Atheisten! - Was ist eure Motivation?
Ich stelle mir es als Atheist ziemlich deprimierend vor, weil man nicht an eine höhere Macht glaubt und davon ausgeht, dass man für nichts lebt, alles ist bedeutungslos. Sogar Menschen, die etwas Großes erreichen geraten irgendwann in Vergessenheit, erst Recht wenn die Welt irgendwann untergeht. Alle unseren Erlebnisse sind bedeutungslos und wir Menschen überschätzen uns zu sehr in diesem unendlichen Universum, denn wir sind ziemlich minderwertig und ohne uns läuft auch alles -> Wie motivieren sich Atheisten trotz diesen Gedanken?
19 Antworten
Gerade dieser Gedanke motiviert. Ich hab nur 75 Jahre in dem ich alles durchziehen muss, wovon ich träume. Während du das alles auf die Zeit nach dem Tod verlagern kannst.
Ob mir ein Gott dabei zusieht, wie ich meine Träume erfülle oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Die Motivation sind meine Träume und keine äußere höhere Macht.
Muss denn alles einen Sinn haben?
Warum geht man denn in einen Freizeitpark, wenn man am Ende eh wieder zuhause ankommt. Man arbeitet während dem Besuch ja nicht auf etwas hin, was danach kommt, sondern man genießt die Zeit, die man im Park ist. Man hat spaß und erfreut sich des Besuchs.
Und so ist das auch im Leben. Das Leben hat, trotz seiner kürze, so viel zu bieten, was man erleben kann. Man sollte es einfach genießen. Es muss doch kein Sinn geben, wenn man einfach Freude haben kann.
Was dafür aber unabdingbar ist ist ein Lebensziel; manche würden ein solches auch als ihren Sinn bezeichnen. Natürlich verliert man am Ende alles, was man erreicht hat und es führt eigentlich zu nichts. Aber das ist eigentlich auch nicht mehr als ein Hilfsmittel, um das Leben zu genießen. Der Weg ist das Ziel.
Und um das ganze noch mit einem schönen Zitat abzurunden:
"One must imagine Sisyphus happy" ~ Albert Camus
Ich stelle mir es als Atheist ziemlich deprimierend vor, weil man nicht an eine höhere Macht glaubt und davon ausgeht, dass man für nichts lebt, alles ist bedeutungslos.
Oh, tatsächlich? Ist es denn wirklich weniger deprimierend, nur das Schoßhündchen eines höheren Wesens zu sein, das über jedes Stöckchen springt, das man ihm hinhält?
Dein Leben hat genau den Sinn, den du ihm verleihst. Das, was du aus deinem Leben machst, die Momente, die du genießt, aus denen du Zufriedenheit und Freude ziehst, das ist es, worauf es eigentlich ankommt. Selbst in Zeiten von Not und Elend gibt es noch solche Momente; man muss sie nur wahrnehmen.
Die Gier danach, unbedingt eine darüber hinausgehende Bedeutung zu haben, womöglich noch für das Große Ganze, das ist nur der alltägliche religiöse Größenwahn.
Mich motiviert einfach das, was auf mich zukommt. Dann beiße ich halt mal durch, wenn ich dafür am Wochenende auf einen Berg kann und einmal im Jahr auf Urlaub. Zudem habe ich viele liebe Leute um mich, die mich auch dazu motivieren, mein Ding zu machen.
Es ist grober Unsinn, Atheisten zu unterstellen, sie würden "für nichts" leben.
Auch einige andere deiner Gedanken sind in meinen Augen unsinnig.