Ausbildung zur Kinderpflegerin abbrechen?
Hallo erstmal.
Ich bin 17 Jahre alt und damit noch Schulpflichtig. Ich möchte meine Ausbildung abbrechen, da ich große Probleme damit habe, möchte aber nicht ganz ohne Schule dastehen. Das Jahr hat zwar gerade erst angefangen aber bis ich etwas anderes gefunden habe, dauert es bestimmt noch mal eine Zeit. Glaubt ihr, dass mich irgendeine Schule noch so spät annehmen würde? Wenn ja: was käme infrage?
Ich mache zurzeit meine Ausbildung zur Kinderpflegerin und das zweite Jahr hat gerade begonnen. Ich habe schon in den ersten Monaten der Ausbildung gemerkt, dass das nichts für mich ist, hatte aber Angst vor der Reaktion meiner Eltern, wenn ich ihnen sage, dass ich abbrechen möchte. Ich habe mich schon durch das erste Jahr gekämpft und dachte, dass ich diese Ausbildung durchziehen könnte, aber ich merke, dass ich es nicht mehr kann. Seit ich diese Ausbildung mache, habe ich an nichts mehr Freude und fühle mich ständig leer, bis ich dann irgendwann Phasen habe, wo ich ganze Nächte wegen dem Gedanken an die Schule oder an das Praktikum durchweine. Ich habe mich nie deshalb untersuchen lassen, aber ich denke, dass diese Ausbildung mir Depressionen macht. Ich weiß, dass das Internet und Bücher keine Diagnose ersetzen können, aber von allem, was ich darüber gelesen habe, scheine ich mindestens Mittelstarke Depressionen zu haben. Was soll ich machen? Ist es richtig die Schule abzubrechen? Wird es ein Problem für mich, wenn auf meinem Lebenslauf stehen wird, dass ich meine Ausbildung abgebrochen habe?
Lg
4 Antworten
Mir geht es auch so. Ich mache mein Abitur und bin jetzt in der 12. Klasse. Schon im ersten Jahr wollte ich abbrechen und habe mich ständig so Gefühlt, wie du es hier beschreibst. Seitdem ich auf dieser neuen Schule bin um mein Abi zu machen, habe ich Depressionen und halte es nicht mehr aus. Ich habe gelesen das Sport helfen soll :/ ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich machen kann
Meine eltern nehmen mich nicht ernst und erlauben mir keine Therapie
Du bist alt genug, um selbst zum Arzt zu gehen. Auch für eine Therapie ist das Einverständnis Deiner Eltern nicht erforderlich.
Es gibt noch ganz viele Schritte zwischen "so weitermachen wie jetzt" und "die Ausbildung abbrechen". Das ist der allerletzte Schritt, den du erst gehen solltest, wenn du weniger drastische Schritte davor versucht hast und doch nichts geholfen hat. Ganz sicher solltest du die Ausbildung nicht abbrechen, bevor du nicht genau weisst, was du nach diesem Tag X machen wirst.
Mögliche Schritte wären
- dir klar werden, was du von der Ausbildung willst und was dich im Moment alles stört und was dich so auslaugt
- Gespräche mit z.B. deiner Familie, deinem Chef, deinen Lehrern, ...
- ein Termin beim Arzt.
Depressionen sind nichts, was man selbst diagnostizieren kann. Du solltest zum Arzt gehen und Dich zu einem Therapeuten überweisen lassen.
Wenn Du wirklich mittelschwere bis schwere Depressionen hast, wirst Du wahrscheinlich eine stationäre Therapie machen. In dieser Zeit bist Du krank geschrieben.
Hast Du Dir denn Gedanken gemacht, was Du anstelle der derzeitigen Ausbildung machen möchtest? Noch gibt es freie Ausbildungsplätze, Du musst Dich aber zügig darum kümmern.
Wie gesagt, ich weiß, dass ich mich nicht selber diagnostizieren kann. Ich habe auch einmal versucht meine Eltern darauf anzusprechen, dass ich mich untersuchen lassen möchte. Die haben mich allerdings nicht ernst genommen und meinten, dass ich keine Depressionen haben kann, da ich ein Zuhause, eine Familie etc. habe.
Ich habe zum über eine schulische Ausbildung in Richtung Gestaltung (Mediendesign) nachgedacht, falls ich einen Platz kriege.
Ich hatte einen Job, ein gutes Gehalt, eine Eigentumswohnung, ein tolles Auto - und Depressionen.
Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Die eigenen Eltern reagieren aber meist nicht gut, weil sie Angst haben, dass man ihnen die Schuld an allem gibt. Bei mir war es so. Leider hat meine Mutter nicht verstanden, dass ich meinen Zustand einfach nur bearbeiten und verarbeiten wollte und sie nicht für irgendwas beschuldigen.
Du bist alt genug, um alleine zum Arzt gehen zu können. Auch für eine Therapie ist das Einverständnis der Eltern nicht erforderlich.
Ich weiß, dass das nichts mit der eigentlichen Frage zu tun hat, aber wie würde das dann ablaufen, wenn ich mit Depressionen diagnostiziert werden würde? Wie wird die Diagnose gemacht und wie oft und wie lange müsste man zur Therapie. Ich habe schon öfter drüber nachgedacht, deswegen zum Arzt zu gehen aber ich habe irgendwie Angst davor.
Du gehst zum Hausarzt und lässt Dich zum Psychotherapeuten oder zum Psychiater überweisen. Dort findet dann die Diagnose statt, zum einen durch das Gespräch, zum anderen durch Fragebögen. Je ehrlicher Du bist, umso besser kann der Arzt abschätzen, was gut für Dich ist.
Die Kassen finanzieren 50 Stunden. I. d. R. wird danach verlängert. Geh also von 2 Jahren aus. Die Therapiesitzungen sind einmal wöchentlich.
Für eine stationäre Therapie wirst Du ins Krankenhaus eingewiesen. Die Herausforderung ist, überhaupt einen Therapeuten und einen Platz zu finden.
Ärzte unterliegen der Schweigepflicht - auch Deinen Eltern gegenüber. Es gibt also keinen Grund, Angst zu haben.
Danke für deine Antworten. Ich denke, ich werde so bald wie möglich zum Arzt gehen.
Du brichst jetzt NICHT ab.
Du wirst dir als allererstes klar WAS du überhaupt willst.
Weißt du das mit Sicherheit dann machst du einen Plan indem du überprüft WAS überhaupt gerade möglich ist und welche Wege dir überhaupt offen stehen.
Wenn du dann einen ausgearbeiteten und vorallem durchführbaren Plan mit FIXEN Zusagen (also entweder einen Schulplatz oder einen neues UNTERSCHRIEBENEN Ausbildungsvertrag) DANN kannst du deine aktuelle Stelle kündigen.
Da es sich bei der Kinderpflege um eine Schulische Ausbildung handelt (4 Wochen Praktikum pro Halbjahr), muss ich keine Stelle kündigen.
Ich möchte eigentlich auch wieder eine Schulische Ausbildung machen und habe ja erwähnt, dass ich nicht abbrechen möchte, bevor ihr nicht etwas anderes habe. Ich habe über eine Schulische Ausbildung in Richtung Mediendesign nachgedacht. Ich interessiere mich auch für Sprachen, weiß aber noch nicht, ob ich etwas in diese Richtung finde. Ich möchte zwar etwas in eine der beiden Richtungen machen, würde aber (falls ich für nichts davon einen Platz bekomme) etwas anderes machen. Ich weiß nur nicht, was für Möglichkeiten ich sonst noch habe. Das letzte was ich machen möchte ist aber die Kinderpflege, da mich das psychisch sehr mitnimmt.
Ändert nichts an meiner Antwort.
ZUERST rausfinden was man will, dann überprüfen ob das was man will überhaupt machbar ist und DANN den neuen Weg einschlagen.
In der Zwischenzeit machst du dort weiter wo du gerade bist und gibst dort dein Bestes.
GEH ZUM ARZT!
Sport kann helfen, aber zunächst sollten die Depressionen diagnostiziert werden. Dann sollte sich eine Therapie anschließen, sofern es sich wirklich um Depressionen handelt.
Depressionen sind eine Krankheit. Trauer, Wut, Unentschiedenheit haben nichts damit zu tun.