Ausbildung abbrechen nach einem Tag?
Hallo Com.,
Folgendes, ich habe gestern meine Ausbildung als Kaufmann für Büromanagement spontan begonnen. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet für 2019 noch eine Stelle zu finden. Aber sie wurde nun mal frei also hab ich sie bekommen.
Eigentlich wollte ich das Jahr überbrücken und habe deshalb einen 450€ job an einer Tankstelle angefangen. Der macht auch super Spaß!
Nun war ich gestern in der Ausbildung und es war garnicht gut. Die Chefin wollte mich "einarbeiten" ließ mich jedoch ohne wenn und aber sitzen und ging. Nun war nur ein Kollege da, der jedoch keine Aufgaben für mich hatte. Nun saß ich von 8 - 10 nur rum und hab Däumchen gedreht. Um 10 kam dann eine andere Kollegin, die hatte jedoch nicht wirklich sonderlich Lust, hat mir keine Fragen beantwortet und ließ mich immer schön die neuen Ausdrucke aus dem Drucker holen.
Währenddessen schreit der andere Kollege die ganze Zeit rum wie scheiße hier doch alle sind, das er nicht mehr will. Das ihn der Betrieb ankotzt. (Chefin war mittlerweile schon wieder da). Dann rastet er aus, knallt Türen, schreit rum. Naja. Alle waren sichtlich unbegeistert von mir obwohl ich großes Interesse gezeigt hatte. Aber naja.
Fazit alles was ich in 7 Stunden gelernt hab: Papier aus dem Drucker holen, Kaffee machen und rum sitzen
Ich glaube deswegen wurde die Stelle auch frei weil mein Vorgänger das auch. Ich ausgehalten hat.
Meine Frage nun sollte ich jetzt Kündigen? Ich fühle mich dort schlecht behandelt und ich fang regelrecht an zu zittern umso mehr ich daran denke. Ich bin eigentlich belastbar auch durch mein nebenjob der nicht immer ganz einfach ist wegen so manchen Kunden. Trotzdem halte ich durch weil es mir Spaß macht. Aber das gestern war unzumutbar. Wie läuft eine Kündigung ab und muss ich den einen Tag in ein Lebenslauf schreiben?
5 Antworten
Du hast unerwartet eine durchaus gute Chance bekommen mit dieser Ausbildungsstelle. Und ich vermute, dass dein Vertrag eine Probezeit enthält, oder? Diese ist gegenseitig! Sprich, auch du darfst in dieser Zeit den Betrieb "prüfen", schauen, ob du dich dort einfinden kannst - und wenn nicht, schnell und unkompliziert kündigen.
Aber diese "Erprobungszeit" solltest du dir und dem Betrieb gönnen! Einen 450-Euro-Job an der Tankstelle findest du problemlos wieder, eine Ausbildungsstelle in diesem recht beliebten Beruf nicht so leicht. Pack dir also eine Erinnerung ein paar Tage vor Ende der Probezeit in's Handy und schau bis dahin, wie es sich so entwickelt.
Das gute an kaufmännischen Ausbildungen ist, dass man sich den prüfungsrelevanten Stoff auch rein theoretisch in der Schule und mit etwas Eigeninitiative aneignen kann. Das ist nicht wie z.B. in handwerklichen Berufen, wo man in der praktischen Prüfung echt blöd dasteht, wenn man das dort Geforderte vorher nie praktisch im Betrieb ausprobieren und erlernen konnte. Von daher kannst du diese Ausbildung auch mit einem blöden Betrieb erfolgreich abschließen, wenn du dich anstrengst!
1 Was stellst du dir unter Büromanagement denn vor!? Auf Deutsch heißt das, das Büro organisieren, mehr zunächst nicht. Aber in großen Büros, z. B. in großen Geschäften, Handwerksbetrieben, Schulen, Behörden, ist das ´ne Menge Arbeit und Verantwortung! Du kannst ja im Kleinen beginnen:
Die Tätigkeiten sind die Drucker im Auftrag bedienen, inklusive für Papier und Tinte sorgen, andere Geräte vorbereiten, einstellen, defekte notieren, Schreibunterlagen bereitstellen, Ordner sortieren und Unterlagen vorbereiten, auch ´mal seitenweise scannen zur digitalen Ablage, Blumen gießen, lüften und eben Alles außer der Reinigung der Räumlichkeiten und dem Kaffee-holen. Manchmal darf man sogar telefonieren, z. B. für alle möglichen Termine, Verbindungen schaffen, Nachfragen, Bestellungen (sonst per online natürlich) und vielleicht sogar mit Kunden oder mit fremden Leuten wie der Ehefrau oder der heimlichen Geliebten vom Chef sprechen.
Dass das in der Praxis in Minibüros chaotisch abläuft, ist häufig der Fall! Dass man da billige Azubis auch als harmlose Ventile für den eigenen Stress einsetzt, die alles von selbst schweigend können und unbegleitet auch das machen, wozu so manche Leute viel zu bequem sind, wie Kaffee machen und holen, ist doch klar - oder?
Das nennt man schon immer "Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre". Danach ist das Lustige, dass zu viele der Ausgebildeten sich auch wieder arrogant herablassend oder völlig gleichgültig gegenüber den neuen Azubis (und Mitarbeitern) verhalten. "Die sollen es ja nicht besser haben als ich!" Denke später bitte daran und meide selbst dieses dämliche Verhalten!!!!!!
2 Du suchst dir schnellstens einen anderen Arbeitsplatz, damit du möglichst sofort nach dem letzten Arbeitstag - nach deiner Kündigung "wegen des totalen Vertrauensverlustes zum Ausbilder" - im anderen Büro beginnen kannst. Gelingt es dir so nicht, gilt die Ausbildung als von dir abgebrochen und du bist dann offiziell die unfähige Pfeife - lebenslang, weil es so in deinem Lebenslauf stehen wird!
Schreib dir diese unmöglichen Vorfälle deiner Arbeitstage ordentlich in kurzen Sätzen mit Uhrzeit und Namen aller Beteiligten auf, damit du es entscheidenden Personen lesen lassen kannst! Damit lernst du zugleich das exakte Schreiben und Dokumentieren, das ist für einen leitenden Büromanager, der dann auch sein Geld wert ist, Berufsalltag.
3 Werde dadurch erwachsen, denn unsere Arbeitswelt gestalten wir selbst, so wie du deine Freizeit auch selbst gestaltest! Aufgeben gilt nicht, weil du sonst ewig an der Tankstelle für einen Hungerlohn jobben wirst, zumindest solange es Tankstellen geben wird...
Erst mal ruhe.
Wenn die ausbildung grundsätzlich etwas ist was dir gefällt würde ich erstmal im Betrieb bleiben und das Nichtstun da nutzen um auf den Benötigten Stand in der Berufsschule zu kommen. Wenn du nichts zu tun hast kannst du ja für die lernen.
Und wenn das nicht besser wird redest du mit der Berufsschule ob man dir helfen kann den betrieb zu wechseln.
Es ist ein Tag das ist etwas sehr Kurz um ein ganzumfängliches Bild zu formen. Der Betrieb ist Blöd. Die Schule war warscheinlich noch garnicht.
Das der Betrieb da keinen Spaß macht ist klar. Das bedeutet aber nicht das die Ausbildung auch keinen Spaß machen kann. Irgendwas muss ja an der Ausbildung drann sein sonst wäre ja keine Bewerbung geschrieben worden.
Der Betrieb ist ja nur die Ausbildungsstätte, die Ausbildung selbst sind die Inhalte. Wenn die Inhalte gefallen dann gefällt die Ausbildung generell.
Wenn nur der Betrieb das Problem ist kann da gewechselt werden. Wenn jetzt abgebrochen wird steht sie (?) ohne da und bekommt warscheinlich dieses Jahr nix mehr. Und es wäre blöd wenn sie(?) sich dann nächstes JAhr wieder auf den selben Beruf bewirbt.
Da ist wechseln sinnvoller.
Wann ist deine Prüfung? Falls du erst in der Winterprüfung dran kommst, ist es egal.
Ansonsten halte wenigstens zwei Wochen durch.
Oh mei. Du bist verpflichtet aus deinem Leben etwas zu machen. Deine Mama hat dich doch nicht umsonst groß gezogen. Ein Tankstellen Job ist kein Ersatz für eine Ausbildung. Es soll doch mal was aus dir werden. Ohne Ausbildung wirst du niemals über einen 450 Euro Job hinaus kommen.
Er hat doch geschrieben, es macht ihm "keinen" Spaß.