Beispiele für den kategorischen Imperativ von Kant?
Ich muss für die schule ein paar aufgaben zum thema kategorischem imperativ beatworten.. jedoch soll ich jetzt ein moralisches problem darstellen, anhand dessen ich den KI verdeutlichen soll.. da bleibe ich die ganze Zeit hängen und komme nicht weiter. Kann mir jemand weiter helfen?
1 Antwort
Nach Kant haben wird den Verstand, um nachzudenken, die Vernunft, um über Gut und Böse zu entscheiden. Weil selbstverständlich (= a priori) im Handeln das Gute überwiegen muss, sonst würden wir uns ja ausrotten, ist der kategorische Imperativ (also ein bedingungsloses Soll-Gebot) die Grundlage unseres Daseins: Diese Grundüberzeugung ist eben bereits vernünftig (vgl. Zeitalter der Vernunft - der Aufklärung: Wage nachzudenken!).
BEISPIEL: Das jüdische Talionsrecht aus der Bibel aus dem Alten Testament
Das Motto: Aug um Aug, Zahn um Zahn
Jemand schlägt dir ins Gesicht, weil er dich doof findet. Du machst danach dasselbe, vergeltest also Gleiches mit Gleichem, weil es dann immer so weitergeht (Gefühle der RACHE).
Nach Kant ist das eben doof, also unvernünftig, weil es ins Böse, nämlich ins immer Gewaltigere eskalieren wird. Deshalb kann das auch nicht Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung sein! Wir müssen also die Vergeltung (Strafen) ändern.
Im Neuen Testament fordert Christus die Gewaltlosigkeit: Schlägt dich jemand auf die rechte Wange, halte ihm auch die andere hin.
Damit versucht er, dem Gewalttäter die Möglichkeit zu geben, sich zu entschuldigen und ein christlicher Mensch zu werden. Kant war auch Christ! (vgl. Kants Büchlein Zum ewigen Frieden)
PROBLEM
Kants Fragen waren immer auf die Ursache und Wirkung, deren Vertauschung und Verkettung, gerichtet, das Wagnis nachzudenken, eben nicht seinen kurzfristigen Gefühlsausbrüchen (Affekte) nachzugeben: Der Mensch handelt aber niemals nach seinem Verstand, versucht wegen des Egoismus selten seine Vernunft einzusetzen, was auch für andere gut sein könnte, sondern immer aus seinen Gefühlen heraus, was für ihn selbst gut sein muss, das wissen wir spätestens seit S. Freud (Beginn ist sein Buch: Traumdeutung)! Deshalb bleibt der kategorische Imperativ als Grundsatz unseres alltäglichen Handelns nur ein utopischer Wunsch, solange die sozial-emotionale Intelligenz nicht schon genauso intensiv gelehrt wird wie die rationale!
Ich hoffe, du kannst jetzt kleinere Beispiele, auch für die KI, die sozial-emotionale Ursachen und Verhaltensmuster nicht erkennen kann, wie sie im Sinne Kants handeln können müsste, selbst erdenken. Wage nachzudenken!