Badezimmer - Stromkabel
Hallo zusammen,
zuerst die Vorbemerkung: nein, ich will und werde nicht einfach an der Elektrik basteln, es geht mir bei der folgenden Frage nur darum, die Situation besser beurteilen zu können:
Wir sind neu in eine Altbauwohnung gezogen, in die vor ca. 2 Jahren ein neues Bad gebaut wurde. Wie wir feststellen mussten, gibt es keine Steckdose. Unsere Vormieter hatten wohl über dem Waschbecken einen Schrank mit LIcht/Steckdose. Wir benötigen aber einfach nur eine Steckdose. Aus der Wand kommt ein fünfadriges Kabel (wohl Masse, Nullleiter und drei Phasen). Anscheinend hängt dieses Kabel aber am Lichtschalter für das Bad (der auch die Lüftung einschaltet).
Frage: Wäre es grundsätzlich möglich, hier eine Steckdose anzubringen, die auch unabhängig vom Schalter, also dauerhaft Strom führt?
Wie gesagt, ich will nichts selber basteln - aber wenn es grundsätzlich nicht möglich ist, dann kann ich mir auch sparen, einen Elektriker kommen zu lassen. Denn einen neuen Abzweig unter Putz (bzw. unter den Fliesen) legen zu lassen, das wäre uns dann doch zu teuer, dann würden wir eine andere Lösung, ohne Steckdose im Bad, finden müssen.
Vielen Dank!
Georg
8 Antworten
Ich vermute mal, dass die 5-adrige Leitung eine geschaltete Phase (schaltbare Beleuchtung) und eine direkte Phase für "Dauerstrom" (Steckdose) mit sich führt. Kann der versierte Elektriker aber relativ einfach rausfinden!
Wichtig ist aber, dass das Badezimmer über einen eigenen FI-Schalter (30mA) verfügt!!!
Aber auch das kann der Fachmann überprüfen!
ich kenne genug Wohnungen, die so ausgerüstet sind, dass man das (heute) nicht so macht ist ein anderes Thema - aber der Mieter der gerade in eine Altbauwohnung gezogen (wie in der aktuellen Frage) ist am allerwenigsten "selber schuld" dafür was vor Jahren gepfuscht wurde.
Falls die Kabelenden Klemmen dran haben, kann man sich einen sogenannten Phasenprüfer besorgen. Die gibt es für €2 im Baumarkt. Das sind diese Schraubendreher die leuchten wenn man die an 230V anlegt. Den kontakt oben auf der Kappe muß man beim prüfen mit der Hand berühren um den Stromkreis zu schließen.
Die Klinge des Phasenprüfers steckt man dann in die einzelnen Klemmen und kann feststellen ob da Strom drauf ist oder nicht.
So kann man recht gut selber herausfinden ob da im Kabel auch dauerstrom vorhanden ist oder nicht.
Die Klemmen nur mit der Klineg des Phasenprüfers berühren, keinesfalls dabei anfassen falls die beschädigt sind oder unsachgemäß montiert wurden!
Es geht hier nicht darum zu prüfen ob die Instalation in ordnung ist oder zu entscheiden ob man die blanken Drähte anfassen darf. Für den Laien der sich einen Überblick verschaffen will aber selber nichts anschließen will reicht ein Phasenprüfer.
Mit einem billigen Multimeter in den Klemmen herumstochern ist viel gefährlicher, denn bei den billigen Multimetern aus dem Baumarkt können je nach dem was man da erwischt schnell blanke Metallteile an den Messstrippen berührt werden.
wie oft noch phasenprüfer sind mist,du gibst eigentlich gute ratschläge,aber phasenprüfer bitte entsorgen,nur 2polig messen macht sinn,sicherheit geht vor
im Bad - wasch und spritzwasserbereich darf auch keine sein
und was ist der wasch und spritzwasserbereich?
wenn damit das Waschbecken gemeint sein soll, dann darf dort sehr wohl eine Steckdose sein, wenn es nicht noch Bereich 2 laut DIN VDE 0100-701 ist und der Stromkreis einen 30mA RCD Schutz hat!
Wie dieses Kabel belegt ist und ob es geschaltet ist, lässt sich vom Elektriker sehr leicht feststellen - per Ferndiagnose ledier nicht. Selbst wenn es geschaltet ist, ließe sich aber eine Aufputz-Steckdose installieren. Die funktioniert dann nur, wenn's Licht an ist - aber das braucht man ja zum Rasieren sowieso. Es gibt auch (sogar für kleines Geld) Kombinationen aus einer Bad-/ Spiegelleuchte mit integrierter Steckdose- vielleicht wäre das auch eine Lösung.
und fürs "kleine Geld" bleibt die von der DIN VDE geforderte Sicherheit hinsichtlich Zusatzschutz auf der Strecke?
eine Steckdose mit integriertem RCD Schutz ist kaum unter EUR 60,- zu bekommen, Markengeräte liegen bei EUR 80,- bis 90,-
wenn dort Licht geschaltet werden kann und an dieser Stelle auch ein Neutralleiter und ein Schutzleiter verfügbar ist, dann ist auch eine Steckdose möglich.
Es muss für eine (neue) Steckdose im Bad sichergestell sein, dass sie einen RCD Schutz (auch als FI bekannt) hat. Entweder hat der Stromkreis schon einen Zusatzschutz (wie sich das nennt) in der Kundenstromverteilung, oder der Elektriker installiert eine Steckdose mit integriertem RCDSchutz.
Zweites Kriterium ist der Platz wo die Steckdose installiert werden soll. Gemäß DIN VDE 0100-701(VDE 0100 Teil 701) darf in den dfort beschriebenen Bereichen 0, 1 und 2 KEINE Steckdose sein.
Stark vereinfacht gesagt ist das im Umkreis von 60cm um Duschen und Wannen bis zu einer Höhe von 225cm über dem Boden.
abgesehen von den abenteuerlichen Vorschlägen bezüglich "Lügenstift":
die Stromkreise im Bad brauchen keinen "eigenen" 30mA FI, es muss nur einen 30mA Zusatzschutz für diese Stromkreise geben, ob das ein allgemeiner für die ganze Wohnung oder einer nur für das Bad ist, das ist völlig egal.
Abgesehen davon gilt das nichteinmal für alle Stromkreise, denn fest angeschlossene Geräte zur Erwärmung des Wasses (Boiler Durchlauferhitzer) können sogar in Bereich 1 gemäß DIN VDE 0100-701 (mit entsprechender Schutzart) installiert sein und brauchen laut Norm keinen RCD Schutz!