Arbeitgeber stellt auf freiwilliger Basis inkontinentzprodukte zur Verfügung?

9 Antworten

Es wäre nur befremdlich, wenn der Arbeitgeber Toilettengänge aus Kostengründen verbieten würde.

Das ist hier nicht der Fall, da es einfach nur ein Angebot ist, das vermutlich Leute mit einer Blasenentzündung sogar eher schätzen während dieser leidigen Zeit. Denn da ist ja nur der Drang, ohne dass viel Urin ausgeschieden wird, halt ein paar Tropfen nur.

Wobei ich eher denke, es ist eine Troll-Geschichte. Nur eben, wie dem auch ist, solange es nur ein fakultatives Angebot ist, lässt sich dagegen nichts einwenden.


isilang  05.07.2024, 10:35

Der Arbeitgeber möchte wahrscheinlich die Produktionsabläufe nicht stören. Der größte Geflügelhersteller in den USA hatte auch schon Besuch von Oxfam, da es dort so praktiziert wird und die Windel kein Angebot, sondern ein Gebot darstellt und dir Mitarbeiter unter Druck sind.

Das ist bestimmt keine Troll-Geschichte. Das schwappt jetzt hierher.

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Prinzessle  05.07.2024, 12:10
@isilang

Oh, krass. Danke für diese doch erschreckende Info. Also auf freiwilligen Basis erachte ich es nicht als schlimm. Aber als Gebot finde ich dies als entwürdigende Arbeitsbedingung.

Und von daher würde ich Produkte, die unter solchen Bedingungen verarbeitet wurden, nicht mehr kaufen.

Nun gut, ich kaufe eh nur Produkte aus unserem Hofladen im Dorf. Da weiss ich, wie, was produziert wurde und das kann ich dann auch so vertreten, mir mal ein Stück Fleisch zu gönnen.

Es reicht mir schon zu sehen, in welchem schlechten Zustand, sogar Biohühner, die vergast hätten werden müssen und bei uns ihr Gnadenbrot bekommen, hier ankommen. Die brauchen jeweils gegen drei Monate, bis sie sich erholt haben und ein normales Verhalten zeigen.

Es gibt da eine Organisation, die heisst, rette das Huhn. Die Hühner beginnen ja dann schon wieder Eier zu legen, nach der Mauser, wo sie eben für über einen Monat keine Eier mehr legen und von daher nur noch Kostenträger wären. Darum vergast man sie und setzt Junghennen in die Ställe, die wieder fleissig legen.

Unser ältestes Huhn ist 12 Jahre alt und sie legt noch heute, dann und wann mal ein Ei. Für unsere Eier bekommen wir immer wieder Komplimente, einfach weil das Eigelb viel, viel intensiver, kräftiger im Gelb aussieht.

Na ja, vom Geschmack her werden sie auch gelobt. Wobei, ich glaube eher, das ist so, weil die Leute sie mit einem guten Gewissen essen....denn sie sehen ja wie gut es den Tieren geht, wie interessiert und verschmust sie, zumindest mit uns umgehen.

Die laufen besser Fuss, als so manch ein Hund. Kommen wir, dann, egal wo sie gerade sind, rennen sie zu uns, wollen die einen einfach gestreichelt werden. Das zeigen sie dir mit der sogenannten Demutshaltung und geniessen die Streicheleinheiten, grad so wie ein Hund oder eine Katze.

Tja, ein Huhn ist auch in etwa so intelligent wie eine Katze und jedes hat seinen eigenen Charakter.

Mit Brunhilde könnte man eine Clown-Nummer machen...sie ist ein verrücktes Huhn...nicht dressiert, man müsste stets improvisieren...sie ist halt einfach eine lustige, verspielte, anhängliche Zwetschge, die auch schon mal ins Haus kommt. Obwohl sie sehr genau weiss, das darf sie nicht.

Man sagt es ihr und sie geht artig wieder raus, kaum dreht man ihr den Rücken zu, stolziert sie dir wieder nach, siehst du es, kehrt sie wieder um und gackert etwas vor sich her.

Diese Lebensfreude und eben Beziehung, lassen Konsumenten wohl denken, die Eier schmecken besser....das mit dem Eigelb stimmt hingegen. Es ist wirklich intensiver goldgelb.

Nur, der Witz ist, die Eier bekämen das Label Bio nicht. Aus dem einfachen Grund, weil wir ihnen auch Essensresten von uns zum futtern geben. Dabei sind es ja Allesfresser und lieben vor Allem Käse und Fleisch.

Im Winter koche ich extra für sie auch Teigwaren und Reis und kaufe Käse nur für sie, denn dann brauchen sie Energie...selbst wenn ein Huhn sich am wohlsten fühlt bei + 5 Grad...Hitze absolut nicht mögen...sie darum dringend natürliche Schattenplätze in Form von Bäumen und Sträuchern brauchen. Der Stall eine Lüftung braucht, die man natürlich im Winter zu macht. Damit es nicht unter Null Grad geht.

Aber eben, fliegt die Temperatur unter den Nullbereich draussen, dann brauchen sie mehr Energie um ihre Körpertemperatur locker halten zu können.

Na ja, wir essen ja im Winter auch deftiger als im Sommer und dies aus dem genau gleichen Grund.

Sorry, für diesen Roman, den ich nun gerade schrieb. Aber ich war wirklich fassungslos, zu hören, dass Profiteure selbst Menschen derart entwürdigen ...oder vielleicht braucht es erst diese, für mich Unglaublichkeit, dass hoffentlich ein Umdenken statt findet...

Das beginnt allerdings beim Konsumenten, denn der bestimmt den Markt...von daher ist vegetarisch, nicht der richtige Ansatzpunkt, die schaffen eher eine Kluft und umweltfreundlicher sind ihre Ersatzprodukte auch nicht.

Es ist doch umweltfreundlicher, auch Tiergerecht, wenn ich regionale Produkte kaufe...Bergkäse...das Vieh wird noch von Hand gemolken hoch oben auf den Weiden.. männliche Tiere würden sich gegenseitig töten...Hähne, Stiere, Böcke, die isst man dann halt. Hatten aber ein schönes Leben. So ist die Natur.

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isilang  05.07.2024, 12:25
@Prinzessle

Alles gut! Schön lebst du und man spürt, dass du deine Tiere liebst und es ihnen sehr wohl ergeht. 🌻

Du hast absolut recht: Es beginnt beim Konsumenten. Ich kaufe auch gerne regional, manchmal im Brandenburger Umland, wenn ich unterwegs bin und dann auch gleich meinen Eindruck persönlich gewinnen kann. Obst, Gemüse, Eier auch.

Sonst kaufe ich Eier, bei denn klar ausgewiesen ist, dass männliche Küken nicht geschreddert werden! Das ist so grausam. Der Mensch ist grausam.

Ich habe hier auch noch mal einen Artikel zur Fragestellung und meinem Beispiel:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oxfam-vielen-arbeitern-in-us-gefluegelindustrie-wird-toilettenpause-verwehrt-a-1092346.html

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emeliebr 
Beitragsersteller
 07.07.2024, 17:36
@isilang

Natürlich hat das auch etwas mit kosteneffiziens zu tun wenn ich als Arbeitnehmer mein Geschäft direkt am Arbeitsplatz ohne aus und anziehen der schutzausrüstung verrichten kann

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isilang  07.07.2024, 17:40
@emeliebr

Es steht jedem frei, sich aus Gründen der Kosteneffizienz für den Arbeitgeber in die Windel zu machen. So lange es ihm frei steht, ist es wenigstens legal.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 22:03
@isilang

Naja was heißt frei es wird schon recht beharrlich empfohlen und bis auf ein paar wenige haben auch alle eine Windel an

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isilang  08.07.2024, 22:14
@emeliebr

Ich wäre eine der Wenigen. Ich würde wegen solcher Umstände sogar kündigen. Ich kenne mich ja.

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Prinzessle  09.07.2024, 08:03
@isilang

Ja, da bin ich ganz bei dir. Das würde ich mir auch nicht antun.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 09.07.2024, 13:06
@Prinzessle

Natürlich ist es ein Stück weit entwürdigend wenn wir mit Windeln in der Produktion stehen. Allerdings können wir es einfach nicht ändern und mit der Zeit gewöhnt man sich dran

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Solange es dir weiterhin gestattet ist, die Toilette aufzusuchen und seitens des Arbeitgebers nicht "dringend empfohlen" oder sogar darüber bestimmt wird, diese Prdukte stattdessen zu nutzen, damit nicht zu viel Arbeitszeit für den Toilettengang anfällt, steht es ja dir und deinen Kollegen frei, aus Gründen der eigenen Bequemlichkeit zu entscheiden, ob ihr euch lieber "in die Hosen" macht oder nicht. Aber wenn es rein um die Vermeidigung vom Produktionsausfällen geht und der Toilettengang dem Arbeitnehmer untersagt wird, dann ist das rechtlich sicher nicht abgedeckt. Die menschlichen Grundbedürfnisse stehen über den betrieblichen Interessen. Der Toilettengang ist elementares Menschenrecht!

Ich finde aber den Gedanken, dass Mitarbeiter in vollgemachten Windeln mit Lebensmitteln hantieren etwas seltsam.


emeliebr 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 10:16

Naja die volle Windel ist ja unter einem Anzug also hygienisch alles ok

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isilang  05.07.2024, 10:20
@emeliebr

Das isr ja "nur" mein Gedanke dabei. Ich könnte es nicht.

Wichtig ist, dass ihr weiterhin auf die Toilette gehen dürft und euch keine Nachteile dadurch entstehen, wenn ihr keine Windeln tragt. Es bleibt ein Angebot, das nicht angenommen werden muss.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 16:13
@isilang

Verboten ist es nicht auf die Toilette zu gehen, allerdings wird schon mit Nachdruck auf die Nutzung von den Windeln hingewiesen, die auch so groß sind das man sie in einer 6 Stunden Schicht nicht wechseln muss. Dadurch das wir alle in einweganzügen arbeiten riecht man die volle Windel auch nicht weshalb dich auch nimand schief anschaut

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isilang  08.07.2024, 16:53
@emeliebr

Ich gehe davon aus, dass es keine Geruchsbelästigung gibt.

Mir geht es um das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die nun auch schon beim Toilettengang beschnitten werden sollen, damit die Produktion summa summarum den höchstmöglichen Profit generiert und keine Zeit (= Geld) "verschwendet" wird.. Ich finde, dass es hier zu weit geht, deshalb den Mitarbeitern Windeln "nahezulegen".

Wenn du das anders siehst, ist es nur von Vorteil für dich (natürlich auch für das Unternehmen), denn du arbeitest dort.

Ich würde rebellieren, aber jeder Mensch ist anders.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 22:02
@isilang

Naja nach 7 Stunden Arbeit unter einem dichten Schutzanzug mit Windel müffelt es schon ganz schön, erst recht wenn die Windel voll ist. Während der Arbeit riecht man das aber natürlich nicht, da der mief erstens im Schutzanzug bleibt und man eh permanent durch eine ffp 3 Maske Atmet

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isilang  08.07.2024, 22:12
@emeliebr

Ich habe mitt diesem Thema meine Probleme. Wenn es sich um lebensrettende Aktionen handeln würde, bei denen der Toilettengang nicht gewährleistet werden kann, dann wäre das etwas Anderes. Aber damit die Maschinen reibungslos bedient werden können und das Unternehmen die Kosten möglichst gering hält .. Da stimmt mir das Verhältnis nicht.

Ich kenne mich ja ... Ich würde es ablehnen, Windeln bei der Arbeit zu tragen.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 22:17
@isilang

Ich habe auch schon überlegt aber andererseits ist der Verdienst echt gut und so schlimm ist das auch nicht eine Windel im Schritt zu haben. Klar wenn es beim ausziehen des Anzuges nach 7 Stunden erst mal stinkt frage ich mich auch ob es das richtige ist aber negstivpunkte gibt es halt in jedem Job

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isilang  08.07.2024, 22:19
@emeliebr

Das kann ja jeder so abwägen und entscheiden, wie er es möchte.

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emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 22:49
@isilang

Da hast du auch wieder recht dem einen mag eine Windel und ein bisschen gelöffelt weniger ausmachen als so manch anderen

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Ich finde es ok wenn es absolut freiwillig ist! Nach Möglichkeit sollte niemand mitbekommen wer die Produkte nutzt und wer nicht!

Woher ich das weiß:Recherche

emeliebr 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 22:50

Naja das weiß schon so ziemlich jeder, zumal die Windeln mittlerweile die meisten Mitarbeiter nutzen

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WwernerR363  08.07.2024, 22:52
@emeliebr

Dann hoffe ich mal daß alle mit der jeweiligen Entscheidung klar kommen, und daß niemand deshalb benachteiligt wird!

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Es ist schwierig zu sagen aber es klingt als ob es rechtlich okay wäre. Der Arbeitgeber stellt diese Produkte zur Verfügung aber niemand wird gezwungen sie zu benutzen. Es ist lediglich ein Angebot an die Angestellten.

Im Allgemeinen haben Arbeitgeber in Deutschland das Recht die hygienischen Bedingungen am Arbeitsplatz zu regeln und können bestimmte Maßnahmen anordnen um die Sicherheit und Gesundheit der Angestellten zu schützen.

Normalerweise reicht es ja einmal wärend der Arbeitszeit aufs Klo zu gehen. Da braucht man sicher keine Windeln.

Aber für Menschen die da ein Problem haben, und da alle halbe Stunde mal ein bisschen müssen, kann das schon hilfreich sein, zumal jeder Toilettenbesuch ein Hygieneproblem verursachen kann.


emeliebr 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 10:15

Bei mir persönlich waren es auch min 4 Mal die ich pro Schicht auf Toilette musste, daher nehme ich das Angebot eben auch an

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AlterMannNB  05.07.2024, 11:38
@emeliebr

Die notwendige Häufigkeit ist ja sehr individuell unterschiedlich. Und wenn es aus hygienischen Gründen sehr umständlich ist zu gehen, dann mag das vielleicht eine Möglichkeit sein.

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