Argumente gegen Gendern?
Was sind gute Argumente gegen das Gendern unserer Sprache ?
Was mir spontan einfallen würde wäre das es sich stets um das grammatikalische Geschlecht dreht... so wie man z.b. der Löwe sagt anstatt Löwe/innen womit nur zusätzliche Komplikationen entstehen... Außerdem weiß jeder aus dem Kontext heraus das mit "der Arzt" der Beruf gemeint ist und somit Männlich als auch Weiblich umschließt.
Was wären weitere Gründe gegen das "Gendern" ? Und wie kommt es dass solchen Sachen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als der Klimawandel, Migration etc. ?
12 Antworten
Abgesehen von der Unleserlichkeit durch die mit Sternchen, Doppelpunkten, Großbuchstaben, Schräg- oder Unterstrichen durchsetzten Wörter, der Unerhörtheit des Glottisgenderns (gesprochene Genderlücke wie bspw. [arçiˈtɛktʔɪnən]) und der Vehemenz, mit der das Gendern durchgesetzt werden soll, spricht für mich inhaltlich gegen das Gendern, dass der Fokus gerade auf die Geschlechtlichkeit gelegt wird.
Ich muss dazu sagen, dass ich sehr wohl gendere, wenn es um "konkrete Menschen" geht. Ich finde es aber übertrieben, wenn es um Rollen oder Funktionen geht, die Menschen haben können, eben weil es den Fokus verschiebt.
Ich empfehle den Artikel "Anreden in Zeiten der Vielfalt" von Susanne Gölitzer: https://www.fr.de/wissen/anreden-zeiten-vielfalt-10945131.html
Den hätte auch ich ansonsten empfohlen. Aber jetzt brauche ich nicht einmal mehr eine Antwort zu schreiben.
Um die Absurdität deutlich zu machen, schlage ich Folgendes vor:
Beginn der Ansprache einer Schuldirektorin: "Liebe Schüler-Sternchen-Schrägstrich-großes i-Doppelpunkt-Knacklaut-Unterstrich-innen, es ist schön, dass Ihr alle gekommen seid."
In Schriftform: "Schüler*/I:Glottisschlag_innen (Zutreffendes unterstreichen bzw. Nichtzutreffendes durchstreichen)".
Vielleicht merken dann wenigstens einige Leute, wie unsinnig und überflüssig das Ganze ist.
Anstatt Gesetze und Vorschriften über das Gendern oder Nicht-Gendern zu erlassen, sollte man die Gleichbezahlung der Arbeit von Menschen aller Geschlechtsidentitäten endlich mal gesetzlich fixieren, zumal das sogar im sogenannten "Unrechtsstaat DDR" möglich war und eingehalten wurde.
Außerdem weiß jeder aus dem Kontext heraus das mit "der Arzt" der Beruf gemeint und somit Männlich als auch Weiblich umschließt.
Das reicht eigentlich völlig aus. Das Problem ist, dass die Gender-Fans grundsätzlich JEDEM ohne jegliche Indizien unterstellen, dass er aus diskriminierenden, frauenfeindlichen Motiven heraus das "politisch korrekte" Gendern unterlässt, womit diese Gender-Fans selbst Diskrminierung betreiben. Aber sie fühlen sich moralisch im Recht und von der Politik geschützt.
Ich mache da auch nicht mit.
Das ist ein qualitativer Beitrag :D Als ob wir nicht andere Probleme haben...
Ich bin auch der Meinung, dass der Satzzusammenhang entscheidend ist.
Wer so dumm ist, dass er/sie glaubt, dass sich in einem Lehrerzimmer nur männliche Lehrer aufhalten (dürfen), ist selber schuld.
Außerdem kommen wir bei Wörtern wie Leute, Publikum oder Fans auch ohne ständigen Verweis auf Geschlechter aus.
Kinder werden ja durch das Neutrum ("das Kind") ihres Geschlechts völlig beraubt.
Und wie kommt es dass solchen Sachen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als der Klimawandel, Migration etc. ?
Das halte ich für ein Gerücht.
Und das einzige Argument, dass mir gegen das Gendern einfällt, ist... mir fällt keins ein. Ich finde es gut, wenn Sprache bewusster genutzt wird.
Für mich wäre das "typisch deutsch": eine Sache um ihrer selbst willen tun.
Also ich gendere jetzt auch. Beispiel:
Prostatakrebspatient*Innen oder Gebaermutterkrebspatient*Innen, denkbar waere auch ein/e Patient*In mit Hodenbruch.....;)
Ja, bewusst. Gendern um des Genderns willen widerspricht meines Erachtens einer bewussten Verwendung der Sprache.