Benutze ich das Wort falsch?
Es geht um das Wort "implizieren". Google hilft mir insofern nicht weiter als dass ich mir die Bedeutung des Wortest falsch gemerkt habe?
Wenn ich sage "der Inhalt der Antwort impliziert mir, dass ..." bedeutet es für mich so viel wie "wenn ich die Antwort lese, habe ich das Gefühl, dass ..." .
Liege ich falsch mit meiner Interpretation?
13 Antworten
"implizieren" übersetzt man am besten mit "verursachen" oder "Voraussetzung sein für etwas". Von daher ist es auch transitiv, kann ein Akkusativobjekt haben und ins Passiv gesetzt werden.
Es ist die Umkehrung von "folgen" in mathematischem Sinn.
A impliziert B
bedeutet:
B folgt aus A.
Doch.
wenn du aus dem Gelesenen etwas folgerst,
dann impliziert das Gelesene etwas bei dir.
Wie schön, dass Du geantwortet hast! Ich hab so an mir gezweifelt.
Woher hast Du Dein Wissen? Das geht mich im Grunde nichts an und Du musst hier auch nicht sagen, dass Du ein Professor bist. Aber wär schon interessant, zu wissen, wie verlässlich diese Quelle - also Du - ist/bist.
Zuviel der Ehre!
Ein Satz dazu steht in meinem Profil. Und ich habe natürlich viel gelesen.
In Bezug auf einen Selbst würde ich den Begriff "impliziert" gar nicht verwenden... Lieber "ruft in mir hervor"... "erzeugt in mir"
Ich hatte mir angewöhnt, dass der Begriff genau DAS aussagt ... ich lag falsch.
"der Inhalt der Antwort impliziert mir, dass ..."
Die Antwort enthält... "Subtext" welcher nicht eindeutig in der Antwort steht, aber eben mit einschließt.
Bspw.:
Mit der Aussage, dass er im Supermarkt vor allem auf den Preis achte und vor allem günstige Produkte auswähle, impliziert, dass ihm eine ökologische Tierhaltung egal ist.
Sie sind 100 km/h in der Stadt gefahren und haben sämtliche Verkehrsregeln ignoriert. Das impliziert, dass Ihnen die anderen Verkehrsteilnehmer völlig egal sind.
Superklasse Beispiele! Ich würde das gern vertiefen, wenn ich darf. Danke für Deine Antwort.
Könnte ich dann stellvertretend für das "impliziert" auch sagen:
... günstige Produkte auswähle, gibt mir das Gefühl, dass ihm eine ökologische Tierhaltung ...
Ich würde das absolut als "Übersetzung ins Deutsche" so stehen lassen. Insofern spreche ich doch die richtige Sprache.
... Verkehrsregeln ignoriert. Das gibt mir das Gefühl, dass Ihnen ...
Ich möchte gern bei dem Verb "implizieren" ein mir anhängen, weil ich nur für mein Gefühl sprechen kann. Was andere dabei empfinden, wen sie hören, dass der Einkäufer wenig Geld bezahlen will oder der Verkehrssünder rasen will, kann und will ich nicht vertreten.
Der Verkehrssünder impliziert also mir, dass ihm andere Verkehrsteilnehmer egal sind. "Implizieren" muss doch nicht zwangsläufig permanent pauschal sein, oder?
Mit der Aussage, dass er im Supermarkt vor allem auf den Preis achte und vor allem günstige Produkte auswähle, impliziert, dass ihm eine ökologische Tierhaltung egal ist.
Das sehe ich nicht so. Es ist ebenso möglich, dass ihm die ökologische Tierhaltung nicht egal ist, er nur darauf nicht achtet, weil diese Produkte in der Regel teurer sind.
Dann nenne es "egaler" bzw. "weniger wichtig". Denn im Verhältnis zum Preis ist es ihm hier egal - ansonsten könnte er auch verzichten. Mit seinem Handeln zeigt er eben dieses. Aber ja, kann man drüber diskutieren.
Implizieren ist das für: beinhaltet, setzt voraus
Eine Studium an der Universität impliziert, dass du ein Abi hast. (Ohne geht es eben nicht)
Eine Katzenmutter zu sein impliziert, weiblich zu sein.( Sonst wäre sie ja nicht Mutter, sondern zb Vater)
Ein Ei legen zu können impliziert nicht, Vogel zu sein. Echsen und Schnecken zb können das auch.
Ah - jetzt kommen wir der Sache schon näher. Ich bedanke mich recht herzlich für Deine Beispiele!
Implizieren bedeutet nicht "das Gefühl haben". Implizieren bedeutet unter anderem mit einbeziehen, voraussetzen.
Außerdem ist das "mir" falsch. Etwas impliziert nicht jemandem etwas, sondern etwas impliziert etwas anderes.
"Es impliziert mir" ist schon fast umgangssprachlich. Ich sage das auch manchmal, allerdings nur in meiner Umgangssprache, wenn ich zb mit Freunden rede.
Danke für die Ehrlichkeit. Wenn Du es also so benutzt, dann kann es gut sein, dass ich das auch von anderen schon so gehört habe - und dann natürlich falsch gelernt habe.
Ich benutze es jetzt nur noch dann, wenn es für beide Beispiele passt - also dass etwas beinhaltet ist und doch ein Gefühl vermittelt ...
Ich versuche mal, das zu verstehen. Wenn B aus A folgt, dann kann ich doch gut sagen: Wenn ich etwas lese und mir meine Gedanken dazu mache, dann impliziert mir das Gelesene etwas - ich folgere aus dem Gelesenen.
Nein?