnen kann, direkt zu einem S1 Pro zu greifen. Als ich meinen Ende 2020 gekauft habe, kam der 3 Pro für mich schon nicht mehr in Frage, es wurde ein v2, damals der absolute Preis-Leistungs-Kracher, die S1-Reihe gab es noch nicht. Würde ich heute noch mal neu kaufen, wäre es klar ein S1 Pro, wenn es wieder ein Ender 3 wird, ich würde aber auch andere Hersteller nicht ausschließen, der Markt gibt mittlerweile viel her.

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