Auflaufbremse?

3 Antworten

Auflaufbremsen werden für PKW-Anhänger, leichtere LKW-Anhänger und Wohnwagen verwendet. Wenn das Zugfahrzeug gebremst wird, läuft der Anhänger auf das Zugfahrzeug auf. Von der Anhängerkupplung wird diese Kraft über mechanische Hebel auf die Bremsen des Anhängers übertragen. Die Bremskraft ist davon abhängig, wie stark das ziehende Kfz verzögert. Der Anhänger drückt also auch dann gegen die Anhängerkupplung, wenn seine Bremsen wirken, weshalb auch hier der Anhänger die Stabilität des Gespannes verschlechtert. Verglichen mit dem ungebremsten Anhänger ist aber die schiebende Wirkung gering und regelt sich über die Bremsverzögerung automatisch ein.

Ein Problem ergibt sich jedoch beim Rückwärtsfahren. Da in diesem Fall das Zugfahrzeug den Anhänger schiebt, also die Anhängerkupplung unter Druckspannung steht, würde ohne weitere Maßnahmen auch die Auflaufbremse aktiviert. Dies wird durch eine sogenannte Rückfahrsperre verhindert. Früher waren manuelle Rückfahrsperren gebräuchlich, bei denen ein Bolzen, ein Stift oder eine Sperrklinke eingelegt werden mussten, um das Betätigen der Bremse bei der Rückwärtsfahrt zu verhindern. Seit dem 1. Januar 1991 (Datum der Erstzulassung) muss diese Rückfahrsperre automatisch erfolgen (Rückfahrautomatik).

Die zulässigen Gesamtmassen von Anhängern mit Auflaufbremse sind ebenfalls gesetzlich beschränkt, sind aber höher als bei ungebremsten Anhängern. In Europa sind Auflaufbremsen bei Anhängern hinter PKW und LKW generell bis 3,5 t zulässiger Gesamtmasse des Anhängers zulässig. (EG-Richtlinie 71/320/EWG). Bei älteren Anhängern und Anhängern hinter Zugmaschinen bei einer Höchstgeschwindigkeit bis 40 km/h (bei Allradbremse) bzw. bis 25 km/h (ohne Allradbremse) auch bis 8 t (verbreitet an landwirtschaftlichen Anhängern).

In der Schweiz sind Auflaufbremsen bei landwirtschaftlichen Anhängern bis 30 km/h bis 6 t erlaubt, über 30 km/h liegt die Grenze wie beim PKW bei 3,5 t.

Auflaufbremse = Betriebsbremse

Die Auflaufeinrichtung kann als das Steuergerät der Auflaufbremsanlage bezeichnet werden. 

Durch Abbremsen des Zugfahrzeuges wird am Kuppelpunkt eine Deichselkraft erzeugt. 

Nach Überwinden der Ansprechschwelle wird die Zugstange eingeschoben, dabei der Umlenk-Übersetzungshebel betätigt und über die Übertragungseinrichtung die Radbremse zugespannt.

Rückwärtsfahrt

Beim Rückwärtsfahren schiebt das Zugfahrzeug die Zugstange der Auflaufeinrichtung ein. 

Über Umlenkhebel, Bremsgestänge, Bowdenzug und Spreizgelenkschloß werden dabei die Bremsbacken an die Bremstrommel gedrückt. 

Die Bremstrommel dreht sich rückwärts und nimmt die auflaufende Bremsbacke mit. 

Dabei schwenkt der Übersetzungshebel zurück und kompensiert den ganzen Betätigungsweg.

 Die Bremswirkung wird nahezu aufgehoben und das Gespann fährt rückwärts.

Die Rückfahrautomatik in der Bremstrommel sorgt

-bei Vorwärtsfahrt für 100% Bremsleistung,

-bei Rückwärtsfahrt verringert sich die Bremswirkung auf 10-20%,

der Anhänger kann per Zugfahrzeug geschoben werden.

http://www.aluliner.com/Anhaenger-Onlineshop-Funktion-der-Bremse:_:15.html

http://wohnwagen-otto.jimdo.com/auflaufbremse-aufbau-und-funktion/

Hallo Kuzey32

Wenn du mit einem PKW einen Hänger ziehst dann wird der Hänger beim Bremsen des PKW nicht mitgebremst. Er schiebt dann auf den PKW und dadurch wird über die Deichsel die Bremse des Hängers betätigt. Ein Merkmal der Auflaufbremse ist dass man den Hänger nicht mit dem PKW zurückschieben kann weil dann der Hänger über die Deichsel gebremst wird.

Gruß HobbyTfz


fuji415  01.06.2016, 13:46

Die Rückfahrautomatik in der Bremstrommel sorgt

-bei Vorwärtsfahrt für 100% Bremsleistung,

-bei Rückwärtsfahrt verringert sich die Bremswirkung auf 10-20%,

der Anhänger kann per Zugfahrzeug geschoben werden.

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HobbyTfz  01.06.2016, 13:57
@fuji415

Das gilt aber nur für neuere Hänger, bei alten Hängern gab es das noch nicht

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