Asperger-Syndrom und Routinen?
Was ist damit gemeint, das Asperger-Autisten Routinen verfolgen, und vor allen Dingen, in welchem Ausmaß?
Ich habe nämlich auch gewisse Routinen, und weiß nicht ob das noch gewöhnlich ist. Über den Tag bin ich eigentlich sehr spontan, aber ich habe einfach so Abend, und Morgenroutinen über die ich nicht wirklich nachdenke, die haben sich einfach so eingebürgert.
Abends: -ins Bad (meistens Drinne auch immer gleiche Abläufe) -Tasche packen -Youtube-Videos im Bett gucken bis ich müde bin -Handy ans Ladegerät, Wecker stellen und Licht aus
Morgens: -Erst aufs Klo -Anziehen -Essen -Dann noch irgendwas beim Zähneputzen machen (z.b. Videos gucken)
(Nur an Schultagen)
Wenn ich was neues probiere, uns es ich gut oder macht Spaß (z.b. Videos beim Zähneputze gucken) , dann denke ich mir am nächsten Tag in der gleichen Situation "warum nicht direkt nochmal machen?", bis ich irgendwann angepisst bin, wenn ich es mal nicht machen kann, so entstehen die Routinen und Gewohnheiten bei mir..
Nun, ich habe halt keine Vorstellung davon, wie sowas bei autistischem Leuten aussieht, das ist ja meine Frage ;
Dankeschöön
4 Antworten
Für Autisten ist die absolute Regelmäßigkeit in allen Dingen des Tages-, Wochen- und Monatsablaufes oft die einzige Möglichkeit mit den (für sie) total verwirrenden Abläufen mit anderen Menschen und zwischen anderen Menschen klar zu kommen.
Bei sowas brauchst du dir keine sorgen machen das macht jeder.
Als Routine ist es für jeden gesunden Menschen "normal",dass man sich morgens die Zähne putzt, regelmäßig duschen geht, zur relativ selben Zeit isst. Routinen haben auch Asperger Autisten mit dem Unterschied, dass man Prioritäten nicht mehr richtig zuordnet, so ist es zumindest bei mir. Das Kreuzworträtsel, die Lieblingsserie etc. wichtiger wird als vereinbarte Termine. Man im Lebensmittelladen steht, weint und überfordert ist weil ein gewohntes Produkt nicht mehr im Sortiment ist, überfordert ist bis hin zu handfesten Körpersymptomen wenn sich der Tagesablauf ändert und nicht dem Gewohnten entspricht.
Ich habe kein ADS, ich habe Asperger und nicht jeder funktioniert steif nach Diagnosekriterien. Autismus im Allgemeinen ist ein breites Spektrum.
Das ist ein ganz normaler Alltag, und hat nichts mit dem von einem Asperger Betroffenen zutun.
Außerdem gibt es einen großen Unterschied zwischen Autismus und Asperger Syndrom (!).
Das mit den Prioritäten hat doch aber eher was mit ADS zu tun oder? Wenn ich ein Termin hab und meine Lieblingsserie gerade so spannend ist, denke ich mir auch das es es wert ist, ein bisschen später zu kommen.