Auslandstierschutz - gute/schlechte Erfahrungen?


13.09.2024, 11:43

Nochmal zum Verständnis, meine Frage bezieht sich auf die Tierschutzorganisationen, nicht auf die Tiere.

Dass, diese Tiere nicht immer einfach sind, ist mir klar, das sollte auch jedem klar sein, der so ein Tier adoptiert. Dafür können die Tiere nichts.

Meine Frage gilt Handhabung, Umgang, Verhalten, Seriosität, usw. der jeweiligen Tierschutzorganisation.

Danke 🙏

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Meine Eltern hatten einen Hund aus dem Ausland adoptiert, angeblich ein 14 Wochen alter Labradormix.
Als der Hund dann kam stellte er sich als maximal 5-6 Wochen alter Welpe heraus, unterernährt, dreckig, brachte Milben und Flöhe mit sowie Giardien. Ein Labrador ist da auch höchstens mal dran vorbeigelaufen, Wesen und Aussehen deuten sehr auf einen Cane Corso Mix hin - fürs Ordnungsamt bleibt er aber natürlich ein süßer kleiner Labbi^^

Ich hatte mal vor, über bekannte einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu nehmen, das hatte sich dann aber sehr schnell erledigt.

Die gute Frau wurde dann auch noch pampig aber sorry, wenn man über einen jungen, im Haus aufgewachsneen Schäfi-Mix redet und einen 2-3 Jahre alten Ortschowka der noch nie ein Haus von innen gesehen hat vorgesetzt bekommt (so nach dem Motto "der muss raus, die ist bestimmt so doof und nimmt ihn aus Mitleid") ist das schon dreist.

Natürlich läuft es auch oftmals gut, wer keine Erwartungen hat kann auch nicht enttäuscht werden und manche wünschen sich auch die Herausforderung, die ein Auslandshund oft mitbringt.
Persönlich bin ich mit dem Thema durch, ich werde keinen Auslandshund von irgendeiner Orga nehmen, da ist zu viel Filz. Maximal einen, der schon hier im Heim sitzt. Bevorzugt gehe ich aber wieder zu einem guten Züchter, da bekomme ich ganz exakt das Gesuchte.


Schmierkaese 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 12:41

Ok, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das deckt sich mit den Erfahrungen anderer Leute. Scheint ein verbreitetes Problem zu sein.

Achwasweissich  13.09.2024, 12:46
@Schmierkaese

Leider gibts viele Probleme mit Welpenmafia und Mitleidsgeheische. Auch eine 250€ Schutzgebür ist z.B. in Rumänien echt viel Geld, da lohnt es sich schon, eine Hündin so lange werfen zu lassen und die Welpen als "Tierschutzhunde" zu verkaufen bis sie eingeht :(
Die Versorgung is dabei extrem billig: Die Hunde fressen Reste und wenn sie Glück haben Trockenfutter, leben draußen oder in irgendwelchen Schuppen, sehen im leben keinen Tierarzt und so weiter. Sobald die Milch nichtmehr reicht wrden die Welpen weggenommen und verscherbelt.

Schmierkaese 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 13:18
@Achwasweissich

Ja gut, ich meine aber nicht die Welpenmafia. Was da abläuft ist natürlich schrecklich.

Da sind Tierschutzorgas im Ausland, die eng mit denen hier zusammenarbeiten. Da wird sich ja allein schon durch Besuche vor Ort, ein Bild von den Zuständen gemacht. Es gibt viele Helfer, die zumindest "glauben" etwas Gutes zu tun.

Ich frage mich aber, ob diese Art von Tierschutz überhaupt sinnvoll ist, ob die Handhabung immer so tierschutzgerecht ist, oder letztendlich nur blinder Aktivismus und ob das was ursprünglich mal eine "gute Absicht" war, bei einigen irgendwann dahin führt, sich nur mit ihren guten Taten zu profilieren und das Wohl der Tiere in den Hintergrund rückt.

Sehr gute. Meine beiden letzten Hunde entstammen dem Auslandstierschutz.

  1. Türke. Von der Hundehilfe Antalya. Ein toller Hund, wenn auch stur wie Beton. Ich habe ihn immer mitgenommen, wenn ich ausritt. Er brachte es unterwegs durchaus fertig, sich hinzusetzen und zu "sagen": "Ich komm nicht mehr mit." Nicht nur einmal bin ich fluchtend nach Hause geritten und habe ihn mit dem Auto abgeholt. Nein, er war nicht müde. Aber was der nicht wollte, tat er nicht. Rütter hätte sein Waterloo mit ihm erlebt.

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mein zweite Hündin stammt aus einem dt. Tierheim an der ukrainischen Grenze. Sie wurde vom "Tierschutzverein Lemuria", der das Tierheim unterhält, nach Deutschland geholt. Sie ist jetzt 14 Jahre alt, schätze ich, und war immer gesund. Unglaublich klug. Sehr menschenfreundlich, bei Hunden aber manchmal eine Fräulein Rottenmeier. (Heidi). Sie fühlte sich als Erzieherin berufen.

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Auf dem Foto nimmt sie an einem Hobbyhunderennen teil. Sie war ein sehr schneller Hund, ist aber leider bei diesem Rennen Letzte geworden, weil sie in falsche Richtung rannte. LOL....

Sie ist sicher mein letzter Hund, aber ansonsten würde ich IMMER einen Hund aus dem Auslandstierschutz nehmen. Bei mir in der Gegend gibt es sehr viele Hunde: aus Rumänien, Ungarn, Italien, Spanien, Portugal. Fast alle Hunde sind einfach nur prima.
Ein Hund im Dorf ist sehr aggressiv und üüüüüüberhaupt nicht erzogen. Das ist ein Bearded Collie aus dt. VHD Zucht, aber leider mit unfähigem Frauchen.

Ach so, Nachtrag. Ich fand die Hundehilfe Antalya und den Tierschutzverein Lemuria seriös. Beide Male wurde ich von Mitgliedern der Organisationen besucht und kontrolliert. Na gut, die erste Kontrolleurin der Hundehilfe Antalya reagierte etwas pikiert, als sie erfuhr, wie ich den Hund nennen wollte. Er hatte zufällig densselben Namen wie sie auch. Schröder hatte ich ihn genannt. Ich glaube, das fand sie nicht so lustig.

 - (tieradoption, Auslandstierschutz)  - (tieradoption, Auslandstierschutz)

Schmierkaese 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 15:40

Danke, aber wie gesagt, es ging mir um die Tierschutzorganisation, nicht um die Charaktere der Hunde.

Schmierkaese 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 16:00
@Aylamanolo

🤣😅 Sehr lustig, mit dem Namen.

Sorry, hatte den Nachtrag noch nicht gesehen.

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich kann dazu sagen, bei vielen Tierschutzorganisationen ist es gängige Praxis eine Person um den Hausbesuch zu bitten, die mal einen Hund dort adoptiert haben. Die kümmern sich zum Teil sogar um die Vermittlungen. Das ist also nur bedingt seriös.

Trotzdem schön, dass bei dir alles super gelaufen ist und die Wauzis gut bei dir aufgehoben sind. 😊

Bisher habe ich selber gute Erfahrungen allerdings kannte ich auch die Vorsitzende von den Verein schon länger bevor ich überhaupt ein Hund wollte. Da hatte ich dann natürlich etwas mehr Vertrauen zu. Hatte zu Anfang als Pflegestelle auch nur die Hunde aufgenommen die sie auch persönlich kannte weil oft da runter geflogen ist und auch da mitgeholfen hat. Sie hatte da ein gute Händchen für die einzuschätzen.