Ausschnitt-Milieu?

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"„Wenn nun der Mensch Welt hat, nämlich eine deutliche Nichteingegrenztheit des Wahrnehmbaren auf die Bedingungen des biologischen Sichhaltens, so bedeutet auch dies zunächst eine negative Tatsache. Der Mensch ist weltoffen heißt: er entbehrt der tierischen Einpassung in ein Ausschnitt-Milieu.“ Arnold Gehlen, Der Mensch - Seine Natur und seine Stellung in der Welt, 1940, S. 35

Tier sind stärker instinktgeprägt. Damit sind sie in ihrer Wahl stärker begrenzt als der Mensch, der sich Alternativen überlegen kann. Tiere handeln unmittelbarer. Das nennt Gehlen "Ausschnitt-Milieu". Die Natur der Instinkte verengt den Ausschnitt der Handlungsalternativen.