Autokäufer aus Tunesien im Ausland BETRUG?
Guten Tag liebe gutefrage-Community,
ich bin gerade dabei mein Auto zu verkaufen. Viele deutlich zu niedrige Angebote von Händlern, Spam und und und. Aber jetzt hat sich ein ,,Käufer" aus Tunesien gemeldet, der den Wagen kaufen will, zu einem für mich passenden Preis. Wir haben geschrieben, er hat sich zusätzliche Fotos angeschaut und meint nun, dass er den Wagen kaufen will.
Das ,,Problem" was mich skeptisch macht ist, dass der ,,Käufer" in Tunesien ist. Er hat aber vorgeschlagen mir das Geld via Banküberweisung zu senden und dann jemanden zu schicken, der den Wagen abholt. Zoll- und Transportkosten trägt er auch.
Ich bin da sehr skeptisch, aber wenn er den vollen Preis überweist, kann er das Geld (soweit ich weiß) nicht mehr zurück ziehen und der Rest ist seine Sache, wenn ich den Wagen abmelde.
Oder erwarten mich Probleme die ich nicht auf dem Schirm habe bzw. ist das ein neuer Scam? :)
MfG
5 Antworten
Ich gehe mal davon aus das dein Fahrzeug nicht älter als 5 Jahren ist, sonst ist das garnicht möglich das Fahrzeug zu kaufen dorthin mitzunehmen nach Tunesien. Früher waren es 3 Jahren. Ausserdem muss man einen Einfuhrzoll von 25% des Neupreises zahlen. Da hier jemand fragt, ob es in Tunesien keine Autos zu kaufen gibt ...doch, allerdings erheblich teuer, teurer wie in Deutschland, dann haben diese Fahrzeuge meistens schon 200.000 KM und mehr, deshalb sind die Fahrzeuge hier beliebt zu kaufen. Es gibt aber eine Ausnahme für Tunesier die im Ausland leben und arbeiten. Wenn sie wieder zurück kommen, dürfen sie ein Fahrzeug mitbringen ohne die Einfuhrsteuern zu zahlen, kostet nur ein paar Dinar. Das Auto darf allerdings 5 Jahre lang nicht dort verkauft werden und sind zu erkennen an den besonderen Autokennzeichen. Ok, ich denke das du das Geld nicht von Tunesien aus bekommst, weil es verboten ist, bzw nicht möglich direkt Geld nach Europa zu senden. Das geht nur als Resident, mit einem Devisenkonto, das heißt du kannst in Euro oder Dinar einbezahlen und bei der Ausreise wieder in Euro mitnehmen. Ich bin im Moment dabei mir hier auch in Deutschland ein Auto zu kaufen um es mitzunehmen.
Es stellt sich hier noch die Frage, um welchen Betrag es geht. Wenn das Auto für 500-2000 Euro verkauft wird und man die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Absicherung tätigt, ist das Risiko hinnehmbar. Wenn das Auto 6000 Euro aufwärts kostet, dann ist das Risiko was man eingeht, natürlich deutlich höher. Ansonsten würde ich mir einen Rat bei einem richtigen Experten einholen, eventuell online.
Ich gehe davon aus, das Fahrzeug ist älter als 3 Jahre, dann ist eine gewerbliche Einfuhr nach Tunesien nicht möglich also würde kein tunesischer Händler ein solches Fahrzeug kaufen ergo Betrug.
Ein Kollege von mir , Tunesier mit deutschem Pass sucht zur Zeit ein Fahrzeug jünger als 3 Jahre um es dort an seinem Elternhaus abzustellen da die Mietwagenpreise mittlerweile zu hoch sind.
Ganz ehrlich: gibt es in Tunesien keine Autos zu kaufen, oder verkaufst Du da ein "Jahrhundertauto" das es nirgends sonst gibt? Mir sagt der gesunde Menschenverstand, dass das viel zu viele Umstände sind, die Du aus Deutschland heraus nicht im Griff hast.
Hier was zum Lesen vom ADAC dazu:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/gebrauchtwagenkauf/betrug/
Schau mal, ob Du irgendwelche Parallelen siehst.
Ich handele grundsätzlich nicht mit dem Ausland, egal was ich verkaufe.
Gruss
Das ist das Problem: es muss ja kein Betrug sein, aber man weiss es halt nicht. Höre auf Deinen Bauch, wenn der grummelt, ist meist was dran. Gruss
"Im Nachhinein behauptet der Betrüger bzw. die Betrügerin, das Fahrzeug nicht erhalten zu haben und friert das vermeintlich überwiesene Geld ein."
Ich sehe Sie sind Community-Experte Bank. Ist es ihm möglich das Geld einzufrieren oder sonst was damit anzustellen, wenn ich es mir schon ausgezahlt habe? :)
'MfG
Wenn das Geld auf Deinem Konto, sprich auf dem Auszug ist, kann ohne Dein Zutun keine Einfrieren oder Rücküberweisung erfolgen. Das muss dann gar nicht ausgezahlt sein. Von daher und sobald irgendwo ein Dritter ins Spiel kommt, der das Geld zunächst bekommen soll, dann kann das schiefgehen. Wenn Du es machst, sollte zunächst Geld auf Deinem Konto eingegangen sein und erst dann gehen Auto und Papiere auf Reisen. Gruss
Ich hatte sowas auch mal gemacht. Zuerst ein ungutes Gefühl, gemeldet hat sich ein Vermitter auf Dänemark, der Käufer sollte jemand anders sein, ein Zahnarzt.
Ich habe gesagt: Geld muss ein paar Tage vorher da sein. Wagen wird ohne Kennzeichen, also abgemeldet bereit gestellt. Vertrag natürlich.
Dann habe ich einfach nach Telefonbuch den Käufer ausfindig gemacht: dort in der Praxis angerufen. Der Senior im Ruhestand aber konnte ich auch privat anrufen, hat alles bestätigt und dann haben wir zugesagt. Abholtermin vereinbart, Geld war 3 Wochen früher als vereinbart auf dem Konto, LKW kam mit Exportpapieren, Fahrer hat sich auch ausgewiesen und die Übernahme unterschrieben, wir habe alles dokumentiert und nie mehr was gehört, ausser dass er auch den bei der Abmeldung gelochten KfZ Brief brauchte, den wir dann noch nachgeschickt haben.
Danke für deinen Erfahrung :)
Vllt. läuft das bei mir auch so ab, jedoch ist Tunesien nicht in der EU und deutlich weiter weg :/ deswegen bin ich deutlich skeptischer :D
Ich habe ihm jetzt erstmal geantwortet, dass wenn ich den Kaufvertrag versende und das Geld bekomme, es von meiner Seite keine Bedenken gibt. Mal schauen was kommt :)
MfG
Aufgrund zwei Schönheitsfehler verkaufe ich den Wagen zu einem, lauf Mobile.de, sehr guten Preis. Evtl. sind dort die Reparaturen deutlich günstiger und der Wagen ist dann top.
Ich frage mich nur, was ich für ein Risiko habe, wenn ich das Geld habe und den Wagen abgemeldet mit Kaufvertrag auf die Reise schicke :)
MfG