Aus dem Hamsterrad ausbrechen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja, jeder empfindet das anders...aber ein Hamsterrad kann ganz schnell zu Unzufriedenheit führen. Ich für mich habe gelernt das ich zum Beispiel eine Struktur gut finde, aber keine Routine.

Ich versuch mal ein Beispiel: Stell dir vor heut ist dein erster Arbeitstag. Du stehst um8 Uhr auf, gehst auf Klo, Putzt die Zähne , Frühstücks dein Müslie..as man halt so macht...Dann gehst du zur Arbeit...deine Arbeit (jetzt mal ein übertriebenes, simples Beispiel) besteht daraus den ganzen Tag die Bettpfannen im Pflegeheim zu leeren...um 18 Uhr gehst du nach hause...isst etwas, schaust bischen am Handy, vielleicht noch ne Serie...dann gehst du schlafen...am nächten Tag genau das gleiche, Tag für Tag, Jahr für Jahr...20,30, 40 usw...Jahre lang...dann bist du im Hamsterrad...

Es änderst sich nur, das vielleicht Personal gekürzt wird...das heisst du musst noch mehr Bettpfannen schaffen (das Rad dreht sich schneller) usw...

Du hast keine Zeit irgendwas anderes zu machen...den nach und nach wirst du erschöpfter und Müder...denn es wird in immer weniger Zeit, mehr Arbeit von dir verlangt...Das fürt dann zu Depressionen und Boun Out...

Du hast kein Spaß mehr, an der monotonen Arbeit..Aber da sie dir Sicherheit bietet und du denkst "Hey, was anderes kann ich ja nicht machen"...wirst du immer wieder bleiben...bis du vom vielen "Laufen im Hamsterrad" zusammenbrichst....

Es gibt Menschen, die erst nach einem Schicksalsschlag "aufwachen", heisst dach ner Depression, Herzinfark, Schlaganfall...Dann gibts Leute die wissen und merken, das ihnen das alles nicht gut tut,...die nicht warten wollen sondern eben vorher schon aus dem "Hamsterrad" ausbrechen wollen...nicht erst wenn sie vielleicht nen bleibenden Schaden bekommen haben...

Denwenn man im Hamsterrad ist, egal ob als Hamster oder Mensch ^^...du kommst nie ans Ziel...du gibst alles, rennst wie blöd...hast aber nie ein Erfolgserlebnis...und ich zumindest, finde die sind seeehhhr wichtig ^^.

Hoffe das war halbwegs verständlich erklärt ^^

Nun,

angesichts der heutigen finanziellen Verhältnisse arbeiten viele Menschen nur noch um zu überleben und ihren Lebensstandard zu halten.

Das wird als unbefriedigend und eintönig wahrgenommen.

Miete, Nebenkosten, Lebensmittel bezahlen...das erarbeitete Geld und die Zeit für Freizeitaktivitäten sind weg.

Anders als irgendwelche wirtschaftsliberalen Kräfte uns weismachen wollen, ist eben auch nicht jeder in der Lage "vom Tellerwäscher zum Millionär" zu werden.

Gerade die Medien suggerieren aber, nur wer wohlhabend ist, Erfolg hat, Statussymbole besitzt und sportlich ist, hat gesellschaftlichen Wert.

Diese Leistungsgesellschaft bewertet Menschen also nach ihrem Marktwert - wie nützlich ist er für die Wirtschaft. Möglichst zügelloser Konsum wird anstrebt.

Diese Konsum führt wiederum zur Ausbeutung von Menschen in sozial noch schwächeren Positionen als jener, in der man sich selbst befindet.

Nun gibt es Menschen die keine Lust darauf haben, sich dem Diktat der Leistungsgesellschaft zu beugen und sich Freude an ihrer Arbeit wünschen.

Sie suchen eine Arbeit, die nicht einfach die Geldbörse füllt, sondern ihnen auch sinnvoll erscheint und mit der sie sich auch emotional und ideell identifizieren können.

Außerdem lehnen sie den materialistischen Ansatz der "Wertigkeit" des Menschen anhand von Status und gesellschaftlichem Ansehen ab.

Zuguterletzt sehen sie sich selbst und die Gesellschaft in der Verantwortung, andere Menschen nicht auszubeuten und für "Geiz ist geil" als Billiglohnkräfte auszubeuten.

Das sind einige Gründe, weshalb Menschen das diktierte "Hamsterrad" ablehnen.

Was Leute gern mal übersehen: wer investiert, arbeitet oft nicht weniger in der Woche, sondern oft viel länger als ein Angestellter. Selbstständige klagen oft über wenig Freizeit.

Vor 7 Jahren schrieb mal einer auf GF (selbstständig): "Jetzt merkt man immer mehr wie schwierig es ist neue Leute oder Bekannte zu treffen, da man zeitlich einfach zu sehr eingebunden ist. Am Wochenenden abends weggehen ist meistens nicht, da ich einfach müde bin von der Woche. "

Diese Probleme habe ich als Angestellter eher nicht.
Aber alles hat seine Vor- und Nachteile.

Vielleicht ist es das ja auch.


FidelCatto 
Beitragsersteller
 06.06.2022, 17:00

Ohne Standardjobs würde die Gesellschaft nicht funktionieren.Die Welt kann nicht nur aus Unternehmer bestehen.

0
Nato2020  06.06.2022, 19:23
@FidelCatto

Auch ein Unternehmen zu führen ist im Grunde ein Hamsterrad. Aber wir können leben wie wir wollen. Wir müssen weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer sein, wir können uns nur mit dem nötigsten im Gepäck auf den Weg machen, wir können in den Wäldern leben, wir können ins Schweigekloster, wir können Kunst machen. Wir Sollten nicht so beschränkt denken.

2