Die Bibel wird von Atheisten immer gern als "Märchenbuch" verspottet. Was ist an Märchen denn überhaupt so schlecht?
Ich unterstelle einfach mal, dass jeder Mensch, der seine Kindheit als glücklich bezeichnen würde, abends vorm Zubettgehen eine Geschichte vorgelesen bekommen hat. Auch sonst sollte das Lesen eines Buches, von dem ja wohl die mit Abstand meisten fiktive Erzählungen sind und keine wissenschaftlichen Tatsachenberichte, wohl bei allen Menschen den Horizont erweitern.
Sicher, die Bibel wurde und wird vielfach benutzt, um schlimme Dinge zu legitimieren, die auf unserer Welt geschehen - dem Vorwurf können Grimms Märchen meist aus dem Weg gehen. Religiöser Fanatismus ist immer abzulehnen und zu verurteilen, das sehe ich genauso. Wer die Bibel wörtlich nimmt, läuft durchaus berechtigt Gefahr, von seiner Umwelt genauso belächelt zu werden, wie jemand, der an Elfen und Kobolde glaubt.
Doch finden sich in der Bibel nicht auch genauso viele elementare Wahrheiten? Eine jahrtausendealte Weisheit, die auch von ihren vehementesten Kritikern nicht geleugnet werden kann? Kann man nicht auch als Atheist der Meinung sein, dass es sich bei der Bibel um ein hervorragendes Buch handelt, von hohem literarischem und kulturstiftendem Wert?