Bahnhof ohne Sitzgelegenheiten?
Warum gibt es in vielen Bahnhofsgebäuden keine Sitzgelegenheiten mehr? - Es ist doch klar, dass ein Bahnhofsgebäude über eine ausreichende Zahl von Sitzgelegenheiten verfügen muss. Z. B. für Personen, die längere Zeit auf einen Anschlusszug warten müssen; Leute, die auf die Ankunft von Bekannten warten o. ä.. Besonders Senioren und körperlich Behinderte, die nicht lange stehen können, brauchen eine Möglichkeit, sich setzen zu können.
Beispiel Ostbahnhof München: Keine einzige Sitzgelegenheit im ganzen Bahnhofsgebäude. Wer sich setzen will, hat nur die Möglichkeit, sich bei einem der vielen Imbisse/Cafés oder im Restaurant zu setzen, muss dann aber natürlich etwas konsumieren. Ich habe den Eindruck, dass das von der Bahn ganz bewusst so gemacht wird, damit Reisende dazu gezwungen werden, auf diese Weise unnötig Geld auszugeben. Meiner Ansicht nach ist das entsetzlich und verantwortungslos: Jugendliche und ältere Personen, denen nichts anderes übrig bleibt, als sich auf den blanken Boden oder Treppen zu setzen. Ein schlimmer Anblick.
Ich finde das skandalös.
Wie behelft ihr euch bei Reisen mit der Bahn? Habt ihr da immer einen leichten Klappstuhl dabei?
10 Antworten
Ich habe mal einen Bahner danach gefragt (in Uelzen auf dem Hundertwasserbahnhof). Das sei so beabsichtigt, damit die Leute sich den Bahnhof ansehen. Sein Orginaltext war flanieren. Sowas dämliches habe ich mein Lebtag noch nicht gehört. Es sollten aber mal alle aus dem Bahnvorstand zum flanieren eingeladen werden, wenn sie mit Gepäck am Bahnsteig stehen, und 20 Minuten warten müssen, weil der Zug Verspätung hat.
Holmering. Das Kapital geht eben den Weg der Gewinnoptimierung. Das heisst aber auch den Weg des geringsten Wiederstandes. Und die Kapitalgeber, also die Investoren, gehen davon aus, dass das Bahnhofsgelände kein Aufenthaltsort für Reisende, sondern eine Oertlichkeit der Geldvermehrung ist. Sitzen kann man bekanntlich später im Zug, oder dann zuhause wieder. Bildlich: Wer auf einem Goldhaufen sitzt und dabei rülpst, wird seine Gedanken kaum an das unterste Publikum richten welches ihm einen angenehmen Wohlstand ermöglicht. Ohne sie, den Investoren, würde nämlich gar nichts mehr gehen. Wo näme denn die arme Bevölkerung welche täglich zur Arbeit fahren muss um Geld zu verdienen die Mittel her, um die Bahn zu finanzieren und diese auch noch mit angenehmen Sitzmöglichkeiten für müde und wartende Zugbenutzer auszustatten? Zu viel verlangt! Unser Kapitalsystem erlaubt derartige "Gefühlsduselungen" anscheinend schon lange nicht mehr. Jeder sollte endlich mit seiner eigenen "Birne" darüber nachdenken! Ob das skandalös ist, kommt darauf an, auf welcher Seite vom Goldhaufen Du stehst.
Holmering. Mein Lieber, mach Dir selber ein Bild wie es gemeint ist. Nur so wird die Bevölkerung aufgeweckt und daran erinnert, dass für sie nicht immer jeder "Brunz" eine gute Sache sein kann. Jedes Problem kann man von oben, aber auch von unten angehen. Die Erkennung des Wesentlichen liegt manchmal sogar in der Mitte. Versuch es!
Die Bahn möchte nicht, dass sich die sozialen Randgruppen (Stadtstreicher, Alkoholiker etc.) auf den Bahnhöfen aufhalten.
Ich finde das auch nicht gut, aber Kundenfreundlichkeit ist bei der Bahn AG ohnehin unbekannt.
Die Frage ist eben, ob man jeden Bahnhof mit Warteräumen ausstatten muss.
In München hat der Hauptbahnhof eben diese Warteräume und der ist auch der Hauptumsteigebahnhof in München.
Am Ostbahnhof gibt es durchaus Sitze an den Bahnsteigen. OK, die sind im Winter nicht so toll...
Das Problem am Ostbahnhof ist eben auch das spezielle Klientel dort, durch das Sozialamt, das sich z.B. auch gerne auf den Sitzen am Busbahnhof aufhält. Da stellt sich die Frage wie lange es dauern würde bis es in einem möglichen Warteraum dann auch so aussehen würde.
Ansonsten, generell denke ich, dass die Bahn sich eben Geld spart weil sie den Raum nicht in Ordnung halten muss, die Fläche anderweitig vermieten kann (sicherlich zu einem guten Preis) und auch sonst keinen Ärger deshalb bekommt. MAn darf auch nicht vergessen, dass das Geld nicht nur Investoren (im Fall Bahn: der Staat) zu gute kommt, sondern den Kunden, die sich ein Fahrkarte kaufen.
Was ich mache wenn ich z.B. am Ostbahnhof einen Zug verpasse und ne Stunde warten muss? Dann fahre ich zum Hauptbahnhof.
"Die Frage ist eben, ob man jeden Bahnhof mit Warteräumen ausstatten muss."
Ja, muss man.
Also ich hab lieber einen günstigen Fahrpreis als "überall" Warteräume, die dann, wie vieles bei der Bahn, beschmiert und zerstört werden.
Zumal es das halbe Jahr ja Sitzmöglichkeiten direkt am Gleis gibt und man notfalls noch zum BurgerKing (Beispiel Ostbahnhof) gehen kann und sich einen 1-Euro-Burger, oder einen Kaffee kauft.
Aber ist eben eine persönliche Ansichtssache.
Außerdem:
Wieviele Kaffees soll denn jemand trinken und wieviele Burger soll er essen, wenn er z. B. 45 Minuten lang auf einen Zug warten muss? Man kann schließlich nicht eine Stunde lang in dem Burgerladen bleiben, wenn man nur einen Kaffee trinkt. Außerdem möchte man schließlich nur warten, und nichts essen oder trinken müssen, nur um sich hinsetzen zu können.
Ja, am Gleis, da sind tolle Sitzmöglichkeiten. So richtig geeignet, um sich hinzusetzen, im Januar.
Und übrigens: MIr ist eine mit Farbe beschmierte Sitzgelegenheit lieber als gar keine. Und das gilt erst Recht für Behinderte und Senioren.
Aber es ist schon seltsam: Es gibt Leute, die sind bei nichts so gut wie dabei, Argumente gegen ihre eigenen Interessen zu finden.
Mit der Bahn kann man durchaus sehr günstig fahren.
Wieviele Burger in 45 Minuten? Ganz einfach: Einer! Gar kein Problem. Man könnte den Burger natürlich auch unangetastet liegen lassen, wenn man einfach nur vor sich hin warten will.
Aber unter uns. Ich habe es noch nicht erlebt, dass die Leute rausschicken, auch nicht die, die nichts gekauft haben. Außerdem macht ein Kaffee das Warten schöner. Aber das ist auch wieder nur meine Meinung...
Im Übrigen finde ich es lustig, das Du über meine Interessen bescheid wissen willst. Es ist eben nicht in meinem Interesse mehr Geld für den Unterhalt von Wartehallen zu bezahlen, für die ich bislang noch keinen Bedarf erkennen konnte. Das ist DEIN Interesse. Aber interessant wie Du von Dir auf andere schließt.
Aber OK hiermit fordere ich von der Bahn: Freibier für alle, serviert von halbnackten Girls. Wenn ich richtig darüber nachdenke kann man das natürlich auch im Zug erwarten. Wir sollten direkt eine Demo dafür starten. OK, für Frauen sollte es Prosecco und halbnackte Männer geben. Na gut, die Freigetränke sollte man sich aussuchen dürfen. Das ist auch in deinem eigenen Interesse, also widersprich nicht!
Boahh Ey, das ist ja schlimm, was einige schreiben und wie Sie das tun. Die Rechtschreibung lasse ich mal aussen vor. Ich denke, jedem kann mal ein Fehler passieren. Nach München Ost komme ich so ohne weiteres nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass ein Bahnhof ohne Sitzgelegenheiten keine Kunden anlockt, sondern eher fern hält, womit sich die Bahn dann ja teuer spart. Denn ein paar Bänke aufzustellen, ist vermutlich weniger Kostenträchtig, als Kunden zu verlieren. Aber ich glaube zu wissen, wo die Gelder für den Unterhalt der Sitzgelegenheiten geblieben sind. Möglichkeit 1, es ist bereits nach Griechenland verprasst worden, oder vielleicht ist es doch noch in der Republik und wird gerade für die "Beerdigung" des Stuttgarter Bahnhofs ausgegeben. Hää, das Lästern tat jetzt mal richtig gut!!
Ja, und was willst du damit jetzt sagen? Dass das in Ordnung ist, oder wie?
Oder ist das ironisch gemeint?