Autodach abflexen?

6 Antworten

Auf dem privaten Areal geht das rein rechtlich noch, auf die Straße dürftest du damit nicht mehr - es kann auch sein, dass der Wagen ohne stabilisierendes Dach unfahrbar ist. Ich kenne etwa einen, der mal bei seinem Ford Taunus vor Jahren das Dach selber abgeflext hat. Das Ding war weich wie ein Baguette und kaum noch fahrbar; die Türen gingen nicht mehr richtig auf (es war ein Viertürer), am Ende ist während der Fahrt der Rahmen durchgebrochen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Muss verstärkt werden, das Dach trägt mit zur Stabilisierung bei.

Hallo

für einen "Pick Up" macht man keinen Vollschnitt sondern schneidet nur die C Säule.

Zuerst schweisst man einen "Uberrollbügel" in oder hinter die B Säule. Der Bügel muss soweit "hinten" sein das ein 1,95 Meter Mensch anatomisch korrekt sitzen kann und sich auch noch Anschnallen.

Dann macht man vom Rohrbogen aus links und rechts je eine Aussteifungsdiagonale auf das hintere Federbeinlager. Über dem Knotenpunkt am Bügel schweisst man dann ein Querrohr in denn Bügel

Man nimmt für denn Überollbügel und die Austeifungen blanke nahtlose DN 40 St37 P235 TR1 Sidewasserrohre mit durchgehender DIN 2448 EN 10216 Stempelung. Die Anbindung und Aussteifungswinkel macht man mit ST37 Blechen in 3 mm. Alles in Pilgerschritt schweissen dickschruppig mit Wurzelfüllnaht an den Rohren.

Die Rohre biegt dir ein lokaler Gas Wasser Installateur der kann auch Schweissen und die Bleche Flaschnern/Zuschneiden/Kanten

Dann macht man den Dachschnitt ab der B Säule. Aus der Hecklappe baut man sich die Ladeflächen Heckklappe und füllt die Seitenteiloberkanten mit gekanteten St12.03 Feinziehblech (Flaschner). Anschliessend formt man ca 15cm Dachhautrest an das Rundrohr vom Käfig und punktet das an. Aus dem Reststück der Dachaut macht man die Rückwand und baut dort eine Pick Up Heckscheibe zb vom Golf oder Skoda Pick Up ein. Das ganze wird grundiert und ein Diesel Endtopf mit Rohren nach unten angebaut.

Dann beseitigt man denn Unfallschaden und macht das Auto TÜVbar

Dann macht man einen TÜV Termin, kauft ein Blanko Typschild für LKW und montiert eine rote Nummern und lässt die hinteren Sitze austragen, das Baumuster Typ LKW Pick Up eintagen (Wenn genug Ladeflächenlänge) bespricht das neue Typschild bzw die Nutzlast und Achslast und stempelt beim TÜV die Werte mit Schlagzahlen ein (Schlagzahlen hat der TÜV) danach nietet man das Typschild beim TÜV ein (Nietzange und Nieten hat der TÜV). Bei LKW Zulassung nimmt man einen schwarzen Lackstift mit und schreibt denn Luftdruck über denn Radlauf.

Der TÜV Ing will die Schweissnähte sehen und die DIN Materialnummern auf denn Rohren. Deswegen biegt man denn Bügel mit den Nummern nach innen also leicht ablesbar. Ein "Überrollbügel" muss als ST37 eigentlich DN50 haben kleiner Rohre werden als Chrom Moly Zugelassen. Man benennt das Teil einfach nicht als Überrollbügel sondern als Rohrformteil für Dachkantenabschluss. Wenn dem Ing das nicht reicht schweisst man die Rückwand aus 3mm Blech in denn Bügel oder eine Kreuzstrebe. Solange die B Säulen im Seitenteil unter der Fensterline im Blech angebunden sind braucht man keinen Überrollbügel. Die A3 haben halt die steife Dacholmstruktur aus Tailored Blank (wegen Dackantenintrusion nach US Crashnorm)

Dann erklärt man dem Prüfer das man die Ladefläche mit Fahrzeugbauplatten oder Siebdruckplatten gestalten wird und wo man die Wasserabläufe durchführen will.

Man kann auch Alublech oder Plastikwannen verwenden.

Die Ladefläche ist keine Vorschrift es geht um die Abdeckung der Kabelsätze und Benzin Infrastruktur gegenüber Regenwasser und Schäden durch Ladung, dazu reicht eine passgenaue angeschraubte Einlageplatte. Bei LKW braucht man noch Ladezurrösen.

Der TÜV Ing wird sicher Vorschläge machen was er wie zur Abnahme haben muss.

Danach bekommt man ein Arbeitsblatt oder Änderungsblatt für die Zulassung oder muss eine Folgetermin zur Endabnahme machen.

Dann baut man das Auto fertig, spachtelt und lackiert es brauchbar, haut Konservierung in die Rohre, denkt an Kantenschutz und die Rückwandkette.

Bei Audi NSU bauen die Karosseriebaulehrlinge traditionel Pick Ups für denn Werkverkehr bzw die Werksfeuerwehr. Einer der Umbauten auf A3 Basis ist den Verschrottungen entkommen und bei Bad Wimpfen in Audi Rentnerhand, einige sind/waren bei Lamborghini unterwegs bzw auf der Teststrecke von Nardo.


Henny13 
Beitragsersteller
 28.06.2024, 16:17

Vielen Dank für deine sehr genaue Antwort, allerdings will ich das Fahrzeug nur grob Stabilisieren damit ich damit auf meinem Privatgrundstück etwas von a nach b transportieren kann.

Trotzdem habe ich sehr viel neues Gelernt, danke dafür

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IXXIac  28.06.2024, 21:15
@Henny13

Hallo

solange man A und B Säule unberührt stehen lässt ist die Karosse steif genug zum rumschleichen ohne Nutzlast. Aber durchs fahren wird die Bodengruppe verdreht und mit der Zeit weich und/oder Mürbe (Harrrisse)

Wenn man die B Säule kappt knickt die Karosse leicht ein, die Türen klemmen. Man kann/muss die Karosse vorher aussteifen dazu muss man einen verstärkten Schweller einschweissen und Knotenbleche (Wie beim Cabrio). Bei Cabrio gibt es noch die Hinterwagenversteifung, das Bodengruppenkreuz und die Schwingungstilger.

Mag sein ein Unfall A3 hat nur noch Schlachtwert hat aber als Pick Up Umbau mit TÜV und Zulassung kann es sich "rechnen" vor allem lernt man dabei etwas und kann sich als Customizer beweissen (Als nicht die Plastikzeug Tuner die nix bauen können)

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Das wird zusammenbrechen. Wenn die Kiste sowieso nicht mehr auf der Straße genutzt wird und auch keine Rekordgeschwindigkeiten mehr erreichen soll, könnte man versuchen, zwei I-Träger im Boden einzuschweißen bzw. einzuschrauben, wenn man Bastelfreudig ist ;)

Da würde nur das Bodenblech noch tragen. Das macht es nicht. Ohne den Boden zu verstärken wird das nichts. Als erstes bekommst du die Türen nicht auf.