Aus Sicht des Neuen Testamentes: Todesstrafe, ja oder nein?
Hat Jesus mit seinem Kommen aufgehoben, dass Menschen für besonders schlimme Taten mit dem Tod bestraft werden, oder wird wie im Alten Testament je nach Straftat immer noch so ein hartes Urteil von Gott verlangt?
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
9 Antworten
Es gibt überzeugt gemeingefährliche Personen, vor denen die Bevölkerung geschützt werden muss. Das würde ich nicht als "Todesstrafe", sondern als Gefahrenabwehr bezeichnen. Es ist so etwas wie kollektive Notwehr. Gefängnisse sind nicht sicher, verschlucken Ressourcen und sind noch inhumaner und unnatürlicher, auch für das Personal und die Gesellschaft, als die "Todesstrafe".
Die Bevölkerung muß vor allem vor den Putins, Assads und Trumps dieser Welt geschützt werden.
Aus Sicht des Neuen Testamentes
Die Problematik bei solchen Fragen ist, dass das NT nicht im Blick hatte dass Christen mal staatliche Gewalt und Gesetzgebung innehaben würden. Das NT selbst hat die Perspektive auf Christen als eine Bevölkerungsminderheit die von den Staatsorganen abhängig ist und später sogar von ihnen verfolgt wird.
Hat Jesus mit seinem Kommen
Mir persönlich würde es nicht gelingen mit Jesu Predigt von Nächstenliebe, und insbesondere der Feindesliebe und seiner Perspektive auf Gefangene, Todesstrafen zu rechtfertigen.
Das fünfte Gebot: "DU sollst nicht töten", wurde nicht aufgehoben von Jesus.
Und Gerichte/Richter können sich irren, wie andere Menschen auch. Und kein Mensch vermag einen zu Unrecht zum Tode verurteilten und getöteten Menschen wieder lebendig zu machen. Eine solche Schuld sollte sich kein Mensch aufladen, auch kein Richter oder Gericht.
Ja, was du mit Jesus meinst stimmt, aber das gilt nur für die, die ihm glauben.
Denn erst durch den Glauben erhalten die Menschen die Kraft zu überwinden.
Für den Menschen ohne Gott gilt noch immer das Gesetz, denn sie haben ja selbst den. weg des gesetztes gwählt der sagt, wenn du das oder jenes tust, wirst du gerettet werden.
Somit gilt für den aus dem Gesetz, das Gesetz und für den aus der Gnade, die Gnade.
Und für die Schizophrenen gilt die Schizophrenie als der Maßstab aller Dinge.
Nach Römer 13 soll die staatliche Obrigkeit für Recht und Gesetze durchsetzen:
- "Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut" (Römer 13,4).
Ich persönlich finde die Todesstrafe schwierig. Denn es könnte auch ein Unschuldiger hingerichtet werden.
Dazu gibt es Beispiele von Menschen, die eigentlich die Todesstrafe erhalten hätte und durch Gesetzesänderung eine Gefängnisstrafe erhielten und sich total gebessert haben. Sie haben ihr Leben total umgekrempelt und neu gestaltet. Menschen diese Chance zu geben finde ich sehr wichtig und irgendwie auch sehr christlich.
Denn Buße tun bedeutet "Änderung der Gesinnung" und hat nichts mit Bußwerken zu tun, sondern meint, zu versuchen, sich zu verbessern und alte Fehler künftig zu vermeiden.
Eine etwas andere Sichtweise, deren Argumentation ich aber auch auf gewisse Weise nachvollziehen kann, findet sich hier: Was sagt die Bibel über die Todesstrafe?
Ich bin aber dankbar, dass wir in Deutschland keine Todesstrafe haben. Das widerspricht der Ansicht des verlinkten Artikels auch nicht, denn wenn es dem Staat obliegt, die Gesetze festzulegen, dann ist es das Recht von Deutschland, die Todesstrafe gesetzmäßig auszuschließen.
Genau: Der Staat darf Gericht üben und in der damaligen Zeit gehörte die Todesstrafe als Möglichkeit der Strafe wie selbstverständlich dazu.
Ich finde es aber ganz gut, dass das bei uns nicht mehr so ist.
Das Schwert ist in der Bibel ein Synonym für Gericht.