Arroganteste Stadt Deutschlands?

4 Antworten

Für mich ist es wohl Freiburg im Breisgau - eine schöne Stadt, aber menschlich total abweisend. Ein unfreundlicheres Klima in einer Stadt habe ich andernorts, egal wo, noch nie erlebt und das gepaart mit einer Arroganz, die einem wirklich die Schuhe ausgezogen hat und einer dauerhaften Selbsteinbildung von wegen "Universitäts- und Bischofsstadt" sowie einem Kult, der um diese Stadt getrieben wurde, war es für mich dort wirklich unerträglich.

Egal wen man fragte, egal wo man aufkreuzte: Die Leute waren durchweg unfreundlich, arrogant an der Grenze zur Frechheit, inkompetent und gaben einem letztlich das Gefühl, nicht willkommen oder sogar minderwertig zu sein. Dererlei Situationen ziehen sich wie der vielzitierte rote Faden von Kaufhausbesuchen über eine Autowerkstätte bis hin zu Fragen nach dem Weg oder einem Imbiss/Gasthof. 

Ich bin selbst weder unfreundlich noch fordernd aufgetreten, aber die Freiburger waren für mich nur mit dem Wort "unfreundlich" und "kühl" sowie ehrlich gesagt "unangenehm" zu beschreiben. So etwas habe ich noch nie in einer anderen Stadt erlebt. Generell aber habe ich die Leute im Schwarzwald nicht als freundlich erlebt: Wenn sie freundlich waren, war es aufgesetzt wegen der Touristen und deren Geld, aber es kam nicht von Herzen - mit etwas Menschenkenntnis und gewisser Erfahrung merkt man so was rasch.

Die einzigen freundlichen Leute, die ich dort im Laufe der in Freiburg verbrachten Zeit getroffen habe, waren in der Innenstadt (Kaiser-Joseph-Straße, heißt die so?) ein Mann aus Thüringen, ein Rentner aus Memmingen/Bayern sowie in einer Straßenbahn ein Tourist aus dem Ruhrgebiet. Ich denke, dass das für sich spricht.

XXX

Ich muss aber auch sagen, dass die jeweilige Haltung zur Kirche vieles auslöst und ins Negative ziehen kann. Wo die Menschenschläge sehr "kirchlich" sind und sehr frömmeln, hier kann man auch wiederum den Schwarzwald (Erzdiözese Freiburg) nennen, ist das Miteinander generell verklemmter, verschlossener und unfreundlicher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man müsste ja erst einmal eine "Arroganz-Skala" definieren und festlegen, um solcherlei bestimmen zu können. Einige Großstädte wurden hier bereits genannt, in denen man den Eindruck bekommt, einige Einwohner seien außergewöhnlich stolz auf die Bedeutung ihrer Stadt, und würden demzufolge Gäste wie Gesocks von "da draußen" behandeln. Und diesen Eindruck will ich auch gar nicht in Frage stellen. Man sollte jedoch konstatieren, dass gerade diese Großstädte eben auch eine gewisse Bedeutung bzw. einen Standard, für den sie berühmt sind, haben. Ich bin gelegentlich in Münster unterwegs und erlebe dies dort genau so. Nun taucht Münster aber eben auch alle Nase lang in irgendwelchen "Bestenlisten" und sonstigen Rankings ganz weit oben auf, das muss bedacht werden.

Was ich eigentlich viel schlimmer finde, ist dieser Lokalpatriotismus im Kleinen, dem man insbesondere im ländlichen Raum immer wieder begegnet, sofern man sich denn mal dorthin verirrt. Ich bspw. wohne in einem ländlichen Kreis und hier gibt es einige Dörfer, in denen eine unerhörte Arroganz mitschwingt, die jedoch keinerlei Basis hat. Wir sprechen hier über kleine, völlig unbedeutende Städtchen, die niemand kennt und auch niemand kennen muss. Wenn dann dort die Leute einen Patriotismus nach außen tragen, nur weil ihre Heimatstadt mal irgendwann in der Regionalpresse auftauchte wegen des 500. Geburtstages irgendeines Schützenvereins (o.ä.), so finde ich das viel unpassender und schlimmer, als etwaige hochgestochene Bürger Münchens, Münsters oder Hamburgs.

lg up

Stuttgart ist da ziemlich weit vorne.

Die meinen sie seien der Nabel der Welt, sind aber einfach nur ein provinzielles Nest.


rotesand  14.04.2025, 12:06

Teilweise habe ich das ähnlich erlebt, aber Freiburg ist schlimmer.

Bin aber auch selbst im weitesten Sinne Schwabe (ein zugezogener und sehr gut etablierter bayrischer Schwabe), von daher kann ich vielleicht mit Schwaben eher wie mit Badenern.

Bernd1Stromberg  14.04.2025, 12:07
@rotesand

Ich bin da bei erster Gelegenheit weg und bis heute glücklich mit der Entscheidung. Besuche dort halte ich so kurz und selten wie möglich und merke jedes Mal wenn ich da bin warum :D

rotesand  14.04.2025, 12:10
@Bernd1Stromberg

So geht es mir mit meiner Heimat, eine provinzielle rückständig-reaktionäre Gegend, in der die Einheimischen eigentlich okay sind mit Ecken und Kanten, die man akzeptieren kann, wenn man es weiß, wo aber die vielen Sudetendeutschen mit ihrer frömmelnden und hinterlistigen "ich weiß ja net"-Mentalität und ihren Animositäten sowie ihrer oft erschreckend braunen Haltung menschlich sehr viel Schaden angerichtet haben - dort herrschte, solang ich da wohnte, ein Klima der Aggression, des Ausgegrenztseins und der Hoffnungslosigkeit. Ich bin froh, dass ich da nichts mehr zu tun habe.

Vermutlich Berlin.